KZ Natzweiler-Struthof
Das KZ Natzweiler/Struthof befand sich nahe des Orts Natzwiller im Elsaß, etwa 50 km von Straßburg entfernt.
Es war das einzige Konzentrationslager, das während der Zeit des Dritten Reiches in Frankreich angelegt wurde. Die Planungen liefen seit September 1940 und am 21. Mai 1941 wurde das KZ eröffnet und Anfang September 1944 von der SS evakuiert. Die zu diesem Zeitpunkt inhaftierten Menschen wurden in das KZ Dachau verlegt. Die amerikanischen Truppen erreichten das KZ Natzweiler/Struthof am 23. November 1944. Das Lager war für ca. 1.500 Personen ausgelegt, Anfang 1944 erreichte die Zahl der Häftlinge 2.000, im September des selben Jahres waren 7.000 Personen dort inhaftiert. Die Gesamtzahl der Häftlinge wird auf ca 40.000 Personen geschätzt, von denen ca. 25.000 Menschen im Lager starben. Das Lager war kein klassisches Vernichtungslager. Hauptsächlich diente das KZ Natzweiler als Arbeits- und Sträflingslager und war berüchtigt für die dort stattfindenden medizinischen Versuche (insbesondere Gelb- und Fleckenfieberversuche und Versuche mit Giftgas).
Zum Lager gehörten 18 Außenkommandos im Mosel- und Neckartal mit etwa 14.000 Häftlingen.
Kommandant war der SS-Sturmbannführer Egon Zill aus Plauen, Erster Lagerführer SS-Hauptsturmbannführer Kramer aus Augsburg, der erste Lagerarzt der vom KZ-Buchenwald dorthin beorderte Dr. Hans Eisele, sein Nachfolger der SS-Obersturmführer Blanke. An den medizinischen Versuchen beteiligt war ebenfalls Prof. Haagen. Im April 1941 wurde Josef Kramer Lagerkommandant in Natzweiler-Struthof, wo er bis Mai 1944 blieb und jüdische Gefangene vergasen ließ, um die berüchtigte "Schädel- und Skelettsammlung" des Anatomieprofessors August Hirt, an der Reichsuniversität von Straßburg, zu vervollständigen.
Heute ist es eine Gedenkstätte und Museum. Einzelne noch erhaltene Barracken vermitteln eine Ahnung von den grausamen Lebensbedingungen der damals Inhaftierten.
Siehe auch: Liste der Konzentrationslager
web
Beschreibung des Lagers mit Bildern und Berichten von Überlebenden