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Oberpfalz

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Basisdaten
Bundesland: Bayern
Verwaltungssitz: Regensburg
Fläche: 9.691,03 km²
Einwohner: 1.090.318 (30. September 2005)
Bevölkerungsdichte: 113 Einwohner je km²
Homepage: www.regierung.oberpfalz.bayern.de
Karte

Die Oberpfalz ist einer von 7 Regierungsbezirken in Bayern und nicht zu verwechseln mit dem deckungsgleichen Bezirk Oberpfalz. Er liegt im Osten Bayerns und grenzt an Tschechien sowie an die bayerischen Regierungsbezirke Oberbayern, Niederbayern, Mittelfranken und Oberfranken.

Naturraum

In der Oberpfalz gibt es einige Mittelgebirge und viele Weiher und Seen in den flacheren Regionen. Die Oberpfalz ist im Vergleich zu anderen Regionen Deutschlands eher dünn besiedelt. Naturräumlich bedeutende Gegenden sind:

Verkehr

Naturschutzgebiet Doost zwischen Floß und Neustadt an der Waldnaab

Der Regierungsbezirk Oberpfalz wird von vier Eisenbahnlinien und drei Autobahnen durchquert. Dies sind bei den Bahnen die Strecken:

Darüber hinaus gibt es eine Reihe von untergeordneten Strecken wie z.B. die Donautalbahn RegensburgIngolstadt

Bei den Autobahnen handelt es sich um die

Außerdem durchziehen zahlreiche Bundesstraßen die Oberpfalz. Im einzelnen handelt es sich um die Bundesstraßen B 8, B 14, B 15, B 16, B 20, B 22, B 85, B 299 und B 470.

Wirtschaft

Die Wirtschaft der Oberpfalz ist vor allem durch die Landwirtschaft, den Tourismus und in den nördlichen Regionen der Oberpfalz durch die Teichwirtschaft geprägt. Industrielle Strukturen beschränken sich im wesentlichen auf den Großraum Regensburg, der in den vergangenen 25 Jahren eine beachtliche wirtschaftliche Dynamik entwickelt hat. Neben BMW, Infineon und Siemens produzieren eine Reihe weiterer Unternehmen in Regensburg. SiemensVDO hat in Regensburg seine Firmenzentrale und betreibt ein Werk für Automobilelektronik und ein Entwicklungszentrum. Regensburg ist nach München der zweitstärkste Biotechnologiestandort Bayerns (bundesweit Rang 5).

Der Handel ist weniger stark vertreten. Im Mittelalter wurden die Erzvorkommen der Region wirtschaftlich ausgebeutet, weshalb die Oberpfalz auch „das Ruhrgebiet des Mittelalters“ genannt wird. Bis zum Ende der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts war die Eisen- und Stahlindustrie (die "Maxhütte" mit den Standorten Sulzbach-Rosenberg und Maxhütte-Haidhof) in Verbindung mit den bedeutenden Braunkohlevorkommen im Tagebau ein bestimmender Wirtschaftsfaktor.

Touristische Anziehungspunkte sind der Oberpfälzer Wald, das Stiftland und der Steinwald im Norden, die aus dem Tagebau hervorgegangene Seenlandschaft bei Schwandorf in der Mitte, die Jurahöhen im Westen sowie das untere Naabtal und die Bezirkshauptstadt Regensburg im Süden. Bei Nabburg betreibt der Bezirk das Oberpfälzer Freilandmuseum.

Im nationalen und internationalen Tourismus besser bekannt ist der Bayerische Wald, der sowohl in der Oberpfalz als auch im benachbarten Niederbayern gelegen ist. Dort ist eine alte Tradition der Glasbläserkunst vorhanden, die in Zwiesel, Bayerisch Eisenstein und angrenzenden Orten auch touristisch genutzt wird. Eine wichtige Rolle in Ostbayern spielen der Naturpark Oberpfälzer Wald, Naturpark Oberer Bayerischer Wald und der Naturpark Bayerischer Wald. Die Region Oberpfalz ist als eine der preiswertesten deutschen Ferienregionen bekannt; die Preise von Gaststätten und für Beherbergungen sind auf vergleichsweise günstigem Niveau.

