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Álava

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Provinz Álava

Álava ['alaβa] (bask. Araba) ist die südlichste der drei Provinzen des spanischen Baskenlandes (Guipúzcoa, Vizcaya und Álava). Álava ist 3.037 km² groß und hat 299.957 Einwohner (Stand 2005). Die Hauptstadt ist Vitoria-Gasteiz.

Geographie

Álava erstreckt sich vom Kantabrischen Gebirge im Norden, auch wenn dieses keine konkrete Grenzlinie darstellt, bis an den Ebro im Süden.

Landschaft in Álava

Das Klima von Álava ist ein Übergangsklima vom Maritimklima der Atlantikküste im Norden zum Kontinentalklima der kastilischen Hochebene im Süden. Innerhalb von Álava sind daher auf geringem Raum sehr unterschiedliche Vegetationszonen anzutreffen. Die nördlichen Täler (z. B. das Nervión-Tal oder das Tal von Aramaio) sind von grünen Weiden und Laubwäldern (Buchen) geprägt, die mittleren Gebiete der Llanada Alavesa (Hochebene von Álava) und Treviño sind bereits wesentlich trockener, das Klima des Ebrobeckens mit der angrenzenden Provinz La Rioja ist bereits durchweg kontinental.

Álava ist von Ausläufern des Kantabrischen Gebirges durchzogen, deren Gebirgsketten in der Regel von Osten nach Westen verlaufen und häufig Wetterscheiden darstellen. Die höchste Erhebung der Provinz ist der Berg Gorbea mit 1.480 m. Das Gebiet ist allgemein bergig, das offizielle Verzeichnis der baskischen Berge zählt für Álava 127 Gipfel, die zwischen 600 m und 1.480 m Höhe liegen.

Das zentrale Gebiet in Álava ist die Hochebene Llanada Alavesa, die sich auf ca. 550 m Höhe befindet.

Der wichtigste Fluss der Provinz ist der Ebro, der die südliche Grenze des Baskenlandes darstellt. Der Fluss Zadorra durchkreuzt die Hochebene von Álava, streift die Hauptstadt Vitoria und mündet bei Miranda de Ebro in den Ebro. Weitere wichtige Flüsse der Provinz sind der Nervión und der Bayas.

Álava grenzt an die baskischen Provinzen Bizkaia und Gipuzkoa im Norden, im Westen an die Provinz Burgos (Kastilien-León), im Süden an die Rioja und im Osten an Navarra.

Geschichte

Durch Álava verläuft seit der Steinzeit eine der Hauptverbindungen der iberischen Halbinsel mit dem restlichen europäischen Kontinent.

In der Antike besiedelten die Römer das Gebiet der heutigen Provinz, deren Zeugnis die Siedlung Iruña de Oca in der Llanada Alavesa rund 15 km vom heutigen Vitoria ist.

Mit dem Zerfall des Römischen Reiches hinterließen Sueben, Alanen, Wandalen und Westgoten während der Völkerwanderung Spuren in Álava.

Vom 8. bis zum 10. Jahrhundert beherrschten die Mauren zeitweise die baskische Provinz. Seit dem 9. Jahrhundert gewannen die Fürsten von Kastilien und Navarra an Einfluss. Letztendlich verdrangen sie die Mauren endgültig. Vom 10. Jahrhundert an gehörte Álava abwechselnd zu den Königreichen von Kastilien und Navarra, doch Navarra verlor mit der Zeit an Stärke, so dass die Provinz im Jahr 1332 endgültig an Kastilien fiel.

Trotz der Zugehörigkeit zu Kastilien und damit später zu Spanien konnte Álava bis ins 19. Jahrhundert eine Reihe von Sonderrechten (span. fueros) bewahren. Diese Sonderrechte leben bis zur heutigen Zeit in den Rechten der autonomen Regionen Baskenland und Navarra fort.

Bevölkerung

Orte und Gemeinden

Die Hauptstadt und einzige größere Stadt der Provinz mit 226.000 Einwohnern (Stand 2005) ist Vitoria (baskisch Gasteiz, offiziell Vitoria-Gasteiz), wo über 75 % der Bevölkerung von Álava ihren Wohnsitz hat. Vitoria ist gleichzeitig auch Hauptstadt des Baskenlandes. Neben Vitoria sind in Álava die Orte Llodio (baskisch Laudio), Amurrio, Salvatierra (baskisch Agurain) und Laguardia (baskisch Biasteri) von Bedeutung.


Größte Gemeinden (Stand: 1. Januar 2005)

Gemeinde Spanischer Name Einwohner
Gasteiz Vitoria 226.490
Laudio Llodio 18.633
Amurrio Amurrio 9.592
Agurain Salvatierra 4.118
Oion Oyón 2.827
Aiara Ayala 2.542
Zuia Zuya 2.295
Iruña-Oka Iruña de Oca 2.252
Dulantzi Alegría 2.048

Sprache

Die Bevölkerung von Álava ist, anders als die baskischen Provinzen Bizkaia und Gipuzkoa, weitgehend spanischsprachig. Baskisch wird vor allem im Aramaio-Tal und vereinzelt in Legutiano, aber auch in der Hauptstadt Vitoria von einigen Zuwanderern, bedingt durch die baskische Regierung und die Universität, gesprochen.

Verwaltungsgliederung

Die Verwaltungsbezirke von Álava, die sonst in Spanien als Comarcas bezeichnet werden, heißen in Álava Cuadrillas. Álava wird in sieben Cuadrillas unterteilt:

  • Añana
  • Ayala
  • Campezo (Montaña Alavesa)
  • Laguardia (Rioja Alavesa)
  • Salvatierra / Agurain
  • Vitoria-Gasteiz
  • Zuya

Neben der genannten Cuadrillas befindet sich inmitten der Provinz Álava die Enklave Condado de Treviño, welche aus historischen Gründen zur kastilischen Provinz Burgos gehört. Der Condado de Treviño ist Objekt eines politischen Streits zwischen der autonomen Regionen Kastilien-León und dem Baskenlandes, die beide die Enklave für sich beanspruchen. Viele Bewohner des Condado de Treviño sind, wenn auch weitgehend aus praktischen Gründen wegen der unmittelbaren Nähe der Stadt Vitoria, eher geneigt, dem Baskenland anzugehören.

Commons: Álava – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien