Pilger
Ein Pilger (v. kirchenlat.: pelegrinus Romwallfahrer, aus lat.:peregrinus Fremdling) ist jemand, der aus religiösen Gründen eine (Fuß-)Reise - Wallfahrt unternimmt. Diese Reise führt zum Besuch eines Pilgerortes mit bestimmter religiöser Bedeutung, auch Pilgerstätte oder auch Wallfahrtsort genannt; häufig wird dabei eine beträchtliche Entfernung zurückgelegt. Man verspricht sich von der Pilgerfahrt eine Vergebung der Sünden, eine Heilung oder die Erfüllung von anderen Wünschen.
Muslimische Wallfahrer besuchen Mekka und Medina, (siehe auch Hadsch), die Juden besuchen, wie ebenfalls auch Christen und Muslime, Jerusalem.
Im Mittelalter war die christliche Pilgerfahrt zu einer der drei Heiligen Stätten: ins Heilige Land nach Jerusalem, nach Rom in Italien oder nach Santiago de Compostela in Spanien, auch als ein Vermächtnis stellvertretend für andere möglich, da die Reise als gefährlich und zeitraubend galt. Die Urkunde für eine solche erfolgreiche Reise war ein Sündenablass. Der darauf folgende schwunghafte Ablasshandel führte zu heftiger Kirchenkritik, zu den Hussitenkriegen und schließlich zur Reformation und dem Dreißigjährigen Krieg.
Bekannte christliche Pilgerorte sind heute: Lourdes in (Frankreich), Canterbury in England, das Grab des St. Jakobus in Santiago de Compostela in Spanien, sowie nach wie vor Rom, weitere unter: Wallfahrtsorte.
Gegenwärtig erfahren die Begriffe "Pilger" und "Pilgerfahrt" eine Bedeutungserweiterung. Zum Beispiel pilgern heute zu den Aufenthaltsorten oder Grabstellen bestimmter Stars und Prominenter aus Showbusiness und Sport zahlreiche Fans und Verehrer, die ihnen mit quasi religiöser Hingabe huldigen.
Die Pilgerväter waren eine Gruppe englischer frommer puritanischer Dissidenten (Pilgrimsfather), die nach Amerika segelten, wo sie eine Kolonie errichten wollten, in der Glaubensfreiheit herrschte. (siehe Intependenten)
siehe auch: Pilgerfahrt, Pilgerort, Wallfahrtsort, Pilgerstätte, Wallfahrtskirche, Jakobsweg