Hüttentalstraße
Die Hüttentalstraße (B 54, B 54n, B 62, B 62n, kurz: HTS) ist eine Stadtautobahn im Ballungsraum Siegen und Kreuztal in Nordrhein-Westfalen. Der Streckenverlauf der HTS beginnt seit Juni 2006 an der Anschlussstelle (kurz: AS) Kreuztal-Krombach, auch "Krombacher Höhe" genannt. Hier endet die z. Zt. noch im Bau befindliche Verlängerung (geplante Fertigstellung im November 2006) der Bundesautobahn 4 zwischen dem Autobahnkreuz Olpe-Süd (A 4/A 45) und der AS Kreuztal-Krombach. An der AS Kreuztal-Krombach geht die A 4 in Zukunft lückenlos in die HTS (B 54n) über. Die Hüttentalstraße wird ab Kreuztal in Form einer Hochstraße dann als Bundesstraße B 54 geführt, ab Siegen-Weidenau dann als Bundesstraße B 62. Als solche unterquert sie unter der Siegtalbrücke die A 45 bei Siegen-Eiserfeld und erreicht schließlich die Landesgrenze zu Rheinland-Pfalz.
Sie ist im Bereich der Siegener Innenstadt als stadtbildprägendes Hochbrückenbauwerk aufgeständert und dabei vier- bis fünfspurig.
Der Lückenschluss A 4/B 54n (HTS) zwischen dem Autobahnkreuz Olpe-Süd und Kreuztal soll noch innerhalb des Jahres 2006 komplett fertig gestellt sein. Der Neubauabschnitt der HTS zwischen Kreuztal-Krombach und Kreuztal ist bereits seit dem 23. Juni 2006 für den Verkehr freigegeben. Die Baustelle der Hüttentalstraße/Bundesautobahn 4 mit einem Gesamtfinanzvolumen von rund 130 Millionen Euro gilt zurzeit als die größte Straßenbaustelle in Nordrhein-Westfalen.
Tunnel
Der Ziegenbergtunnel zwischen den Anschlussstellen Siegen-Hammerhütte und Siegen-Eintracht wurde in den Jahren 1994 bis 1998 durch das Unternehmen Hochtief Construction Frankfurt gebaut. Er hat zwei zweispurige Röhren, an die sich am östlichen Portal ein Galeriebauwerk anschließt. Der Tunnel hat eine Gesamtlänge von 330 Metern. Als beim Bau Hangbewegungen und Schäden an der darüber liegenden Bebauung auftraten, wurde nach Probesprengungen vom Sprengvortrieb kurzfristig auf einen Fräsvortrieb umgestellt. Der Tunnel wuchs zunächst mit der Nordröhre im Kalottenvortrieb (teilweise mit Unterteilung in Firststollen und Restkalotte) sowie Strossen- und Sohlvortrieb in den Berg. Im Anschluss wurde die Südröhre "aufgefahren".
Der Wellersbergtunnel wurde im Jahr 1997 eröffnet und hat eine Länge von knapp 300m. Am Südportal mündet er auf das Schnellstraßenkreuz Siegen-Mitte. Direkt am Tunnelportal befinden sich Auf- und Abfahrt der HTS, unmittelbar dahinter folgen nacheinander die Unterquerung der vierspurigen HTS, die Untertunnelung des Siegener Hauptbahnhofes und die Überquerung der Sieg. Am nördlichen Tunnelportal befindet sich ein Galeriebauwerk, vor dem die Freudenberger Straße Richtung Wellersberg abzweigt. Der Tunnel selbst ist dreispurig während die aus der Stadt in westlicher Richtung herausführende Freudenberger Straße bis zum Stadtrand weiterhin nur einspurig verläuft.
Der Bühltunnel befindet sich noch in der Planung. Er sollte ursprünglich zwei zweispurige Röhren bekommen, nach neueren Planungen eine Röhre mit zwei Fahrstreifen - im aktuellen Planungsstand wird aus Brandschutzgründen wieder die Variante mit zwei separaten Röhren diskutiert. Die Länge soll 525 Meter betragen.
Der Siegbergtunnel, der die Siegener Altstadt unterqueren soll, befindet sich ebenfalls noch in der Planung. Die vorgesehene Länge beträgt rund 700 Meter.
Autobahnkreuz Olpe-Süd
Aktuell (Anfang 2005) gibt es Bestrebungen, das Autobahnkreuz „Olpe-Süd“ (A 45 / A 4) in „Siegen-Nord“ umzubenennen. Der Grund ist, dass mit der Hüttentalstraße das Oberzentrum Siegen nach Norden hin direkt an das Autobahnkreuz angeschlossen ist.

Das Bundesverkehrsministerium hat jedoch am 1. Februar 2005 einen entsprechenden Antrag der Stadt Siegen abgelehnt. Jetzt erwägt die Stadt Siegen, Einspruch gegen die Entscheidung des Bundesverkehrministeriums einzulegen.
Umwelt- und sozialpolitische Aspekte
Die Hüttentalstraße ist das Bauwerk mit der mit Abstand größten optischen Präsenz in Siegen. Dieser Sachverhalt ist ursächlich auf die Topographie von Siegen zurückzuführen, einer Stadt deren bebaute Fläche sich im wesentlichen auf einen schmalen Streifen entlang des Siegtals sowie des Tals der Ferndorf (Zufluss der Sieg) erstreckt. Insofern wohnen 60 Prozent der Siegener Bevölkerung weniger als 2 km von der Hüttentalstraße entfernt. Die Hüttentalstraße ist eine Hochstraße, die auf massiven Betonstelzen errichtet wurde. Unter ihr befinden sich weitere Hauptverkehrsstraßen, Bahnlinien und unzählige Parkplätze, die auch das Umfeld der Hüttentalstraße als unwirtlich erscheinen lassen. Nicht zu vernachlässigen ist auch der Lärmaspekt durch den Autoverkehr sowie die Verstärkung des durch auch nachts verkehrende Güterzüge verursachten Fahrgeräusches. Sieg und Ferndorf mussten über weite Strecken in ein Betonbett eingefasst und begradigt, teilweise sogar "überdacht" werden. Die unter Denkmalschutz gestandene Fachwerksiedlung Boschgotthardshütte in Siegen-Weidenau fiel ebenfalls dem Bau der Hüttentalstraße zum Opfer. Vorteil der HTS ist die Tatsache, dass weite Teile des unter ihr verlaufenden Radwegs von der Stadtmitte zur Universität überdacht sind.
Stadtautobahnnetz
Es gibt einige kurze Abzweigungen der Hüttentalstraße, die selber wieder autobahnähnlich ausgebaut sind:
- Ausweisung als Kraftfahrstraße
- zwei Fahrspuren pro Richtung
- baulich voneinander getrennt
- Standspuren
Die folgenden Abzweige zählen ebenfalls zum Siegener Stadtautobahnnetz:
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Gesamtlänge: | 4 km |
Verlaufsrichtung: | Ost-West |
Vorlage:BAB-Kreuz-Vorlage:B-ASVorlage:B-ASVorlage:BAB-BVorlage:B-ASVorlage:B-ASVorlage:BAB-B |
Gesamtlänge: | 2,5 km |
Verlaufsrichtung: | Nordwest-Südost |
Vorlage:BAB-Kreuz-Vorlage:B-ASVorlage:BAB-Kreuz-Vorlage:B-AS |
Gesamtlänge: | 8 km | |||||||||
Verlaufsrichtung: | Nordwest-Südost | |||||||||
Vorlage:B-ASVorlage:BAB-BVorlage:BAB-Tunnel-
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