Werner Best
Dr. Werner Best (* 10. Juli 1903 in Darmstadt, † 23. Juni 1989 in Mülheim/Ruhr), deutscher Jurist und Nationalsozialist.
Leben
Bekannt als Planer eines Putsches der NSDAP (1931) und später Stellvertreter von Reinhard Heydrich und deutscher Statthalter im besetzten Dänemark.
Der damalige "Leiter der Rechtsabteilung" der hessischen NSDAP-Führung Best erstellt 1931 Pläne zur Machtübernahme der NSDAP in Hessen, die als Boxheimer Dokumente in die Geschichte eingehen. Best wird nach dem Bekanntwerden aus dem Staatsdienst entlassen. Das gegen ihn eingeleitete Untersuchungsverfahren wegen Hochverrats wurde auf Betreiben des Reichskanzlers Heinrich Brüning und des Oberreichsanwalts im Oktober 1932 mit der Begründung eingestellt, die Pläne hätten sich nicht gegen die legale Regierung, sondern gegen kommunistische Revolutionäre gerichtet. Die Boxheimer Dokumente sind ein Teil der Grundlage ein Verbot der NSDAP auf Reichsebene durchzusetzten, was von NSDAP-Mitgliedern und Sympathisanten im Reichsinnenministerium hintertrieben wird. Best tritt 1931 in die SS ein.
1941 leitet Best die Abteilung Verwaltung beim Militärbefehlshaber in Frankreich wo er u.a. die "Erste Judenverordnung", mit der die Erfassung jüdischen Besitzes in Frankreich in die Wege geleitet. Diese erhält Vorbildcharakter für Deutschland und das besetzte Europa.
1943 befiehlt Best die "Lösung der Judenfrage" in Dänemark. Das dänische Volk kommt ihm mit der Rettung der dänischen Juden zuvor.
1946 Aussage als "Vertreter der Gestapo vor diesem Gerichtshof" bei den Nürnberger Prozeßen.
1948 wird Best wird in Kopenhagen zum Tode, 1950 im zweiten Revisionsverfahren zu zwölf Jahren Haft verurteilt, die er offensichtlich nicht absitzen muss. Was auch dem Druck deutscher Behörden zu verdanken ist.
In den frühen 1950er Jahren ist Best am Naumann-Kreis, einer Gruppe exponierter Nationalsozialisten, die das Ziel hatten, die FDP zu einer NS-Kampfgruppe umzuwandeln, beteiligt und fertigt ein Gutachten zur Generalamnestie von NS-Straftätern an.
Werke
- "... wird erschossen" : die Wahrheit über das Boxheimer Dokument. - München : Selbstverl., 1932
- Zur Frage der "gewollten Tarifunfähigkeit". - Heidelberg, Univ. Diss., 1929
Literatur
- Herbert, Ulrich: Best. Biographische Studien über Radikalismus, Weltanschauung und Vernunft 1903-1989 (Verlag J.H.W. Dietz Nachfolger) 1996
- Klasfeld, Serge: Vichy - Auschwitz. 1989 Hamburg (Dokumentation die auch Bests Mitwirkung an der Entrechtung, Enteignung und Deportation französischer Juden belegt)