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Christ

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Der Begriff Christ: Das Wort Christ soll zum ersten mal in Kleinasien in der heutigen Türkei um 42 erwähnt worden sein. Nach manchen Forschungen war es zuerst ein Schimpfwort. (Quelle aus dem Bibelwörterbuch http://popekirillos.net/ar/bible/dictionary/read.php?id=2782)

Als Christ wird eine Person bezeichnet, die an Jesus von Nazaret als den im Judentum prophezeiten Messias glaubt und versucht, ihr Leben nach seiner Lehre zu führen. Als Beinamen erhielt Jesus den Titel Christus, altgriechisch für "der Gesalbte" und eine Übersetzung des hebräischen Messias. Seine Anhänger wurden als altgriechisch "Χριστιανοι" (Christianoi = Christianer) bezeichnet, woraus sich auch die Bezeichnung "Christ" ableitet.

Christ sein ist nach dem Verständnis der gläubigen Christen jenes Verhältnis der Menschen zu Gott, das Gott selber durch seine Selbstmitteilung an Jesus Christus und durch seine Offenbarung im Wort begründet hat.[1] Maßgeblich ist also eine persönliche Beziehung zu Gott. Die "Qualität" des Christ seins liegt in der Verwurzelung in der Person und in der Praxis Jesu[1].

Der Bezug des eigenen Lebens zum Leben Jesus Christus kam bereits im 1. Jh. in der Bezeichnung "Christianoi" (Christusanhänger) zum Ausdruck.[1] Zur Wende vom 1. zum 2. Jh. tauchte der Begriff "Christianismós" (Christentum) auf.[1] Christ sein zeichnet sich also durch eine Summe von Glaubensinhalten und als auf ethischen Prinzipien beruhenden Lebensführung aus.[1] Viele Prinzipien wie z.B. die Heiligkeit der Ehe oder die Ehrerbietung gegenüber Vater und Mutter werden heute von Christen nicht immer entsprechend gehalten.

Jesu Tod am Kreuz wird von Christen meist gedeutet als Opfer, um die Menschen von der Sünde zu befreien und den ihm nachfolgenden Gläubigen ein neues, ewiges Leben zu ermöglichen. Am dritten Tag nach seinem Tod soll er von den Toten auferstanden sein.

Jesus Christus wollte durch sein öffentliches Auftreten die Menschen dazu bewegen, ihr Leben so zu verändern, daß sie es kompromißlos nach den Weisungen Gottes gestalten und so der Herrschaft Gottes inmitten der Menschen dienen.[1]. Er fordert die Menschen dazu auf, ihre Lebenspraxis schon jetzt an ihm zu orientieren und es so erfahrbar zu machen. Der von ihm verkündete Gott ist durch Liebe, Erbarmen und Vergebung der Sünden gekennzeichnet. Zugleich wies er aber auch auf den Ernst gegenwärtiger Entscheidung hin. Das Thema des Gerichtes Gottes fehlte bei ihm nicht, und das Einlaßfinden in das Reich Gottes war für ihn von größter Bedeutung.[1]

Christen sind Monotheisten und glauben an einen Gott, im Judentum als JHVH offenbart, als dessen zum Menschen gewordenen Sohn Gottes Jesus von Christen auch betrachtet wird. Die christliche Lehre verbreitete sich in den ersten Jahrhunderten schnell im gesamten römischen Imperium und ausserhalb davon. In den folgenden Jahrhunderten und Jahrtausenden entstand eine Vielzahl christlicher Konfessionen.

Als dem Christentum zugehörig werden heute statistisch etwa 2 Milliarden Menschen erfasst. Bei der Auswertung von Statistiken werden allerdings auch Nichtchristen, die bislang nicht aus der Kirche ausgetreten sind, gelegentlich als Christen gezählt.

Literatur

  • Die Bibel - Einheitsübersetzung, Verlag Herder Freiburg
  • J.R. Porter - Jesus und seine Zeit, Verlag Orbis München

Quellen

  1. a b c d e f g * Herbert Vorgrimmler: Neues Theologisches Wörterbuch. Herder, Freiburg im Breisgau 2000, ISBN 3-451-27340-3, Seite 114-116, 319-325 Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Herbert Vorgrimmler, Neues Theologisches Wörterbuch“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.


Siehe auch

Wikiquote: Christ – Zitate