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Eyes Wide Shut

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Eyes Wide Shut ist der letzte vollendete Film des amerikanischen Regisseurs Stanley Kubrick, der im Erscheinungsjahr des Films, 1999, verstorben ist. In den Hauptrollen spielen Nicole Kidman und Tom Cruise, in Nebenrollen sind der Regisseur Sydney Pollack sowie der deutsche Schauspieler Sky Dumont zu sehen. "Eyes Wide Shut" ist eine in das New York der Neuzeit gelegte Verfilmung von Arthur Schnitzlers Traumnovelle.

"Eyes Wide Shut" ist ein Paradoxon und bedeutet wörtlich übersetzt etwa "Augen weit zusammengerissen". Sinnvoller: "Augen weit aufgerissen und doch blind". Einen solchen Menschen mit "eyes wide shut" stellt der Protagonist dar: Wohlbehütet und erfolgreich wird er nach einer Weihnachtsparty mit der Tatsache konfrontiert, dass er jederzeit von seiner Frau verlassen werden könnte. In den nächsten 24 Stunden wird er mit der Welt konfrontiert wie sie nach Kubrick in ihrem Kern ist: Deemotionalisiert, entmenschlicht, in Riten erstarrt. Kubrick gelingt das Kunststück, etwas zu zeigen, das normalerweise mit dem intensivsten positiven Gefühl und der intensivsten Meschlichkeit verbunden sind, Nacktheit, Erotik, Sexualität und beim Zuschauer durch die Kontexte von Umhängen, Masken, Starrheit genau die gegenteiligen Gefühle zu erwecken: Angst, Beklemmung, Kälte. Personifiziert wird dieses Doppelgesicht der Welt, das der Protagonist plötzlich sieht, am Schluss durch die Figur des Dr. Ziegler, scheinbar ein nobler, charmanter Herr, der plötzlich seine Menschenverachtung offen zeigt.

Vor dem Erscheinen des Films gab es einige Diskussionen, die nicht nur das verspätete Datum der Veröffentlichung und Kubricks Eigenheiten auf dem Filmset betrafen, sondern auch über die beiden Hauptdarsteller Cruise und Kidman geführt wurden, die zu der Zeit noch ein Ehepaar waren. Die Diskussionen kursierten um Gerüchte, dass während der Dreharbeiten beide Schauspieler nackt zu sehen seien und sogar explizite Sexszenen der beiden im Film vorkommen würden. Mit diesen Gerüchten ergänzte die Diskussion bemerkenswert den Inhalt der Geschichte selbst, in der Fragen zu (indifferentem, traumähnlichem) sexuellem Begehren im Kontext der Bedeutung von Liebe und der Institution der Ehe behandelt werden.

Die Titelmusik des Filmes ist der "Waltz 2" aus der Jazz Suite von Dmitri Schostakowitsch.