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Klingel

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Weit verbreitetes Modell einer Türsprechanlage mit integrierter Klingelvorrichtung und Beleuchtung
Seilzugklingel (Salzburg)
mechanische Türklingel (Funktionsweise wie bei einer Fahrradklingel)
Tasten einer frühen elektrischen Klingelanlage (Görlitz)
Elektronische Klingel mit Kamera, Textanzeigefeld, Ziffernblock und Pförtnertaste.

Als Klingel bezeichnet man ein akustisches Signalgerät, bestehend aus einem schwingungsfähigen Körper (z. B. Glocke) und einem Hammer zur Anregung der Schwingung. Die Aufgabe einer Klingel ist es, durch den Klingelton die Aufmerksamkeit des Adressaten zu erregen, somit ist die Klingel oft Bestandteil einer Hausrufanlage. Obwohl Klingeln im Gegensatz zu Glocken nicht durch einzelne Schläge, sondern mehrfach zu einem Dauerton angeregt werden, werden sie dennoch mitunter als Glocke bezeichnet. Als Klingel werden auch elektronische Klingeln bezeichnet, etwa Melodieklingeln.

Der abgeleitete Begriff klingeln wird auch für akustische Signale verwendet, die heute nicht mehr durch eigentliche Klingeln erzeugt werden, insbesondere Telefone (Klingeltöne), elektronische Wecker und elektronische Haustürklingeln. Für Menschen mit Hörbehinderung kann die Klingel auch mit einem Lichtsignal kombiniert werden, bei funkgesteuerten Klingeln sind auch Modelle mit einem Vibrationsalarm erhältlich, die in der Tasche getragen werden können.

Mechanische Klingeln

Elektromechanische Klingeln

Elektromechanische Klingeln mit kontinuierlichem Antrieb arbeiten mit einem Wagnerschen Hammer oder mit Schwinganker. Der Wagnersche Hammer eignet sich zwar für Gleich- und Wechselstrom, verursacht aber durch die Schaltvorgänge im Betrieb Funkstörungen und Spannungsüberhöhungen, während die Schwingankerausführung zwar nur mit Wechselstrom arbeitet, aber dafür völlig funkstörungsfrei ist. Klingeln im häuslichen Bereich werden aus Sicherheitsgründen meist mit ungefährlicher Kleinspannung betrieben, die durch einen Klingeltransformator erzeugt wird. Eine Alternative ist die Verwendung von Batterien, die aber nur Gleichstrom abgeben und daher nicht ohne Weiteres für Klingeln mit Schwinganker geeignet sind.

Für Ausführungen ohne kontinuierlichen Antrieb (Gongs) siehe unten.

Schaltbild einer Klingelanlage
  • Haustürklingel: Die Türklingel ist eine Klingel, deren Taster (Auslöser) neben einer Tür angebracht ist, damit sich Personen bemerkbar machen können. Das Läutewerk selbst befindet sich meist in der Wohnung. Heute sind die Türklingelanlagen sehr oft mit elektronischen Türöffnern kombiniert. Auf diese Weise können Besucher einfacher eingelassen werden. Meist finden sich Türklingeln an der Außenseite von Häusern, allerdings oft auch innerhalb von Gebäuden zur Absicherung schutzbedürftiger Bereiche. Selbsttätige Türklingeln nennt man Durchgangsmelder.
  • Telefonklingel (daher 1919 der Schlager Hallo, du süße Klingelfee von Robert Stolz, der sich an das „Fräulein vom Amt“ richtete, das damals noch die Einzelverbindungen durch Umstöpseln herstellte)

Klingel mit Wagnerschem Hammer

Drittes Bild vergrößern (durch Anklicken), um die hier beschriebenen Linien zu sehen!

Die Teile der Türglocke sind:

  • Elektromagneten (auf Spulenkörper aus Holz gewickelt) (dünne hellgrüne Linie)
  • Glocke (dünne rosa Linie)
  • Klöppel (dicke dunkelgrüne Linie)
  • Feder, die den Klöppel hält und den elektrischen Kontakt herstellt (dünne blaue Linie)
  • Stellschraube des Unterbrecherkontaktes (dicke dunkelblaue Linie)
  • Kontaktstelle des Unterbrecherkontaktes (Oval mit dünner roter Linie)

Funktion:

  1. Im stromlosen Zustand ruht der Klöppel mit etwas Abstand zur Glocke, und der Unterbrecherkontakt ist geschlossen.
  2. Wird Strom angelegt, so ziehen die Elektromagneten den Klöppel zur Glocke. Dabei öffnet sich der Unterbrecherkontakt. Es entsteht ein kleiner Lichtbogen zwischen der Kontaktfeder und der Kontaktschraube.
  3. Der Strom in den Elektromagneten wird zu gering, um den Klöppel in der angezogenen Position zu halten und der Klöppel schwingt zurück in die Ruhelage. Damit schließt sich wieder der Unterbrecherkontakt.

Bim-Bam-Gong

Video: Türgong bei Betätigung
Elektro­magnet, Ton­stäbe, Anker mit Klöppeln

Im stromlosen Zustand ruht der Klöppel mit etwas Abstand zum unteren linken Tonstab. Der Anker wird von einer Feder in dieser Position gehalten. Wird der Klingelknopf gedrückt, so fließt Strom durch den Elektromagneten, dieser zieht den Anker mit den Klöppeln schnell nach oben. Der Anker schnellt über die magnetisch angestrebte Endlage hinaus und schlägt mit dem oberen Klöppel kurz am oberen rechten Tonstab an, fällt dann aber ein paar Millimeter zurück. Wird der Stromfluss wieder unterbrochen (Knopf losgelassen), so fällt der Anker nach unten, wird von der Feder gebremst, schnellt aber über die Ruhelage (kurz über dem unteren linken Tonstab) hinaus und lässt den unteren Klöppel gegen den Tonstab schlagen; anschließend wird der Anker von der Feder wieder in seine Ruhelage gehoben. In der Regel sind die Tonstäbe so ausgeführt, dass sie auf unterschiedlichen Tonhöhen schwingen, so dass eine charakteristische Tonfolge entsteht.

Elektronische Klingeln

Elektronische Klingeln

Mit dem Aufkommen der Elektronik gab es erweiterte Möglichkeiten zur Erzeugung von Klingeltönen. Bei Mobiltelefonen wurden von Anfang an elektronische Klingeltöne benutzt. Auch bei Weckern werden diese gerne eingesetzt. Klingeltöne konnten programmiert werden. Gebräuchliche 3-Klang-ICs für Haustürklingeln sind z. B. SAB 600 und SAE 800. Moderne Schaltungen ermöglichten es, die bis dahin für Klingeltöne verwendeten Signale durch Aufzeichnungen von Melodien zu ersetzen.

Schulklingeln

Um die Unterrichtszeiten an Schulen einzuhalten, wurden an vielen Schulen automatische Schulklingeln installiert. Dabei gibt ein Zentralgerät ein Signal an Tongeräte weiter, die im ganzen Schulhaus verteilt sind. Heute haben Lautsprecheranlagen die elektromagnetischen Klingeln abgelöst. Meist werden sie auch für Durchsagen benutzt und haben eine Alarmfunktion integriert.

Siehe auch

Commons: Türklingeln – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wiktionary: Klingel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen