Tischtennis-Trainingsgeräte
Das Tischtennis-Training wird durch verschiedene Geräte erleichtert oder um neue Aspekte bereichert.
Ballmaschine
Das wohl bekannteste Tischtennistrainingsgerät ist die Ballmaschine - auch Ballroboter genannt. Sie steht entweder auf einem separaten Ständer oder wird direkt am Tisch befestigt und dann über die eine Hälfte des Tisches gespannt. Dabei wird ein zusätzliches Fangnetz montiert, dass an den Seiten und am Tischende das Herunterfallen der retournierten Bälle verhindert. In einer großen Schale hinter dem Tischtennistisch sammeln sich alle Bälle, die nicht gänzlich daneben geschossen wurden. Die Maschine hat am Ende des Tisches auf ca. 50 cm Höhe den Ballkopf, aus dem die Bälle, die aus dem Becken darunter mit einem Schlauch eingesogen werden, mit Hilfe einer oder mehrerer rotiernder Voll- oder Schaumgummi-Trommeln ausgeworfen werden. Dabei kann die Geschwindigkeit der Bälle, ihre Häufigkeit, ihre Richtung (evtl auch mit Richtungswechsel zwischen zwei Schlägen) und der Spin der Bälle bestimmt werden. Somit kann man gegen die konstant spielende Maschine einen oder mehrere bestimmte Rückschläge gezielt trainieren oder auch ein Ausdauertraining durchführen. Das Problem dieser Ballroboter ist aber generell, dass der Spieler nicht lernt, auf eine bestimmte Bewegung des Gegners zu reagieren. Zudem sind die Bälle häufig völlig unrealistisch im Verhältnis zwischen Spin und Tempo, wenn die Maschinen nicht sehr sorgfältig justiert wurden. Eine gut abgestimmte Maschine mit einem betreuenden Trainer trägt aber zur Festigung des Bewegungsablaufes bei. Ohne den beobachtenden Trainer besteht aber die Gefahr, dass sich auch falsche Bewegungsabläufe „einschleifen“.
Seit einigen Jahren gibt es auch Maschinen mit 2 Ballköpfen, die von einer programmierbaren Steuerelektronik beschickt werden und dann eine Schlagfolge produzieren können - z.B 3 x Topspin / 1 x Schuss. Wegen ihres vergleichsweise hohen Preises kommen diese Maschinen aber nur selten zum Einsatz.
Zielfelder
als Ergänzung zum Roboter-Training sind Zielfelder erhältlich, die auf den TT-Tisch gelegt werden und deren Treffer in einem elektronisch gesteuerten Display angezeigt werden. Ersatzweise können Zielobjekte unter Verzicht auf elektronische Anzeigen auch aus Papier ausgeschnitten werden.
Balleimer
Eine Ersatztrainingsmethode, falls keine Ballmaschine vorliegt, ist das Training mit dem Balleimer. Hierbei spielt ein Trainer dem Spieler die Bälle mit den erwünschten Kriterien (Rotation, Tempo, Platzierung zu, und nimmt dessen Rückschläge zwar nicht an, beobachtet diese aber. Der Trainer hat einen Balleimer auf dem oder in der Nähe des Tisches stehen, nimmt kontinuierlich Bälle in die Hand und spielt diese ein. Dabei lässt er sie erst auf die eigene Hälfte auftropfen (indirektes Einspielen) oder vor dem Aufspringen auf der eigenen Tischhälfte (direktes Einspielen) und schlägt sie dann, anders als bei einem Aufschlag, gleich auf die gegenüberliegende Tischhälfte. Wenn der Balleimer leer ist werden die Bälle wieder aufgesammelt, was auch ein weiterer Spieler der sich mit dem anderen abwechselt währenddessen machen kann. Es werden verschiedene Ständer und Vorrichtungen angeboten, den Balleimer in Griffweite und -höhe des Trainers seitlich neben den Tisch zu stellen bzw. hängen.
Trainer und Spieler führen normale Ballwechsel durch, der Trainer kann aber nach jedem Fehler sofort einen neuen Ball ins Spiel bringen, was die Trainingsintensität deutlich erhöht. Wegen der Variationsmöglichkeiten, die es dem Trainer erlauben, das Zuspiel individuell auf das Lernziel des Trainierenden abzustimmen ist das Balleimertraining wesentlich mehr als nur ein Ersatz für einen Ball-Roboter.
