Benutzer:Robertk9410/Artikelentwurf5
Geschichte
Die Gegend um Colle Santa Lucia wurde erstmals 1145 als Puchberg erwähnt und unterstand möglicherweise dem Fürstbischof von Brixen. 1177 wurde die Gegend dem Kloster Neustift bei Brixen unterstellt. Mit der weltlichen Herrschaft wurde der auf der nahen Burg Andraz sässige Burgherr betraut. Im gleichen Jahr wurden die Eisenerzmine Wersil (ital. Fursil) zu Füßen des Monte Pore erstmals erwähnt.[1]
In der Folge kam es wegen der Ausbeutung der Mine immer wieder zu Streitigkeiten zwischen dem Fürstbischof und den Klosterherren in Neustift, so dass 1490 sogar Papst Innozenz III. als Schlichter einschreiten musste. Aber auch die Republik Venedig, die unmittelbar an das Gebiet von Colle Santa Lucia angrenzte, machte wegen der Minen immer wieder Ansprüche laut. In der Mitte des 18. Jahrhunderts wurden der Abbau erstmals eingestellt.[2]
Mit der Säkularisation und der Auflösung des Fürstbistums Brixen infolge des Reichsdeputationshauptschlusses fiel das Gebiet 1804 zum Kaisertum Österreich und es wurde erstmals ein Gemeindevorsteher eingesetzt. In den Wirren der napoleonischen Epoche gehörte die Gemeinde von 1806 bis 1810 zum Eisackkreis des Kurfürstentums Bayern, danach zum Königreich Italien bevor es 1814 Teil des österreichischen Kronlands Tirol wurde.[1]
Nach dem Dritten italienischen Unabhängigkeitskrieg und dem Verlust Venetiens grenzte die Gemeinde seit 1866 unmittelbar an das Königreich Italien. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges im August 1914 wurden die wehrfähigen Männer der Gemeinde zwischen 21 und 41 Jahren von der österreichisch-ungarischen Armee eingezogen und an die Ostfront geschickt. Mit der italienischen Kriegserklärung an Österreich-Ungarn am 23. Mai 1915 wurden auch die Männer zwischen 18 und 51 Jahren eingezogen und dem k.k. Landsturm und den Standschützen zugeteilt.[3] Zugleich waren von den österreichischen Behörden offen mit Italien sympathisierende Personen sowie solche, die man für italienfreundlich hielt, in das Internierungslager Katzenau gebracht worden.[4]
Bereits zwei Tagen nach Kriegsausbruch besetzten am 26. Mai italienische Truppen Colle Santa Lucia. Die österreichisch-ungarische Armee hatte sich zuvor auf leichter zu verteidigende Positionen zurückgezogen.[5] Mit dem weiteren Vormarsch der Italiener durch das Buchensteiner Tal musste die hinter der Front liegende Gemeinde Kriegsflüchtlinge aufnehmen.[6] Zugleich wurde einige näher an der Front liegende Ortsteile von den Italienern evakuiert und auf die anderen Ortsteile verteilt. Wie die österreichischen Behörden vertrauten die Italiener ihrerseits nicht blind der Bevölkerung und internierten 40 Einwohner, die man für österreichfreundlich hielt in italienischen Lagern, darunter den Bürgermeister, der Dorflehrer und der Dorfpfarrer.[7] Des weiteren wurde mit der Italianisierung der Bevölkerung begonnen. Eine der ersten Maßnahmen war die Anpassung des Schulunterrichts nach italienischen Schulplänen. Um ihren guten Willen zu zeigen und um für Sympatien zu werben, elektrifizierte die italienische Armee 1916 die Gemeinde. Nach der italienischen Niederlage in der 12. Isonzoschlacht bei Karfreit und dem damit verbundenen Rückzug der italienischen Truppen wurde Colle Santa Lucia Anfang November 1917 von österreichisch-ungarischen Truppen besetzt. Nach der Unterzeichnung des Waffenstillstandes von Villa Giusti am 3. November 1918 kehrten die italienischen Truppen zurück.
Mit dem Inkrafttreten des Vertrages von Saint-Germain 1920 fiel Colle Santa Lucia auch formell zum Königreich Italien und wurde der Provinz Belluno eingegliedert. 1964 wurde die nach wie vor zur Diözese Brixen gehörende Gemeinde dem Bistum Belluno-Feltre unterstellt, damit brach nach über 800 Jahren die letzte offizielle Verbindung zu Brixen ab.[1] Sowohl nach dem Ersten Weltkrieg wie nach dem Zweiten Weltkrieg forderte die Bevölkerung den Verbleib bzw. die Rückkehr zu Tirol und Österreich. Am 27. und 28. Oktober 2007 stimmten bei einem nicht bindenden Referendum mehr als 90 Prozent der Bevölkerung für den Anschluss an die Autonome Provinz Bozen.
Nuvolaugruppe
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![]() Die Cinque Torri (Mitte, vorne) mit Ra Gusela und Nuvolau (links) und Averau (rechts) | |
Höchster Gipfel | Monte Averau (2649 m s.l.m.) |
Lage | Provinz Belluno, Venetien, Italien |
Teil der | Dolomiten, Ostalpen |
Koordinaten | 46° 26′ N, 11° 52′ O |
Die Nuvolaugruppe (italienisch Gruppo del Nuvolau) ist eine Gebirgsgruppe in den Dolomiten. Sie befindet sich in der italienischen Region Venetien.
Geographie
Lage
Die Gebirgsgruppe liegt südwestlich von Cortina d’Ampezzo und nordöstlich von Alleghe in der Provinz Belluno zwischen dem Valle del Boite und dem Val Cordevole. Ihre höchste Erhebung ist der Monte Averau mit 2649 m s.l.m.
Abgrenzung
Die Gruppe wird im Südwesten vom Lauf des Cordevole im gleichnamigen Tal von der Marmolatagruppe abgegrenzt. Im Süden bildet das zum Passo Staulanza (1773 m) führende Val Fiorentina die Grenze zur Cristallogruppe. Das auf etwa halber Länge vom Val Fiorentina nach Norden zum Passo di Giau (2236 m) abbiegende Val Codalunga trennt die Nuvolaugruppe von der Croda da Lago ab. Vom im Südosten der Gruppe gelegenen Passo di Giau bildet das in das Valle del Boite führende Val Cernera die Grenze. Im Norden grenzt das von Val Costeana die Gruppe von den Tofane ab. Im Nordwesten bildet der Passo di Falzarego (2105 m) die Grenze zur Fanesgruppe. Im Westen bildet das Valle d’Andraz die Grenze zum Fodom.[8]
Administrativ teilt sich die Nuvolaugruppe auf die vier Belluneser Gemeinden Livinallongo del Col di Lana, Cortina d’Ampezzo, San Vito di Cadore und Colle Santa Lucia auf.
Gliederung
Die Nuvolaugruppe ist nach SOIUSA eine Untergruppe der westlichen Ampezzaner Dolomiten. Unabhängig davon wurde sie bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts als eigenständige Gruppe der Dolomiten betrachtet, so beispielsweise in dem von Antonio Berti verfassten und 1908 veröffentlichten Gebietsführer Dolomiti di Cadore, der 1928 in der vom Club Alpino Italiano herausgegebenen Reihe Guida dei Monti d’Italia unter dem Titel Dolomiti Orientali erschien.[9]
Die Gruppe besteht demnach aus einem Bergkamm, dem Nuvolaurücken (ital. Dorso del Nuvolau) und zwei diesem vorgelagerten und klar abgegrenzten Einzelgruppen, den Cinque Torri und dem Monte Porè.
Nuvolaurücken
Der Nuvolaurücken bildet den zentralen Teil der Gruppe. Er zieht sich südwestlich des Passo Falzarego in südöstlicher Richtung fort und endet mit der Ra Gusella.
Cinque Torri
Monte Pore
Nördlich von Colle Santa Lucia am Rand des Val Cordevole gelegen, ist der Monte Pore dem Hauptkamm der Gruppe vorgelagert. Der Berg bildet den Rest eines ehemaligen im Ladinium entstandenen Vulkans und hebt sich von seiner Geomorphologie und aufgrund seines dunklen aus Vulkaniten bestehenden Gesteins von der übrigen Nuvolaugruppe ab.