Geschichte

Historisch ist die Oberpfalz mit dem bayerischen Nordgau identisch. Der Name des Regierungsbezirkes Oberpfalz steht im direkten Zusammenhang mit der Pfalz (Palatium) bzw. dem davon abgeleiteten Namen der Kurpfalz. Nach dem Tod Ludwig II., des Strengen teilte sich das Haus Wittelsbach 1294 in die ältere Linie Pfalz und die jüngere Bayern, wobei die Pfälzer Linie einen Teil der Gebiete in Nordbayern erhielt, die später als Obere Pfalz in Bayern genannt wurden. Aus dieser Bezeichnung entstand Anfang des 19. Jahrhunderts der Name Oberpfalz im Zuge der Neuordnung des neuen Königreiches Bayern.

siehe auch: Geschichte der Oberpfalz, Oberpfälzer Geschichtslandkarte

Regierungspräsidenten

  • 1810 - 1817 Max Graf von Lodron
  • 1817 - 1828 Konrad Heinrich Freiherr von Dörnberg
  • 1829 - 1831 Arnold von Link
  • 1831 - 1841 Dr. Eduard von Schenk
  • 1841 - 1847 Friedrich Freiherr von Zu Rhein
  • 1847 Karl Freiherr von Schrenk von Notzing
  • 1847 Dr. Karl Freiherr von Welden
  • 1847 - 1849 Friedrich Freiherr von Zu Rhein
  • 1849 - 1863 Karl Joseph Freiherr von Künsberg-Langenstadt
  • 1863 - 1868 Maximilian von Gutschneider
  • 1868 - 1888 Max von Pracher
  • 1888 - 1894 Friedrich von Ziegler
  • 1894 - 1899 Hartmann Graf Fugger von Kirchberg und Weißenhorn
  • 1899 - 1905 Karl Theodor von Lutz
  • 1905 - 1907 Dr. Friedrich von Brettreich
  • 1907 - 1917 Anton Freiherr von Aretin
  • 1917 - 1918 Regierungsdirektor Wolfgang Pöll
  • 1918 - 1921 Hubert Freiherr von Gumppenberg-Peuerbach
  • 1921 - 1927 Theodor von Winterstein
  • 1927 - 1930 Ludwig von Rücker
  • 1930 - 1932 Regierungsdirektor Julius Hahn
  • 1932 - 1934 Dr. Heinrich Wirschinger
  • 1934 Franz Schwede
  • 1934 - 1939 Wilhelm Freiherr von Holzschuher
  • 1939 - 1940 Dr. Friedrich Wimmer
  • 1940 - 1943 Regierungsvizepräsident Hermann Edler von Gäßler
  • 1943 - 1945 Gerhard Bommel
  • 1945 Dr. Ernst Falkner, CSU
  • 1945 – 1952 Dr. Franz Wein
  • 1952 – 1959 Dr. Josef Ulrich
  • 1959 - 1962 Dr. Georg Zitzler
  • 1962 – 1981 Prof. Dr. Ernst Emmerig
  • 1981 – 1993 Karl Krampol
  • 1994 – 1999 Alfons Metzger
  • 1999 – 2004 Dr. Dr. Wilhelm Weidinger
  • seit 2004 Dr. Wolfgang Kunert

Tourismus

Burgruine in Flossenbürg im Lkr. Neustadt/WN

Bedeutende Oberpfälzer Persönlichkeiten

Verwaltungsgliederung

Der Regierungsbezirk Oberpfalz besitzt drei kreisfreie Städte und sieben Landkreise.

  1. Amberg
  2. Regensburg
  3. Weiden i. d. OPf.
  1. Landkreis Amberg-Sulzbach
  2. Landkreis Cham
  3. Landkreis Neumarkt i.d.OPf.
  4. Landkreis Neustadt a.d. Waldnaab
  5. Landkreis Regensburg
  6. Landkreis Schwandorf
  7. Landkreis Tirschenreuth

Verwaltungsgliederung des Regierungsbezirks Oberpfalz vor der Kreisreform

alte Landkreisgrenzen

Anmerkung: Bis nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die Regierungsbezirke Niederbayern und Oberpfalz gemeinsam verwaltet.

  1. Stadtkreis Amberg
  2. Stadtkreis Neumarkt
  3. Stadtkreis Regensburg
  4. Stadtkreis Schwandorf
  5. Stadtkreis Weiden
  1. Landkreis Amberg
  2. Landkreis Beilngries
  3. Landkreis Bergreichenstein (1938–1945)
  4. Landkreis Burglengenfeld
  5. Landkreis Cham
  6. Landkreis Eschenbach
  7. Landkreis Kemnath
  8. Landkreis Markt Eisenstein (1938–1945)
  9. Landkreis Nabburg
  10. Landkreis Neumarkt in der Oberpfalz
  11. Landkreis Neunburg vorm Wald
  12. Landkreis Neustadt an der Waldnaab
  13. Landkreis Oberviechtach
  14. Landkreis Parsberg
  15. Landkreis Prachatitz (1938–1945)
  16. Landkreis Regensburg
  17. Landkreis Riedenburg
  18. Landkreis Roding
  19. Landkreis Sulzbach-Rosenberg
  20. Landkreis Tirschenreuth
  21. Landkreis Vohenstrauß
  22. Landkreis Waldmünchen

Literatur