Diskussion:9. Volkspolizei-Kompanie
In wie weit war denn die GSG 9 Vorbild für die Kompanie gewesen? Und was ist mit ihr nach 1990 passiert? Hat man sie in die GSG 9 oder ins SEK nachher überführt? Ich meine, es waren ja Spezialisten. 'Japan01 03:16, 26. Dez 2005 (CET)'
- Antwort:
Die Einheit selbst ist aufgelöst worden. Aus der Diensteinheit IX der BDVP Potsdam ist das SEK des Landes Brandenburg gebildet worden. Inwieweit einzelne Wehrpflichtige (3 Jahre Verpflichtung) der 9. Kompanie in das SEK Brandenburg übernommen wurden ist mir nicht bekannt. derWolf
Zugehörigkeit zur Hauptabteilung XXII (HA XXII) - "Terrorabwehr"
Es würde mich nicht wundern, wenn die komplette Einheit eine als Polizei legendierte Diensteinheit der HA XXII der Stasi gewesen ist. Wer hat da handfeste Infos? (MARK 18:07, 26. Jul 2006 (CEST))
- Antwort:
In der DDR gab es eine strikte Trennung der Verantwortlichkeiten.
- Die in den Medien und von der Birthler-Behörde verbreitete Mär von der Allmacht der Stasi gab es so nicht.
Als Leutnant habe ich mit gezogener Pistole einen Stasi-Major das Betreten eines Bereiches verwehrt, ohne irgendwelche Auswirkungen in der Folgezeit gehabt zu haben. Die Stasi ist nach meinen Erfahrungen erst eingeschritten wenn sie den Zeitpunkt für zweckmäßig hielt und bereits seit einiger Zeit handfeste Beweise hatte. Ich erinnere mich an einem mir unterstellten Hauptmann im Stab, der unter einem Vorwand ("Dienstreise") zu einem Verhör gebracht wurde und nach einer Woche psychisch gebrochen wieder auftauchte. Er wurde fristlos entlassen und wurde Sicherheitsbeauftragter eines HO-Kreisbetriebes (und vermutlich IM) in Thüringen.
- Eine "legendierte Diensteinheit der HA XXII" des MfS, wie es auch aus dem Aufstellungsbefehl Nr. 0056/80 hervorgeht, war die 9. Kompanie nicht!
- Kein MfS-Offizier konnte zu irgend einem Zeitpunkt einem VP-Offizier ein Befehl erteilen. Dessen direkter Vorgesetzter hätte diesen unweigerlich bestraft. Entweder ein VP-Offizier hat im Führungsstab des MfS mitgewirkt und den Einsatzleiter der VP informiert oder ein Verbindungsoffizier des MfS war im Führungsstab der VP anwesend und hat laufend Informationen an seinen Vorgesetzten übermittelt.
Das MfS verfügte mindestens ab Mitte der 70er Jahre selbst über eigene Anti-Terror- und Spezial-Aufklärungseinheiten. So war es jedenfalls "Gerüchten" zu entnehmen, die zeitweilig zukommandierte Offiziersschüler des Wachregimentes MfS während der Laufbahnausbildung zum Spezialaufklärungs-Zugführer an der OHS in Dresden äußerten(Rügen, Erkner, Teupitz,...). derWolf