Return-Bretter
Return-Bretter werden am Tischende mit verstellbarer Schräge montiert, sind mit Tischtennis-Belägen oder anderen gummiartigen Materialien beklebt und erlauben in Grenzen das Einzeltraining ohne Ballmaschine. Je nach Einstellung der Schräge wird aber immer nur ein Schlag bestimmter Länge und bestimmten Dralls tatsächlich so zum Spieler retourniert, dass ein Weiterspielen möglich ist. Für bestimmte Grundtechniken wie sichere Konterbälle funktioniert das Verfahren aber zufriedenstellend. Für das Training von z.B. Topspin- oder Abwehrschlägen sind Return-Bretter bei entsprechender Einstellung auch geeignet. Return-Bretter werden von handwerklich versierten Trainern häufig selbst hergestellt.
Gewichtsschläger
Um die Muskulatur des Schlagarmes gezielt zu trainieren, ist der Einsatz von Gewichtsschlägern möglich. Diese bestehen aus normalen Belägen und einem „Schlägerholz“, in dem eine oder mehrere Furniere durch Metallplatten ersetzt werden. So kann man realitätsnahes Krafttraining betreiben. Es ist allerdings darauf zu achten, dass der Schläger nicht zu schwer angefertigt wird, weil dann die Schnellkraft, auf die es hauptsächlich ankommt, nicht verbessert wird. Bei extrem zu hoch dosiertem Gewicht kann sich die Schlagdynamik sogar zurück entwickeln. Bei niedrig dosiertem Gewicht und dem Einsatz eines Ballroboters kann auch die Kraftausdauer mit dem Gewichtsschläger trainiert werden. Der Einsatz eines Gewichtsschlägers sollte unbedingt mit zeitlichem Abstand zum Wettkampf erfolgen, weil die Feinkoordination zunächst leidet und die Technik des Spielers an Sicherheit verliert.
Topspin-Rad
Zum Erlernen des tangentialen Treffens beim Topspin (siehe Tischtennis) kann man ein Rad benutzen. Entweder man verwendet ein käuflich erhältliches Rad (Größe etwa wie der Ballon-Reifen eines Kinderrollers), das am Tisch mittels einer Schraubzwinge befestigt wird oder man stellt ein normales Fahrrad kopfüber auf Lenker und Sattel und trainiert dann ohne Tisch am Vorderreifen. Der trainierende Spieler muss versuchen, das Rad durch tangentiales Treffen mit seinem Schläger anzutreiben. Beide Lösungen - besonders aber die zweite - gehen mit erheblichem Belagverschleiß einher und sollten besser mit einem ausgemusterten TT-Schläger durchgeführt werden.
Handgelenkstraining
Für das Training des Handgelenks ist ein sogenannter Gelenk-Kreisel oder auch Twister erhältlich. Ein in einem - etwa tennisballgroßen - Plastikgehäuse montiertes Schwungrad mit einer Unwucht wird zwischen den Fingern gehalten und durch geschickte Handgelenksbewegungen in Drehung versetzt. Wenn das Schwungrad mit größerer Geschwindigkeit rotiert ist zum Festhalten beträchtliche Kraft nötig. Dieses Trainingsgerät ist nicht unumstritten - es gibt aber viele Spieler und Trainer, die dieses Verfahren favorisieren. Alternativ kann auch ein Tennisball mit einer Hand geknetet werden. Nobuhiko Hasegawa (TT-Weltmeister von 1967) und der Tennisspieler und mehrfache Wimbledon-Sieger Rod Laver sollen auf diese Weise Unterarm und Handgelenk trainiert haben.
Andere Geräte
Es gibt viele weitere Möglichkeiten, Alltagsgegenstände oder Trainingsgeräte auf improvisierte Art und Weise in das Tischtennistraining einzubeziehen. Tischtennisspieler und -trainer sind hier oft sehr kreativ.
Um den Bewegungsablauf beim Topspin behelfsweise zu überprüfen kann man auch zum Beispiel eine schräg aufgestellte Turnbank benutzen - der Spieler muss dann versuchen dem Ball nur durch tangentiales Treffen, ohne ihn zu schlagen, so viel Drall/Schwung zu versetzen, dass der Ball das Ende der Bank erreicht.
Zur Verbesserung der Beinarbeit können auch Gewichtsmanschetten bis ca. 2 kg oberhalb der Fußgelenke befestigt werden. Am Schlagarm sollten diese Gewichte aber auf keinen Fall getragen werden - die Schnellkraft würde dann leiden (siehe Gewichtsschläger!).
Um das Treffen des Balles mit dem Sweet-Spot des Tischtennisschlägers zu trainieren, kann man Schläger verwenden, bei denen nur diese optimale Trefferzone mit Belag beklebt ist.
Zum Training des "weichen Topspins" kann das [Topspinnetz] verwendet werden; zum Üben der Ballon-Abwehr dient das [Ballon-Netz] und ein gezieltes Aufschlagtraining ermöglicht das [Aufschlag-Netz].http://www.returnboard.de/