Heinrich Schüchtermann
Heinrich Schüchtermann (* 1830 in Dortmund, † 20. April 1895 in Dortmund ) war ein deutscher Industrieller und Stifter.

Heinrich Schüchtermann arbeitete zunächst als mittelständischer Uhrmacher in Dortmund. Danach gründete er ein Unternehmen für Maschinenbau. Zusammen mit dem Unternehmer Kremer gründete er die "Schüchtermann & Kremer-Baum Aktiengesellschaft für Aufbereitung", ein wichtiger Bergbauzulieferer. Das Unternehmen produzierte Kohleaufbereitungs- und Kokerei-Maschinen, Dampfmaschinen, Brikettfabriken, Filter, Turbinen, Pumpen, Ventilatoren und Stahlkonstruktionen für den Bergbau.
Neben seinem untenehmerischen Wirken engagierte sich der Katholik Heinrich Schüchtermann auch sozial und politisch.
Im Juni 1884 eröffnete Schüchtermann das Josefinnen-Stift, in dem unter Anleitung von Nonnen Dienstmagde ohne feste Anstellung einen Aufenthalts- und Arbeitsort bekamen und Hand- und Hausarbeiten ausgebildet wurden. Später dehnte der Josefinnen-Stift seine Tätigkeit aus und begann mit der Einrichtung einer Speiseanstalt für Arbeiter.
Schüchtermann engagierte sich in mehreren Gremien für die Anbindung Dortmunds an das preussische Kanalnetz und wurde am 29. Dezember 1890 zum ehrenamtlichen Stadtrat gewählt.
Heinrich Schüchtermann wurde 1899 in seiner Heimatstadt Dortmund ein Denkmal gesetzt. Das als Brunnen realisierte Schüchtermann-Denkmal vor dem Museum am Ostwall erinnert an das Wirken Heinrich Schüchtermanns.
Nach seinem Tode floß sein nicht unerhebliches Vermögen in die bis heute aktive Schüchtermann-Schiller'sche Familienstiftung zu Dortmund. Diese betätigt sich bis heute im Gesundheitswesen und unterhält unter anderem die Schüchtermann-Klinik in Bad Rohenfelde.
Literatur
- Wulf, Rüdiger: Biographische Notizen zum 100. Todestag des Kommerzienrats Heinrich Schüchtermann am 20. April 1995. Beitr. Gesch. Dortmunds u. Grafsch. Mark. In: Beiträge zur Geschichte Dortmunds u. der Grafschaft Mark ; 85/86, 1994/95(1995). - S. 205-255 : Ill.