Gipfel
- Monte Averau 2649 m s.l.m.
- Monte Gusela oder La Gusela 2595 m s.l.m.
- Monte Nuvolau 2574 m s.l.m.
- Croda Negra 2518 m s.l.m.
- Monte Porè 2405 m s.l.m.
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Averau
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Gusela, Nuvolau, Averau und Croda Negra (von rechts nach links)
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Cinque Torri
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Monte Porè vom Passo Giau
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Nuvolaurücken vom Passo Falzarego mit Col Gallina, Croda Negra und Averau
Tourismus
Schutzhütten
- Rifugio Nuvolau 2574 m s.l.m., CAI, Nuvolau
- Rifugio Averau 2413 m s.l.m., privat, Averau
- Rifugio Scoiattoli, 2255 m s.l.m., privat, Cinque Torri
- Rifugio Cinque Torri 2137 m s.l.m., privat, Cinque Torri
- Rifugio Col Gallina 2054 m s.l.m., privat, Cinque Torri
- Rifugio Fedare 2000 m s.l.m., privat, Cinque Torri
Alpinismus
Literatur
- Antonio Berti: Dolomiti orientali: Volume 1 - Parte 1º. (=Guida dei Monti d'Italia), Club Alpino Italiano/Touring Club Italiano, Mailand, 1971.
- Fabio Cammelli: Guida alpinistica escursionistica del Cadore e Ampezzo: Schiara San Sebastiano Tàmer Mezzodì Prampèr ... : itinerari, vie attrezzate, ascensioni, rifugi. Panorama, Trient 1995.
- Franco de Battaglia, Luciano Marisaldi: Enciclopedia delle Dolomiti. Zanichelli, Bologna 2000.
- Paolo Giacomel, Marco Zardini: La grande guerra alle Cinque Torri. Guida illustrata alle postazioni. Gaspari, Udine 2004, ISBN 88-7541-014-3.
- Walther Schaumann: Schauplätze des Gebirgskrieges 1915–1917. Band 1b – Westliche Dolomiten: Tofanen bis Marmolata. Ghedina & Tassotti-Verlag, Cortina d’Ampezzo 1989, ISBN 88-7691-020-4.
Einzelnachweise
- ↑ a b c Colle Santa Lucia e la storia. In: comune.collesantalucia.bl.it. Abgerufen am 25. Juni 2021 (italienisch).
- ↑ La storia delle Miniere del Fursil. In: comune.collesantalucia.bl.it. Abgerufen am 25. Juni 2021 (italienisch).
- ↑ Luciana Palla: Vicende di profughi nelle valli ladine dolomitiche (1914–1918). In: Istitut Ladin Micura de ru (Hrsg.): Ladinia. Nr. 11, 1987, S. 67–111 Digitalisat hier S. 71.
- ↑ Romina Darman: Popolazioni dolomitiche in guerra. I comuni di Colle Santa Lucia, Livinallongo del Col di Lana, Rocca Pietore e Selva di Cadore (1914 – 1919). Tesi di laurea, Università Ca’ Foscari, Venedig 2016 Digitalisat S. 79.
- ↑ Zona di appostamento di Colle Santa Lucia. In: venetograndeguerra.it. Abgerufen am 25. Juni 2021 (italienisch).
- ↑ Il Comune di Livinallongo del Col di Lana. In: eugubininelmondo.com. Abgerufen am 25. Juni 2021 (italienisch).
- ↑ Romina Darman: Popolazioni dolomitiche in guerra. I comuni di Colle Santa Lucia, Livinallongo del Col di Lana, Rocca Pietore e Selva di Cadore (1914 – 1919). Tesi di laurea, Università Ca’ Foscari, Venedig 2016 Digitalisat S. 41, 80–81.
- ↑ Antonio Berti: Dolomiti orientali: Volume 1 - Parte 1º. S. 116.
