Francisco de Salinas

Francisco de Salinas (* 1. März 1513 in Burgos; † 13. Januar 1590 in Salamanca) war ein spanischer Musiker, Organist, Musiktheoretiker und Lehrer an der Universität Salamanca.
Leben
Francisco de Salinas wurde als Sohn des Schatzmeisters von Kaiser Karl V. geboren. Ab dem Alter von zehn Jahren war er blind. Er erhielt eine gründliche musikalische Ausbildung in Gesang und Orgelspiel und studierte Philosophie und Alte Sprachen an der Universität Salamanca. 1537 musste er aus finanziellen Gründen sein Studium aufgeben und trat in die Dienste von Gómez Sarmiento de Villandrando, Erzbischof von Santiago de Compostela, der 1538 in den Kardinalsrang erhoben wurde. 1539 begleitete er den Kardinal nach Rom und befasste sich dort mit humanistischen Studien und antiken musiktheoretischen Schriften.
Nach dem Tod des Kardinals trat er in den Dienst u. a. von Kardinal Rodolfo Pio da Carpi und Kardinal Francisco Mendoza de Bobadilla. Er wurde in Rom zum Priester geweiht und lebte die folgenden Jahre in Italien. Protegiert durch die Päpste, hatte er die Gelegenheit, die Vatikanische Bibliothek zu benutzen. Er studierte Schriften antiker Autoren zu Musik und Mathematik, sowie Schriften von Zarlino und anderen zeitgenössischen Italienern, die sich mit musiktheoretischen Fragen beschäftigten.[1]
Der Papst ernannte Salinas zum Abt von San Pancracio de Rocca Scalegna in Neapel, das zu jener Zeit als musikalisches Zentrum des Königreichs Neapel galt.[1] In Rom hatte er die Gelegenheit, den Lautenisten Francesco da Milano sowie Orlando di Lasso kennenzulernen, mit Bartolomé de Escobedo (1515–1563), Leiter der Cappella pontificia, verband ihn eine enge Freundschaft.[1] Zwischen 1553 und 1558 war er Organist der Kapelle des Vizekönigs von Neapel, Fernando Álvarez de Toledo, Herzog von Alba, die unter der Leitung des Kapellmeisters Diego Ortiz stand.[2]
1567 erhielt er einen Ruf an die Universität Salamanca, wo er bis 1587 unterrichtete.
Schriften
- De musica libri septem. Mathias Gastius, Salamanca, 1577, 1592.
- Reprint. Hrsg. von Macário Santiago Kastner. Bärenreiter, Kassel, 1958. (Documenta Musicologica. 1. Nr. 13.)
- De musica libri septem. Hrsg. Bernardo García-Bernalt Alonso, Amaya García Pérez. Einf. Margarita Becedas González. Universidad de Salamanca 2014. ISBN 978-84-9012-362-1
Literatur
- Claude V. Palisca: Francisco de Salinas et l’humanisme italien. In: Musique et humanisme à la Renaissance. Université de la Sorbonne, Paris 1993.
Weblinks
- Jean-Marc Warszawski: Salinas Francisco de, 1513-1590 musicologie.org (Kurzbiografie (französisch) mit einem Verzeichnis seiner Manuskripte und einer ausführlichen Bibliografie)
- Francisco de Salinas 1513-1590. Filosofia de la musica espagnola (spanisch)
- Francisco de Salinas (1513-1590). Stichting Huygens-Fokker, centrum voor microtonale muziek (niederländisch)
Einzelnachweise
- ↑ a b c Asunción Gómez Pintor: Francisco de Salinas. Real academia di historia, abgerufen am 25. Juni 2021.
- ↑ Diego Cannizaro: Legami tra Spagna e Italia meridionale. In: Revista de Musicologia. Bd. 34, 2. 2011, S. 185–201.
Personendaten | |
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NAME | Salinas, Francisco de |
KURZBESCHREIBUNG | spanischer Musiker, Organist, Musiktheoretiker und Lehrer an der Universität Salamanca |
GEBURTSDATUM | 1. März 1513 |
GEBURTSORT | Burgos |
STERBEDATUM | 13. Januar 1590 |
STERBEORT | Salamanca |