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Steve Harley

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Steve Harley, bürgerlich Steven Nice (* 27. Februar 1951 in London) ist ein Musiker und Komponist. Bekannt wurde er in den 1970er Jahren als Gründer und Sänger der erfolgreichen britische Glam-Rock-Band "Cockney Rebel".

Die Anfänge

Im Alter von zwei Jahren erkrankte Steve Harley an Kinderlähmung und verbrachte deshalb bis zum 14. Lebensjahr 4 Jahre in Krankenhäusern. Während dieser Zeit wuchs sein Interesse für Musik zunehmend. Seine Mutter, eine ehemalige Jazzsängerin, föderderte nach dessen Genesung Steves Wunsch, Musiker zu werden durch Gitarren- und Klavierunterricht.

Harley verliess schon früh die Schule und schlug sich als Journalist durch. In den später 1960er Jahren begann Harley, eigene Songs, welche teilweise später auch auf seinen Alben erschienen, zu schreiben und in kleinen Clubs in und um London vorzutragen. 1972 gründete er Cockney Rebel.

Die 70er Jahre

Mit wechselnden Mitspielern, darunter Jim Cregan, John Paul Crocker, Stuart Elliott, George Ford, Paul Avron Jeffries, Duncan MacKay und Milton Reame-James, bestimmte Harley weitgehend alleine die Geschicke von Cockney Rebel. Er verfasste fast das gesamte Songmaterial und wurde nicht selten als egomanischer Bandleader kritisert, der zu Journalisten - der er zuvor noch selbst gewesen war - und oft auch zu seinen Mitmusikern ein äusserst gespanntes Verhältnis hatte. Bei Auftritten gab sich Harley zuweilen launenhaft und unberechenbar. An gelungenen Abenden vermochten Harley und seine Band jedoch eine einzigartige Stimmung zu erzeugen. Dokumentiert ist dies auf einem der erfolgreichsten Alben von Cockney Rebel, Face to Face live. Wegen ihres extravaganten Auftretens wurden Cockney Rebel in ihrer Anfangszeit dem Glam-Rock zugerechnet.

Steve Harley zerstritt sich mit den ursprünglichen Bandmitgliedern und formierte eine neue Band, die er von nun an Steve Harley and Cockney Rebel nannte. Einzig der Drummer Stuart Elliott, der fortan auch als Studiomusiker für Paul McCartney, Alan Parsons, Kate Bush und viele andere sehr gefragt war, blieb ihm von der alten Besetzung treu.

Zu den bekanntesten Titeln der Band zählt der dramatische, orchestral produzierte Song Sebastian. vom Debutalbum "The Human Menagerie". Das Stück wurde auch als Single ausgekoppelt. Der größte kommerzielle Erfolg war Make Me Smile (Come Up And See Me), 1975 ein Nummer-eins-Hit in den britischen Charts. Der Song thematisierte die Trennung von seinen früheren Mitmusikern. Auch mit Judy Teen, Mr. Soft und Here Comes The Sun, einer Coverversion des George Harrison-Songs, konnte die Band Erfolge feiern. Im Studio hatte der Produzent Alan Parsons wesentlichen Anteil am Klangbild der erfolgreichen Alben The Psychomodo und The Best Years of Our Lives. Steve Harley beteiligte sich im Gegenzug 1976 beim Song The Voice auf Parsons Album I Robot als Gastsänger. 1977 agierte er als Backgroundsänger auf der Single Dandy in the underworld seines langjährigen Freudes Marc Bolan.

Auf Harleys folgenden Alben übernahm er die Produktionsaufgaben selbst. Ab dem Album Hobo With A Grin von 1978 verzichtete er vorübergehend auch auf den Bandnamen, obwohl weiterhin Cockney Rebel - Musiker zu seinen Mitspielern gehörten. Auch Marc Bolan wirkte bei einer der Aufnahmen (America The Brave) als Gitarrist mit. An die Erfolge der vorangegangenen Singles und Alben konnte Steve Harley in kommerzieller Hinsicht nicht mehr anknüpfen, obwohl er weiterhin meistens gute Kritiken für seine Arbeiten erhielt und die Konzerte gut besucht waren.

Die 80er Jahre bis heute

Gute Verkäufe erzielte er nochmals mit dem Song The Phantom Of The Opera aus dem gleichnamigen Musical, mit dem Harley 1986 bis auf Platz 7 der britischen Hitparade gelangte.

Steve Harley wurde 2002 von der britschen Akademie der Komponisten und Songschreiber für sein Werk mit der goldenen Medallie ausgezeichnet.

Durch seine Konzerte mit anderen Musikern, darunter auch mit seinem jüngeren Bruder Ian Nice an den Keyboards, erarbeitete er sich in den letzten Jahren eine feste Fangemeinde, vor allem in Großbritannien, Deutschland und Holland. Grosses Kritikerlob erntete 2004 das Album Anytime!, auf dem Harley seine bekanntesten Songs vorwiegend in unverstärkten Versionen spielte. 2005 veröffentlichte Steve Harley das Album The Quality Of Mercy wieder unter dem Bandnamen Cockney Rebel.

Trivia

  • Die Band Duran Duran spielten auf verschiedenen Tourneen eine Coverversion von(Make Me Smile) Come Up And See Me als Zugabe. Eine live aufgenomme Version ist auf der B-Seite des Duran Duran - Hits The Reflex zu hören. Steve Harley wirkt darauf als Gastsänger mit. Die Single wurde deshalb zum begehrten Sammlerobjekt.
  • Einige von Steve Harleys Liedern sind in Filmproduktionen zu hören, so z.B. Sebastian und Tumbling down als Coverversionen in "Velvet Goldmine" oder Make me smile in "The full monty" ("Ganz oder gar nicht").
  • Steve Harley ist zum zweiten Mal verheiratet und Vater von zwei Kindern aus erster Ehe mit der Sängerin Yvonne Keeler.

Diskografie

Cockney Rebel:

  • The Human Menagerie - 1973
  • The Psychomodo - 1974

Steve Harley & Cockney Rebel:

  • The Best Years Of Our Lives - 1975
  • Timeless Flight - 1976
  • Love's A Prima Donna - 1976
  • Face To Face - A Live Recording - 1977

Steve Harley:

  • Hobo With A Grin - 1978
  • The Candidate - 1979
  • Yes You Can - 1992
  • Poetic Justice - 1996

The Steve Harley Band

Steve Harley & Cockney Rebel:

  • The Quality of Mercy 2005