- ↑ Silvia Miori: Le Dolomiti in Biblioteca / Ep. 3 – La Grande Guerra. In: sat.tn.it. 21. Januar 2021, abgerufen am 24. Juni 2021 (italienisch).
Marmolatagletscher Ghiacciaio della Marmolada | ||
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![]() Oberer Bereich des Hauptgletschers mit der Punta Rocca und Punta Penia (2014) | ||
Lage | Trentino, Provinz Belluno, Italien | |
Gebirge | Marmolata, Dolomiten | |
Typ | Hanggletscher | |
Exposition | Nord | |
Höhenbereich | 3300 m – 2700 m | |
Koordinaten | 46° 26′ N, 11° 52′ O
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Entwässerung | Avisio, Cordevole, Etsch, Piave |
Gletscher und Gewässer
Gletscher

Die Marmolatagruppe besitzt mit dem Marmolatagletscher den größten Gletscher der Dolomiten. Auch in der Marmolatagruppe hat sich der Gletscherschwund seit Ende der kleinen Eiszeit wesentlich bemerkbar gemacht. Im ältesten von Carlo Porro über die Gletscher Italiens 1925 angelegten Kataster, waren für die Marmolatagruppe vier Gletscher aufgelistet. Dies waren neben dem Marmolatagletscher die Gletscher Vernel, Vernale und Val d’Ombert.[1] Im zwischen 1957 und 1958 angelegten Kataster waren sieben Gletscher gelistet, der Marmolatahauptgletscher mit 330 ha, der westliche Marmolatagletscher mit 57 ha, der untere und obere Vernelgletscher mit jeweils 2 ha, der Vernalegletscher mit 28 ha, der Cima dell’Uomo-Gletscher mit 12 ha und der Ombrettagletscher ohne Größenangabe.[2] Die gestiegene Anzahl zwischen 1925 und 1958 ist auf die Zerstückelung der Gletscher aufgrund des Gletscherschwunds zurückzuführen und ging zugleich mit einer Rücknahme der Gesamtgletscherfläche einher.
Diese Trend setzte sich in der Folge weiter fort und beschleunigte sich sogar noch. Von den oben genannten Gletschern waren Ende des 20. Jahrhunderts der Cima dell’Uomo-Gletscher und der Ombrettagletscher vollständig verschwunden, während die beiden Vernelgletscher soweit abgeschmolzen waren, dass sie offiziell nicht mehr als solche geführt wurden. Durch den Gletscherschwund entstanden zudem aus dem Marmolatagletscher mehrere nicht mehr miteinander verbundene kleinere Gletscher. Zu Beginn der 2000er Jahre verzeichnete der Trentiner Bergsteigerverein SAT noch fünf Gletscher in der Marmolatagruppe. Dies waren der Marmolatahauptgletscher mit 176,2 ha, der westliche Marmolatahauptgletscher mit 8,4 ha, der westliche Marmolatagletscher mit 11,8 ha, das Gletscherfeld im Gipfelbereich der Marmolata mit 12 ha sowie der untere Vernalegletscher mit 3,79 ha.[3]
Flüsse
Die Marmolatagruppe wird auf ihrer Ostseite vom Cordevole und auf der Westseite vom Avisio entwässert. Während Ersterer in den Piave abfließt, mündet Zweiterer in die Etsch. Die Wasserscheide zwischen Etsch und Piave verläuft zwischen dem Fedaiapass im Norden und den San Pellegrinopass im Süden über den Ombrettapass sowie der südlich angrenzenden Ombretta-Ombrettola und Costabella – Cima Uomo-Kämme. Die Bäche Contrin, San Nicolò und San Pellegrino, die die Gruppe über die gleichnamigen Täler entwässern, bilden die Nebenzuflüsse des Avisio. Auf der Ostseite sind der Rio Pettorina und der Torrente Biois aus den gleichnamigen Tälern die wichtigsten aus der Marmolatagruppe kommenden Zuflüsse des Cordevole.
Seen
Der einzige größere See in der Marmolatagruppe ist der bei einem Bergsturz im 18. Jahrhundert entstandene Alleghesee bei Alleghe. Fedaiasee, Lago di Pozze (San Pellegrino), Lago dei Zingari (biois), Lech de Campagnola
Stauseen
Fedaia Stausee, Pezzè Stausee
Tourimus
Wintersport
Literatur
- Franco de Battaglia, Luciano Marisaldi: Enciclopedia delle Dolomiti. Zanichelli, Bologna 2000.
- Michele Caldonazzi, Marco Avanzini: Storia geologica del Trentino. Società degli Alpinisti Tridentini, Trient 2011.
- Hannsjörg Hager, Heinz von Lichem: Marmolada Fassaner Dolomiten. Bergverlag Rudolf Rother, München 1980.
- Società degli Alpinisti Tridentini – Sezione del CAI – Commissione Sentieri: … per sentieri e luoghi. Sui monti del Trentino. 3 Dolomiti Trentine Orientali. Corno Nero, Cornacci, Monte Agnello, Latemar, Catinaccio, Sassolungo, Sella, Marmolada, Valacia, Monzoni, Bocche, Pale di San Martino, Cimonega, Le Vette. Euroedit, Trento, 2015, ISBN 978-88-941381-0-8.
- Luca Visentini: Gruppo della Marmolada. Athesia, Bozen 1994 ISBN 88-7014-779-7
Einzelnachweise
- ↑ Ministero dei Lavori Pubblici – Servizio Idrografico (Hrsg.): Elenco dei Ghiacciai Italiani. Stab. Tip. Orsatti & Zinelli, Parma 1925 S. 53
- ↑ Consiglio Nazionale delle Ricerche – Comitato Glaciologico Italiano (Hrsg.): Catasto dei Ghiacciai Italiani – Anno geofisico 1957 – 1958. Comitato Glaciologico Italiano, Turin 1959 S. 112
- ↑ Christian Casarotto: Ghiacciaio della Marmolada: Stato di salute. In: La Rivista. Bimestrale del Club Alpino Italiano luglio – agosto 2007 S. 75–76
278. ID
Bis Ende Januar 1944 war die Division auf 5000 Mann angewachsen, aber unzureichend bewaffnet und ausgerüstet. Ab 1. Februar wurde sie mit Küstenschutzaufgaben an der Adria im Raum Rimini – Ravenna – Lugo – Cesena betraut und löste dort die 362 Inf.-Div. ab, die nach der Landung der Alliierten bei Anzio in den Raum Anzio-Nettuno verlegt worden war. Nur das in Ligurien aufgestellte Grenadier-Regiment 992 blieb in Ligurien.[1]
Mitte März wurde die Division der Operationszone Adriatisches Küstenland unterstellt, nach Istrien abtransportiert und mit Küstenschutzaufgaben zwischen Monfalcone und Pola betraut. Zu diesem Zeitpunkt hatte die 278. Inf.-Div. bereits eine Stärke von 10.000 Mann erreicht. Die Angehörigen der Division setzten sich aus 50 % ehemaliger kranker oder verwunderter Ostfrontkämpfer, 25 % im rückwärtigen Dienst Ausgekämmter, 15 % Rekruten der Jahrgänge 1925/26 und 10 % sogenannter Volksdeutscher zusammen.[2]
In Istrien wurde das Füsilier-Bataillon 278 zur Bandenbekämpfung abgestellt und der 188. Gebirgs-Division unterstellt. Am 22. April 1944 fielen acht Angehörige der Division einem Sprengstoffanschlag der Resistenza im Kino von Opicina zum Opfer. Als Repressalie wurden am Tag darauf 51 im Gefängnis von Triest inhaftierte Gefangene, darunter sechs Frauen und mehrere Jugendliche unter 17 Jahren erschossen. Ob an der Repressalie Angehörige der 278. Infanterie-Division beteiligt waren, ist nicht geklärt, kann aber laut des Historikers Carlo Gentile nicht ausgeschlossen worden.[3] Einheiten der Division nahmen laut dem Divisionskommandeur Hoppe jedenfalls an Säuberungsaktionen des Höheren SS- und Polizeiführer (HSSPF) der Operationszone Adriatisches Küstenland Odilo Globocnik teil.[4]
Nach Beginn der Vierten Cassino-Schlacht wurde die 278. Inf.-Div. in aller Eile nach Pescara verlegt. Ab dem 18. Mai 1944 stand die Division südlich von Chieti an der adriatischen Küste zwischen Guardiagrele und Ortona hinter der Gustav-Linie. Nach dem Fall von Rom begann am 8. Juni sich die Division entlang der adriatischen Küste in Richtung Norden abzusetzen. Wegen fehlender Fahrzeuge mussten die Geschütze mittels Ochsengespannen gezogen werden. Am 18. Juni wurde Chieti erreicht und die Division dem LI. Gebirgskorps unterstellt. Die Division erhielt den Auftrag die Hafenstadt Ancona mindestens drei Wochen zu halten, um Zeit für den Ausbau der Gotenstellung zu gewinnen und zur Taktik des hinhaltenden Widerstandes überzugehen.[5]
Geschichtliche Aspekte
Die erste schriftliche Erwähnung des Phänomen Acqua alta wird Paulus Diaconus zugeschrieben. Im dritten Buches seines sechs bändigen Werkes Historia gentis Langobardorum beschreibt er es im Zusammenhang mit der von ihm erwähnten großen Überschwemmung der Etsch vom 17. Oktober 589. Ab dem 15. Jahrhundert finden sich regelmäßige Beschreibungen über das Phänomen. Die erste exakte Angabe über den erreichten Wasserstand stammt von 1848, als ein Acqua alta von 140 cm gemessen wurde. Ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts begann man schließlich mit regelmäßigen Messungen. Seit 1923 wird der Wasserstand konstant an der Punta Salute, südlich der Kirche Santa Maria della Salute am Zusammenfluss des Canal Grande mit dem Kanal der Giudecca im Becken von San Marco gemessen.[6]
Paolo Pezzino (* 7. August 1948 in Pescara) ist ein italienischer Neuzeithistoriker.
Wissenschaftliche Laufbahn
Pezzino studierte an der Fakultät für Geisteswissenschaften und Philosophie der Universität Pisa und erlangte 1970 die Laurea.[7]
Veröffentlichungen (Auswahl)
Einzelnachweise
- ↑ Harry Hoppe: Die 278. Infanterie-Division in Italien 1944/45 S. 11
- ↑ Harry Hoppe: Die 278. Infanterie-Division in Italien 1944/45 S. 12–13
- ↑ Carlo Gentile:I crimini di guerra tedeschi in Italia 1943–1945 S.
- ↑ Harry Hoppe: Die 278. Infanterie-Division in Italien 1944/45 S. 14
- ↑ Harry Hoppe: Die 278. Infanterie-Division in Italien 1944/45 S. 14
- ↑ Grafici e statistiche. In: comune.venezia.it. Abgerufen am 18. November 2019 (italienisch).
- ↑ [1]
[Kategorie:Neuzeithistoriker]]
[Kategorie:Hochschullehrer (Universität Pisa)]]
[Kategorie:Italiener]]
[Kategorie:Geboren 1948]]
[Kategorie:Mann]]
Personendaten | |
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NAME | Pezzino, Paolo |
KURZBESCHREIBUNG | italienischer Neuzeithistoriker |
GEBURTSDATUM | 17. August 1948 |
GEBURTSORT | Pescara |
Süditalien
Sizilien
Vom 1. Juli bis 15. August 1943 waren in Sizilien 60 Opfer in 17 Episoden zu verzeichnen darunter neun Fälle mit einem Todesopfer. Landung der Alliierten, Operation Husky am 10. Juli 1943, Abzug der letzten deutschen Truppen am 17. August 1943.
Provinz | Ort | Datum | Opfer | Zivilisten | Frauen | Kinder | Streitkraft | verantwortlicher Verband oder Einheit |
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Provinz Syrakus | Lentini | 1. Juli 1943 | 2 | 2 | 1 | Wehrmacht | Fallschirm-Panzer-Division 1 Hermann Göring | |
Provinz Agrigent | Canicattì | 12. Juli 1943 | 6 | 6 | Wehrmacht | vermutlich 15. Panzergrenadier-Division | ||
Metropolitanstadt Catania | Randazzo | 1. August 1943 | 3 | 3 | Wehrmacht | Fallschirm-Panzer-Division 1 Hermann Göring | ||
Metropolitanstadt Catania | Mascalucia | 3. August 1943 | 3 | 1 | Wehrmacht | Fallschirm-Panzer-Division 1 Hermann Göring | ||
Metropolitanstadt Catania | Adrano | 4. August 1943 | 11 | 11 | unbekannt | |||
Metropolitanstadt Catania | Castiglione di Sicilia | 12. August 1943 | 16 | 16 | Wehrmacht | Fallschirm-Panzer-Division 1 Hermann Göring | ||
Metropolitanstadt Messina | Messina, Contrada Chiusa Gesso | 14. August 1943 | 6 | unbekannt | ||||
Metropolitanstadt Messina | Forza d’Agrò, Sant’Alessio | 14. August 1943 | 4 | 4 | 1 | unbekannt |
Kalabrien
In Kalabrien kam es zwischen dem 12. August 1943 und dem 9. September 1943 zu vier Vorfällen mit insgesamt 20 Toten, davon drei mit nur jeweils einem Opfer.
Provinz | Ort | Datum | Opfer | Zivilisten | Frauen | Kinder | Streitkraft | verantwortlicher Verband oder Einheit |
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Provinz Reggio Calabria | Rizziconi | 6. – 7. September 1943 | 17 | 17 | 5 | 4 | Wehrmacht | Grenadier Regiment 71 (29. Panzer-Grenadier-Division) |
Basilikata
In der Basilikata kam es zwischen dem 9. September 1943 und dem 24. September 1943 zu acht Vorfällen mit insgesamt 50 Toten, davon drei mit nur jeweils einem Opfer.
Provinz | Ort | Datum | Opfer | Zivilisten | Frauen | Kinder | Streitkraft | verantwortlicher Verband oder Einheit |
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Provinz Potenza | Potenza | 14. September 1943 | 3 | 3 | unbekannt | |||
Provinz Potenza | Rionero in Vulture | 16. September 1943 | 2 | 2 | 1 | unbekannt | ||
Provinz Potenza | Atella | 21. September 1943 | 2 | 2 | unbekannt | |||
Provinz Matera | Matera | 21. September 1943 | 26 | 26 | Wehrmacht | Fallschirm-Jäger-Regiment 1 (1. Fallschirmjäger-Division) | ||
Provinz Potenza | Rionero in Vulture | 24. September 1943 | 16 | 16 | unbekannt |
Apulien
In Apulien kam es zwischen dem 9. September 1943 und dem 20. Oktober 1943 zu 29 Vorfällen mit insgesamt 130 Toten, davon drei mit nur jeweils einem Opfer.
Provinz | Ort | Datum | Opfer | Zivilisten | Frauen | Kinder | Streitkraft | verantwortlicher Verband oder Einheit |
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Provinz Bari | Bitetto | 9. September 1943 | 3 | unbekannt |
Geschichtlicher Abriss
Der Einsatz von Seilbahnen für militärische Aufgaben wurde in der Gemeinsamen Armee erstmals 1885 vom Hauptmann Viktor Tilschkart im Generalstabskorps in Erwägung gezogen.
Gotenstellung war im Zweiten Weltkrieg in Italien der deutsche Name jener befestigten Linie (englisch Gothic Line, italienisch Linea Gotica), die die italienische Halbinsel auf der Höhe von Massa-Carrara und Pesaro abschnitt. Sie erstreckte sich über eine Länge von 320 Kilometern und erreichte eine Tiefe von bis zu 30 Kilometern. Nördlich dieser Linie standen deutsche Truppen, während vom Süden die britischen und US-amerikanischen Truppen mit ihren Verbündeten die Stellungen zu durchbrechen versuchten. Mitte Mai 1944 wurde die Gotenstellung in „Grüne Linie“ umbenannt, offenbar um Assoziationen mit dem Untergang der Goten zu vermeiden.[1]
Enstehungsgeschichte
Die Gotenstellung war eine Defensivstellung, die aus einer Reihe von Befestigungen auf dem Bergkamm des Apennins bestand. Sie war unter Aufsicht von Generalmajor Hans Leyers von deutschen Soldaten, Kriegsgefangenen und dazu herangezogener Zivilbevölkerung nach der Landung der Alliierten auf Sizilien (9. Juli 1943) aufgebaut worden, um den alliierten Vormarsch in die Po-Ebene aufzuhalten.
