Igor Emiljewitsch Kio
Igor Emiljewitsch Kio (* 13. März 1944; † 30. August 2006) war ein berühmter russischer Zauberkünstler und Großillusionist.
Igor Kio übernahm das Repertoire seines Vaters, des bekannten russischen Zauberkünstlers Emil Kio, reiste mit dem russischen Nationalzirkus und war im Fernsehen tätig. 1989 verlegte er sich auf das Agenturgeschäft im Zirkusbereich.
Kio war dreimal verheiratet. Die erste Ehe, mit Galina Breschnewa, der Tochter von Leonid Breschnew, wurde jedoch bereits nach neun Tagen wieder geschieden.
Igor Kio (13.03.1944 30.08.2006)
Igor Emilyevich Kio wurde am 13.03.1944 mit einem goldenem Zauberstab in der Hand geboren. Igors Vater, Emil Theodorovich Kio (11.04.1894 19.12.1965) war der Gründer der Illusionisten-Dynastie der Kios. Die Illusionsshow wurde nach dem Tod von Emil Kio Sen. von seinem jüngsten Sohn Igor, der von Kindesbeinen an in der Show seines Vaters mitwirkte, ab 1966 (im Wesentlichen mit dem Repertoire des Vaters) im In- und Ausland fortgeführt und später weiterentwickelt. Igor Kio gab seine ersten eigenständigen Shows im Zirkus als 15-jähriger, als er 1959 im Moskauer Zirkus den erkrankten Vater ersetzen musste. Über 40 Jahre lang führte er das Vermächtnis seines Vaters fort. Zuerst als reine Übernahme der väterlichen Show, später in schöpferischer Weiterentwicklung des bewährten Konzeptes. So integrierte er ein professionelles Ballet und weitere Künstler in sein Programm. Seine ersten großen eigenständigen künstlerischen Arbeiten als Zirkuskünstler, Autor und Regisseur waren das Programm Auserwähltes -77 im Leningrader Zirkus 1977 und die Illusionsshow Eins-Zwei-Drei. Igor Kio entwickelte eine Reihe neuer Illusionen, wie Mode, Aquarium, Der Flügel in der Luft, Houdinis Truhe, Das erscheinende Bärenjunge, Der Löwe in der Luft und andere. Er erweiterte sein Tätigkeitsfeld Zirkus um die Theaterbühne. Seinem Vater war dieser Herzenswunsch durch Behördenwillkür verwehrt. 1985 feierte Igor Kios Programm Ohne Illusionen im Moskauer Estradentheater Premiere. Im Fernsehen war er in den 80/90-er Jahren mit mehreren Sendungen präsent, von denen die sechsteilige Serie Alle Clowns hervorzuheben ist. Er stellte die berühmtesten Clowns der Welt vor und zeigte, dass er nicht nur Illusionist, sondern auch aus ganzer Seele Zirkuskünstler war. 1991 wurden im großen Moskauer Kremlpalast vor vielen tausend Zuschauern Igor Kios Show Um sechs Uhr abends nach dem Winter und das Kinderprogramm Die goldene Apfelsine gezeigt. 1994 produzierte Igor Kio anlässlich des einhundertsten Geburtstag seines Vaters im Großen Moskauer Zirkus und später im Moskauer Estradentheater die Galashow Der Zauberer des XX. Jahrhunderts. 1989 verwirklichte Igor Kio den Traum seines Vaters und gründete sein eigenes Unternehmen. Von westlichen Traumgagen war er trotzdem weit entfernt. 1994-1995 wurden von ihm am Moskauer Estradentheater die Programme Es spricht und zaubert Kio und die Kinderprogramme Reise mit Kio und Reise mit Kio 2 produziert. Seine Illusionsshows waren keine reinen Nummernprogramme. Die Shows besaßen eine verbindende Handlung, in die Igor Kio zunehmend auch Künstler anderer Genre einband.
Man kann kaum ein Land der Erde nennen, in dem er nicht auftrat. Er feierte Erfolge in Nordamerika, Japan, Frankreich, Großbritannien, Deutschland und natürlich in der Sowjetunion bzw. in Russland, um nur die wichtigsten Länder zu nennen.
Weblinks
- Biographie (russisch)
- Nachruf (englisch)