Eisenerzminen von Pont-Varin
Die Eisenerzminen von Pont-Varin (französisch Les Mines de Fer de Pont-Varin) waren Bergwerke bei Wassy im Département Haute-Marne in der Region Grand Est von Frankreich, in denen Eisenerz gefördert wurde.
Geschichte
1870 installierte die Firma Zenon Laduron et Cie. industrielle Anlagen in der Nähe der schon seit langem genutzten Steinbrüche und Erzbergwerke, um das oberflächlich und in etwa 7–8 m Tiefe liegende Eisenerz abzubauen. Fünf Jahre später wurde 1875 die Société des Mines de Fer de Wassy et de la Blaise gegründet. Deren Direktorenhaus und mehrere Arbeiterwohnungen wurden 1876 fertiggestellt. Die Compagnie des Forges de Champagne wurde 1881 gegründet. Um 1895 arbeiteten dort etwa 400 Bergleute.[1][2]
Im Jahr 1912 gab es bei Pont-Varin Erzwäschereien und deren Zuführungsbecken, Grubenschächte, ein großes Direktorengebäude, ein Büro und Wohnhäuser für die Arbeiter. Der Bergbau wurde um 1922/23 eingestellt und die verbliebenen Gebäude wurden als Wohnraum genutzt.[1]
Kanal

Am 11. Mai 1896 genehmigte ein Präfekturdekret der Compagnie des Forges de Champagne et du Canal de Saint-Dizier à Wassy unter bestimmten Auflagen den Bau eines privaten Hafens am Canal de la Haute-Marne. Dieser Hafen wurde offiziell Canal de Saint-Dizier à Wassy und scherzhaft le Panama genannt. Er diente der direkten Versorgung der wenige Meter vom Ende des Hafens entfernten Hochöfen Petits Fourneaux.
Die Durchgängigkeit des Schleppverkehrs auf dem Haute-Marne-Kanal war durch eine Drehbrücke gewährleistet, die so ausgelegt war, dass sie von einem zweiachsigen Wagen mit einem Gewicht von 4 t überquert werden konnte. In den Widerlagern der Brücke gab es vertikale Nuten zur Aufnahme von Trägrern, um den Hafen notfalls vom Kanal der Haute-Marne isolieren zu können. Am 11. Mai 1897 und 11. Januar 1898 ermächtigten zwei weitere Präfekturdekrete die selbe Gesellschaft, ein Trockendock neben ihrem Privathafen in Marnaval zu errichten und ihren Privathafen zu erweitern. [3][4]
Feldbahn

Das Erz wurde über eine gegenläufige zweigleisige Standseilbahn sowie mit einer von Hand und mit einer Dampflokomotive betriebenen Decauville-Bahn mit einer Spurweite von 600 mm zu einer Verladeeinrichtung am nahegelegenen Kanal gebracht. Pro Tag wurden zur Höchstzeit etwa 1-2 Kähne pro Tag beladen, also knapp 150 000 t pro Jahr.[5]
Erhaltene Gebäude
In Pont-Varin sind noch das Direktorenhaus und mehrere Arbeiterwohnhäuser erhalten. An der Straße von Wassy nach Voillecomte, ist im Weiler les Baraquements noch eine der Cantines erhalten, in der früher die Bergleute mit ihren Familien wohnten.[1][5][6]
Einzelnachweise
- ↑ a b c Mine de fer Debatty et Cie, puis Zenon Laduron et Cie, puis Société des Mines de Fer de Wassy et de la Blaise, puis Compagnie des Forges de Champagne, actuellement maisons.
- ↑ Lucile Fournel-Meneveau: Les mines de fer de Pont-Varin (Haute-Marne). Les Cahiers Haut-Marnais, Nr. 246-247, 2006, S. 139-156.
- ↑ Port de la Compagnie des Forges de Champagne et du Canal de Saint-Dizier à Wassy dit le Panama.
- ↑ Pont-tournant ferroviaire de la Compagnie des Forges de Champagne et du Canal de Saint-Dizier à Wassy.
- ↑ a b Les Mines de fer de Pont-Varin.
- ↑ 15-33 Rue de la Grange au Rupt, Wassy und 24-30 Rue de Wassy (RD 192).
Koordinaten: 48° 30′ 56,9″ N, 4° 54′ 53″ O