Carl von Hasenauer
Karl Freiherr von Hasenauer (* 20. Juli 1833 Wien, † 4. Januar 1894 Wien) war ein bedeutender österreichischer Architekt des Historismus in Wien, insbesondere der Wiener Ringstrasse, schuf Monumentalbauten in effektvollem Neubarock. Er wurde zu Lebzeiten auch der "bauende Makart" genannt. Karl Hasenauer war Schüler von August Sicard von Sicardsburg und E. van der Nüll.
Er wurde Chefarchitekt der Wiener Weltausstellung vom 1873. Mit Gottfried Semper entwarf Hasenauer das Kunsthistorische Museum und das Naturhistorische Museum, die Neue Hofburg (1881) und das Burgtheater.
Nach dem Zerwürfnis mit einstigen Geschäftspartner Semper leitete er die Errichtung dieser Hofbauten ganz allein. Hasenauer zeichnete sich durch eine sehr dekorativen Stil (ganz im Sinne Sempers) und inszenatorische Begabung aus. Er strebte auf die Verschmelzung aller Kunstgattungen in einem Gesamtkunstwerk an, ohne die Architektur allein in den Vordergrund zu stellen.
Bis heute sind all die Streitigkeiten über die Urheberschaft zwischen den Anhängern von Semper und Hasenauer nicht ausgetragen, die Prachtbauten auf der Wiener Ringstrasse sind jedoch inzwischen wieder denkmalgerecht renoviert. Und da der Altmeister Gottfried Semper (1803-1879)in Dresden mit der seiner Oper bereits ausgiebig gefeiert wird, darf das Wiener-Herz auf seiner Ringstrasse jetzt auch in Frieden des Wiener Pracht-Architekten Hasenauer in Ehrfurcht gedenken und die alte Zwist der Meister und seiner Anhänger vergessen.