St. George Tucker

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St. George Tucker

St. George Tucker (* 29. Juni 1752 auf Bermuda; † 10. November 1827 in [[]]) war ein Juraprofessor am College of William & Mary.

Leben

Frühes Leben

Tucker wurde am 29. Juni 1752 auf Bermuda als ein Sohn vom Kaufmann Henry Tucker und seiner Frau Anne Butterfield geboren. 1771 verließ er die Insel um am College of William & Mary zu studieren, wo er ein Schüler von George Wythe wurde. Drei Jahre später wurde er Schreiber im Gericht von Dinwiddie County, allerdings konnte er das Amt wegen einem Streit zwischen dem House of Burgesses von Virginia und dem Gouverneur John Murray, 4. Earl of Dunmore, der die Gerichte von Virginia geschlossen hatte, nicht antreten.

Da ein Konflikt zwischen den 13 Kolonien und dem Vereinigten Königreich immer näher rückte, kehrte Tucker nach Bermuda zurück um mit seiner Familie Waffen nach Virginia, einem Teil der Dreizehn Kolonie, zu schmuggeln und mit den Dreizehn Kolonien Handel zu treiben. Dafür reiste er zwei Jahre später zurück nach Virginia, wo er Frances Bland Randolph traf, eine Witwe des reichen Plantagenbesitzers John Randolph und die Mutter des gleichnamigen Politikers, die er 1778 heiratete. Darauf wandte sich Tucker dem Verwalten der Randolph Plantage in Chesterfield County. Während dem Virginia-Feldzug von Lord Cornwallis diente er in der Miliz und wurde in der Schlacht bei Guilford Court House leicht verwundet. Später beobachtete er die Kapitulation von Lord Cornwallis nach der Schlacht von Yorktown.

Anwalt und Richter

Nach dem Unabhängigkeitskrieg wurde er 1783 Commonwealth Attorney in Chesterfield County. Kurzzeitig dient er als Berater des Gouverneurs von Virginia, doch ersuchte er keine politischen Posten und trat zurück. Aus dem gleichen Grund trat er von seinem Posten als zurück, worauf er sich als Anwalt auf Fälle vor dem obersten Gericht von Virginia fokussierte. Seine positive Reputation in Virginia prägte er 1785 mit der Veröffentlichung von Reflections on the Policy and Necessity of Encouraging the Commerce of the Citizens of the United States, and of Granting Them Exclusive Privileges in Trade, weshalb er 1786 Virginias Gesandter zur Annapolis Convention war. Diese führte zum Verfassungskonvent der Vereinigten Staaten, die die Verfassung der Vereinigten Staaten vorschlug, welche der Anti-Föderalist Tucker kritisierte.

1788 wurde er Richter am General Court von Virginia. Er positionierte sich klar als von der Politik unabhängiger Richter und schrieb mehrere bedeutende Meinungen. Dabei unterstützte er die aufkommende Idee des Judicial Review. Beispielsweise unterstützte er die Entscheidung in Kamper v. Hawkins (1793), welches ein Gesetz des Staates Virginia als verstoßend gegen die Verfassung von Virginia abgelehnt. Wie viele in Virginia war er ein Unterstützer von Thomas Jefferson, also ein Republikaner. Er veröffentlichte Pamphlete Letter to a Member of Congress (1799) und Reflections on the Cession of Louisiana to the United States (1803), die Jefferson unterstützten. Tucker war auch ein offener Abolitionist, der anders als viele seiner Zeitgenossen konkrete Maßnahmen gegen die Sklaverei forderte und sie nicht nur passiv verurteilte.

Familie

Tucker hatte mit seiner Frau fünf Kinder, darunter Henry St. George Tucker senior (1780–1848) und Nathaniel Beverley Tucker (1784–1851). Nach ihrem Tod 1788 heiratete er eine andere Witwe, Lelia Skipwith Carter, und hatte mit ihr drei Kinder, von denen keiner seine Kindheit überlebte.

Literatur

• Charles F. Hobson: St. George Tucker: Judge, Legal Scholar, and Reformer of Virginia Law In: "Esteemed Bookes of Lawe" and the Legal Culture of Early Virginia, University of Virginia Press, 2017, S. 195–220
• William S. Prince: St. George Tucker: Bard on the Bench In: The Virginia Magazine of History and Biography, Band 84 (1976), S. 266–282
• Charles F. Hobson: St. George Tucker, Spencer Roane, and the Virginia Court of Appeals, 1804–11 In: The Virginia Magazine of History and Biography, Band 121 (2013), S. 2–43

Weblinks

• E. Lee Shepard: Tucker, St. George. In: American National Biography. Abgerufen am 20. Juni 2021. 
• Paul David Nelson: Tucker, St George. In: Oxford Dictionary of National Biography. Abgerufen am 20. Juni 2021. 

Einzelnachweise

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