CDU connect
Connect 17 (Eigenschreibweise Connect17) ist die Wahlkampf-App der CDU. Sie wurde bei Landtagswahlkämpfen und bei der Bundestagswahl 2017 eingesetzt. Die App greift auf soziologische und statistische Daten zurück und verbindet diese mit Geoinformationen für den „Tür zu Tür“-Wahlkampf. Zudem ist der Wahlkampf für registrierte Nutzer als eine Art Spiel mit Wettbewerbscharakter angelegt.
Die App wurde auf dem Bundesparteitag in Essen im Dezember 2016 vorgestellt. Sie übernimmt laut Süddeutscher Zeitung „die Innovationen des US-Präsidentschaftswahlkampfs 2016: Das Smartphone ist das wichtigste Instrument der Aktivisten und kann die Daten schnell an die Zentrale schicken.“[1] Die App wurde zuvor in verschiedenen Landtagswahlkämpfen eingesetzt und zielte auf unentschlossene Wähler ab.
Connect 17 wurde speziell für den Straßenwahlkampf entwickelt, bei dem die Protagonisten von Haustür zur Haustür gehen. Mit dem Wissen darum, wo potentielle CDU-Wähler wohnen, sollen die Haustüraktionen optimiert werden. Die Informationen basieren auf den Ergebnissen früherer Wahlen und Adressdaten, die die CDU bei einem Datendienstleister gekauft hat. Zudem werden soziodemographische Informationen durch das System ausgewertet, auf das die App zugreift.[2]
Ein weiteres Merkmal der App ist der kompetitive Charakter: Wer sich als Unterstützer angemeldet hat, bekommt für diverse Aktivitäten Punkte gutgeschrieben. So wird bei „Tür zu Tür“ belohnt, wer mit möglichst vielen Bürgern an der Haustür spricht. Unter dem Punkt „Social Media“ wird belohnt, wer entsprechende Facebookposts absetzt oder SMS an Freunde und Bekannte verschickt. Beim Punkt „Unterstützer“ können neue Wahlhelfer registriert werden. Die App greift auch hier auf Erfahrungen aus den USA zurück, die den kompetativen, spielerischen Charakter einführten und nennt den Aspekt „Gamification“.[1]
Im Mai 2021 wurden durch die Softwareentwicklerin ||Lilith Wittmann|| wesentliche Sicherheitslücken in der App entdeckt. So waren Daten zu mehr als 100.000 Besuchen und etwa 18.500 Wahlkampfhelfern über eine nicht hinreichend geschützte Schnittstelle öffentlich einsehbar. Die App wurde nach Bekanntwerden der Lücken vorläufig offline gestellt.[3][4]
Einzelnachweise
- ↑ a b Matthias Kolb Düsseldorf: Mit dieser App steuert die CDU ihre Wahlhelfer. In: sueddeutsche.de. 2017, ISSN 0174-4917 (sueddeutsche.de [abgerufen am 16. September 2017]).
- ↑ Frankfurter Allgemeine Zeitung GmbH: Nordrhein-Westfalen: Der aufgemotzte Tür-zu-Tür-Wahlkampf der CDU. Abgerufen am 16. September 2017.
- ↑ Lilith Wittmann: Wenn die CDU ihren Wahlkampf digitalisiert… 12. Mai 2021, abgerufen am 12. Mai 2021 (englisch).
- ↑ Markus Böhm, DER SPIEGEL: CDU nimmt Wahlkampf-App Connect wegen Sicherheitslücke offline. Abgerufen am 12. Mai 2021.