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Projektil

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Projektile sind die von Feuerwaffen abgeschossenen Objekte.

Den Durchmesser des Projektils bezeichnet man als Kaliber. In der Anfangszeit der Feuerwaffen wurden Eisen-, Blei- und steinerne Kugeln verschossen. Heutige Projektile bestehen entweder aus Stahl, Blei, abgereichertem Uran, Wolfram oder beziehen ihre Wirksamkeit gar nicht aus der kinetischen Energie, sondern aus ihrer Füllung. Ein Beispiel hierfür sind Gewehrgranaten (mit Sprengstoff gefüllte Projektile).

Auch die heutige Form der Projektile hat nicht mehr viel mit den damaligen Kugeln gemein. Ein modernes Projektil besitzt meist eine zylindrische Form mit spitz zulaufendem Frontteil und einem sich wiederum verjüngenden Ende. Ausnahmen bestätigen hier die Regel, da zum Beispiel Hohlspitzmunition, welche beim Aufprall in möglichst viele Einzelteile zerfallen oder aufpilzen soll, meist aus einem Projektil mit abgeflachter Spitze besteht.

Zu beobachten ist, dass der heutige Trend in Richtung kleinere Kaliber geht, um sowohl Gewicht als auch Platzbedarf einzusparen. So hatten die Gewehrpatronen des Mittelalters Projektile mit einem Kaliber von 14 mm aufwärts, während die heutige militärische Standardgewehrpatrone ein Projektil mit einem Durchmesser von 5,56 mm verwendet. Dies ist ohne Einbußen in Treffergenauigkeit und Durchschlagskraft möglich geworden, da heutige Treibmittel eine wesentlich größere Schubkraft erzeugen als das traditionell verwendete Schieß- / Schwarzpulver. Sie beschleunigen die Projektile auf viel höhere Geschwindigkeiten als früher technisch möglich war.

So erreicht das Projektil der oben genannten 5,56x45mm Patrone an der Mündung eines 1 m langen Gewehrlaufs eine Geschwindigkeit von ca. 920 Meter pro Sekunde. Dies ist fast dreifache Schallgeschwindigkeit.

Weitere übliche Projektilgeschwindigkeiten

Luftgewehrkugel            :  150 m/s
9x19mm            (Pistole):  340 m/s
7,62x51mm              (MG):  750 m/s
12,7x99mm     (schweres MG):  800 m/s
120x1400mm         (Panzer): 1700 m/s.

Bei Geschossen für Handfeuerwaffen unterscheidet man zwischen Vollmantel (Tombakmantel schließt die Spitze komplett ein und ist meistens am Boden offen), Vollgeschoss (z. B. Bleigeschoss oder Solidgeschoss) und Teilmantelgeschosse (Tombakmantel ist oben offen und am Boden geschlossen). Die Teilmantelgeschosse nehmen den größten Anteil der auf dem Markt befindlichen Geschosse ein. Die meisten Jagdgeschosse sind Teilmantelgeschosse z. B. RWS Kegelspitz (KS), Doppelkern (DK) oder Norma PPC Oryx oder Plastikspitz.

Energie von Projektilen

Die Leistung, die ein Geschoss erbringt, wird in Joule gemessen. Die Formel dazu ist : E = m x v0² / 2. Dabei wird E (Energie) in Joule angegeben, m (Masse des Projektils) in Kilogramm und v0 (Mündungsgeschwindigkeit des Projektils) in m/s. Der Joulewert gibt keinerlei Aufschluss über den Energieverlust eines Projektils auf bestimmte Distanz, ihre Effektivität bei gepanzerten / ungepanzerten Zielen, dessen Mannstoppwirkung usw. Die Energieentwicklung hängt außerdem noch von der Faktoren wie der Ladung der Patrone und der verwendeten Schusswaffe ab.

Hier ist eine kurze Liste der Daten einiger Patronen:

Kaliber Masse des Projektils Mündungsgeschwindigkeit Mündungsenergie
9x19 mm Parabellum ~0,0075 kg ~340 m/s ~434 J
.45 ACP ~0,012 kg ~235 m/s ~331 J
5,56x45 mm NATO (.223 Rem.) ~0,0035 kg ~1000 m/s ~1750 J
12,7x99 mm (.50 BMG) ~0,046 kg ~800 m/s ~14720 J

Siehe auch: Geschoss, Schusskörper, Kanone, Patrone