In Bezug auf Besatzung und Ausrüstung war die Gotenstellung nicht so aufwändig wie die Siegfried-Linie. Die Anlage nutzte die geomorphologischen Gegebenheiten der bergigen Landschaft aus; zur Abriegelung wurden Minenfelder, Drahtzäune, Bunker für Artillerie und Maschinengewehre und Ähnliches verwendet. Die am stärksten befestigten Gebiete waren jene an den Küsten und die Zone um den Futapass.
Im September 1944 wurde die Gotenstellung von den Alliierten mehrfach angegriffen. Obwohl diese an vielen Stellen in die vordersten Linien einbrechen konnten, waren sie jedoch nicht imstande, die Stellung zu durchbrechen. Die schweren Verluste, Schwierigkeiten bei der Zufuhr von Munition und sonstigem Nachschub zur Fortführung der Angriffe sowie auch die nachteilige Wetterlage zwangen die Alliierten zwischen Herbst 1944 und Frühjahr 1945 zum Halt.
Als die Gotenstellung Ende April 1945 endgültig durchbrochen wurde,[2] hatte sie ihren Zweck, den Vormarsch der Alliierten möglichst lange hinzuhalten, erfüllt. Es wird geschätzt, dass die Zahl der Opfer der Kämpfe ungefähr 75.000 Mann auf der Seite der Deutschen (darin sind Gefallene, Verwundete und Vermisste enthalten) und rund 65.000 Mann auf der Seite der Alliierten betrug.
Bis zum Jahr 1889 trugen die Streitkräfte das Prädikat k.k. (kaiserlich-königlich, seit 1867 für eine gemeinsame Institution beider Reichshälften eigentlich irreführend). Auf allerhöchsten Befehl Kaiser Franz Joseph I. vom 17. Oktober 1889 wurde der Name an den vormals ebenfalls mit allerhöchsten Handschreiben vom 14. November 1868 geänderten Titels Franz Josephs I., in abgekürzter Form als Kaiser von Österreich und Apostolischer König von Ungarn oder vereinfacht als Se. k. und k. Apostolische Majestät bezeichnet, angepasst. Die Umbenennung in k.u.k., die weder parlamentarisch diskutiert noch im Reichsgesetzblatt publiziert wurde, betraf nicht nur die Gemeinsame Armee, sondern auch die Kriegsmarine sowie deren Teile, Organe und Anstalten wie beispielsweise das Reichskriegsministerium oder die Technische Militärakademie.[3][4]
Einzelnachweise
- ↑ Rainer Kipper: Der Germanenmythos im Deutschen Kaiserreich. Formen und Funktionen historischer Selbstthematisierung. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 2002, ISBN 3-525-35570-X, S. 149.
- ↑ Gianluca Falanga: Mussolinis Vorposten in Hitlers Reich. Italiens Politik in Berlin 1933–1945. Christian Links, Berlin 2008, ISBN 978-3-86153-493-8, S. 282.
- ↑ Edmund Bernatzik: Die österreichischen Verfassungsgesetze: mit Erläuterungen. Zweite, sehr vermehrte Auflage. Manzsche k.u.k. Hof-Verlags- und Universitätsbuchhandlung, Wien 1911 S. 52-54 (PDF)
- ↑ Johann Christoph Allmayer-Beck: Die Bewaffnete Macht in Staat und Gesellschaft. In: Adam Wandruszka, Peter Urbanitsch (Hrsg.): Die Habsburgermonarchie 1848-1918 Band V Die Bewaffnete Macht S. 83