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Shenzhou 12

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Geschichte

Das Gebiet des Alxa-Bundes ist seit der Altsteinzeit besiedelt; in einer Höhle auf dem Gebiet des Rechten Alxa-Banners finden sich Handabdruck-Bilder aus jener Zeit. Auf dem Gebiet des Linken Alxa-Banners wurden zahlreiche Funde aus der Mittelsteinzeit gemacht. Nach der Reichseinigung im Jahr 221 v. Chr. gehörte der Nordosten des Bundesgebiets zur Kommandantur Beidi (北地郡). Während der Han-Dynastie (206 v. Chr. – 220 n. Chr.) bestanden auf dem heutigen Bundesgebiet drei Kommandanturen, und zwar von Osten nach Westen Beidi, Wuwei und Zhangye. Nachdem Kaiser Liu Che, auch bekannt als Han Wudi, den Xiongnu 119 v. Chr. eine schwere Niederlage beigebracht hatte, entsandte er 102 v. Chr. 180.000 Soldaten in die Kommandanturen Wuwei und Zhangye, die dort auf staatlichen Landgütern autark leben und die Grenze gegen die Steppenvölker sichern sollten. Außerdem wurden dort der Kreis Xiutu (休屠县) mit Verwaltungssitz in Liangzhou (heute ein Stadtbezirk von Wuwei) und der Kreis Juyan eingerichtet, der sich etwa 145 km nördöstlich von Jinta im Südosten des heutigen Ejin-Banners an beiden Ufern des Heihe erstreckte, etwa dort, wo sich heute das Kosmodrom Jiuquan befindet. 1930 wurden in Juyan mehr als 10.000 beschriftete Bambusstreifen ausgegraben, 1972–1976 dann noch einmal mehr als 20.000 Stück, alles Garnisonsdokumente der Kommandantur Zhangye aus der Han-Dynastie, darunter gut 40 Akten bei denen die Heftung noch komplett erhalten war.[1]

Im Jahr 386 gründete General Lü Guang (吕光, 337–400) den Kleinstaat Spätere Liang mit Liangzhou als Hauptstadt, bald darauf besetzte er den Kreis Juyan. Im Jahr 403 wurde das Spätere Liang von einem Bündnis aus drei anderen Kleinstaaten (Südliche Liang, Nördliche Liang, Spätere Qin) überrannt und fiel an das Spätere Qin. Anschließend gehörte das Bundesgebiet zur Rouran-Föderation, die Verwaltungshauptstadt war Juyan.[2] Als zu Beginn der Tang-Dynastie (618–907) die bisherigen Kommandanturen in Präfekturen umgewandelt wurden,[3] gehörte das Bundesgebiet zur Präfektur Ganzhou (甘州, die bisherige Kommandantur Zhangye) und der westlich davon neugegründeten Präfektur Suzhou (肃州), dem heutigen Jiuquan.[2] Der Amtssitz des Generalprotektors Nord (安北都护)[4] befand sich zu Beginn der Dynastie etwa 50 km nordwestlich des späteren Karakorum in der Mongolei. Im Jahr 686 wurde die Behörde jedoch nach Tongcheng (同城) im heutigen Ejin-Banner verlegt (die Wüste Gobi erstreckte sich damals noch nicht so weit nach Süden).[5] Zur Unterstützung des Generalprotektors wurde 743 die Armee zur Bekämpfung von Banditen (宁寇军) aufgestellt, 8500 Mann, die in Chara-Choto, Kreis Juyan, stationiert waren. Während der An-Lushan-Rebellion (755–763) nutzte die Tibetische Monarchie das in China herrschende Chaos und besetzte den Hexi-Korridor. Damit war die Seidenstraße unterbrochen. Die Karawanen von Chang’an zogen nun über das Grasland von Juyan nach Westen.

Nachdem Li Yuanhao 1038 die Westliche Xia-Dynastie ausgerufen hatte, richtete er auf seinem Staatsgebiet 12 Militärkommandanturen ein, von chinesischen Beobachtern „Junsi“ (军司) genannt. Entlang des Helan-Gebirges wurden 50.000 Mann stationiert. Der Kreis Juyan war nun die in China unter der Bezeichnung „Heishui Zhenyan“ (黑水镇燕军司) bekannte Kommandantur, der Sitz des Truppenkommandos befand sich in Chara Choto.[2]

Einzelnachweise

  1. 卜松竹: 居延遗址:汉简的代名词. In: finance.sina.com.cn. 7. November 2015, abgerufen am 2. Juni 2021 (chinesisch).
  2. a b c 阿拉善概况. In: als.gov.cn. Abgerufen am 1. Juni 2021 (chinesisch).
  3. Charles O. Hucker: A Dictionary of Official Titles in Imperial China. Stanford University Press, Stanford 1985, S. 178.
  4. Charles O. Hucker: A Dictionary of Official Titles in Imperial China. Stanford University Press, Stanford 1985, S. 539f.
  5. 内蒙额济纳旗大同城遗址. In: sohu.com. 24. Dezember 2019, abgerufen am 3. Juni 2021 (chinesisch).