Wartenau
Wartenau | |
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Blick in die Wartenau von Süden | |
Basisdaten | |
Ort | Hamburg |
Ortsteil | Hohenfelde |
Angelegt | 19. Jahrhundert oder früher |
Anschlussstraßen | Landwehr (südl.); Lerchenfeld (nördl.) |
Querstraßen | Wandsbeker Chaussee, Lübecker Straße, Hagenau, Blumenau, Uhlandstraße, Eilenau |
Nutzung | |
Nutzergruppen | Fußverkehr, Radverkehr, Autoverkehr, ÖPNV |
Technische Daten | |
Straßenlänge | 300 Meter |
Die Wartenau ist eine Hauptverkehrsstraße im Hamburger Stadtteil Hohenfelde. Sie ist Teil der Bundesstraße 5, ihre amtliche Schlüsselnummer ist W076.[1]
Obwohl die Straße selbst vollständig im Stadtteil Hohenfelde und damit im Bezirk Hamburg-Nord liegt, gehören die nordöstlichen Grundstücke bereits zum Stadtteil Eilbek und damit zum Bezirk Wandsbek.
Name, Verlauf und Geschichte

Die Straße Wartenau, die ihren Namen von einem früheren Wachturm (Warte) beim „Lübschen Baum“ ableitet und seit 1874 diesen Namen trägt, beginnt nördlich der Bundesstraße 75 als Verlängerung der Landwehr. Der Wachturm schützte den mit einem Schlagbaum gesicherten Durchgang der Landstraße nach Lübeck durch die Landwehr. Sie endet an der Wartenaubrücke über den Eilbekkanal. Nördlich davon verläuft die B5 weiter unter dem Namen Lerchenfeld.
In der Hausnummer 4 auf Eilbeker Seite befindet sich seit Anfang der 1970er Jahre das Restaurant „Golden China“,[2] das damit zu den traditionsreichsten bestehenden China-Restaurants der Stadt gehört. Zuvor befand sich dort eine Weinstube.[2]
Auf der Hohenfelder Seite der Straße richtete die evangelisch-lutherische Kirche im Haus Nummer 7a Anfang der 1950er Jahre ein Mädchenheim ein.[3] In den 1970er Jahren befand sich dort das Sozialpfarramt der evangelischen Landeskirche.[4] Heute befindet sich dort und im benachbarten Haus 9 ein Wohnprojekt der „Neue Wohnung – gemeinnützige Wohnungslosenhilfe“, die von einer evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde, der „Ambulanten Hilfe Hamburg“ und der „Benno und Inge Behrens-Stiftung“ getragen wird.[5] In der Hausnummer 9 befand sich zuvor seit 1966 die Evangelische Familien- und Lebensberatung.[6] Direkt nördlich befand sich in der Wartenau 9a die Türenfabrik Bossen & Burghardt, die jedoch Mitte der 1950er Jahre zahlungsunfähig wurde.[7]

Ein Stück weiter befindet sich in der Nummer 15 das Gebäude der ehemaligen Elise-Averdieck-Schule, erbaut 1911/12 nach Plänen von Martin Haller und Hermann Geißler. Nach dem Umzug der Schule nach Barmbek-Nord 1961 wurde das Gebäude zunächst für eine Förderschule sowie ab 1969 als Dependance der „Werkkunstschule“ an der Armgartstraße (seit 1982 Fachbereich Gestaltung der damaligen Fachhochschule Hamburg) genutzt,[8] heute dient es als Außenstelle der nahegelegenen Hochschule für bildende Künste Hamburg.[9]

In der Hausnummer 20 steht auf Eilbeker Seite zwischen Blumenau und Eilenau eine „Pfahlhaus“ genannte Gottesdienststätte der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Sie wurde im Oktober 1959 eingeweiht.[10] Diese auch als „Mormonen“ bekannte Religionsgemeinschaft betreibt dort auch eine genealogische Forschungsstelle.
Öffentlicher Personennahverkehr

An der Straßenecke Wartenau / Wandsbeker Chaussee befindet sich der U-Bahnhof Wartenau der U-Bahn-Linie 1 in Tunnellage. Er wurde 1961 für die Wandsbeker U-Bahn errichtet. Im westlichen Eingangsbereich befindet sich das Wandbild „Ländliche Vorstadt“ von Tom Hops.

Zum 1. Oktober 1909 fuhr mit der neuen Linie 35 erstmals die Straßenbahn durch die Wartenau. Sie kam vom Mühlenkamp und führte über Mundsburg, Berliner Tor und die Elbbrücken bis auf die Veddel. Diese Strecke wurde später bis zum Goldbekplatz bzw. in den Freihafen verlängert. Ab 1925 bediente zudem die Linie 27 vom Altonaer Rathaus kommend über Schlump, Hallerstraße, Mittelweg und Mühlenkamp und weiter über Mundsburg, Landwehr, Hammer Landstraße bis zur Diagonalstraße in Hamm-Süd die Wartenau. 1954 wurde dann das Liniensystem neu gestaltet und nunmehr fuhren die Linien 14 (St. Pauli, Eimsbüttel, Eppendorf, Winterhude, Uhlenhorst, Berliner Tor, Elbbrücken, Freihafen) und 15 (Elbchaussee, Altonaer Rathaus, Eimsbüttel, Eppendorf, Winterhude, Uhlenhorst, Borgfelde, Hamm) durch die Wartenau.[11] Seit im März 1976 die Linie 15 und im Mai 1977 die Linie 14 eingestellt wurden, fährt die Straßenbahn nicht mehr durch die Straße.
Statt der Straßenbahn fuhr zunächst die Buslinie 106 durch die Wartenau, die auf dem Teilstück von Eppendorf bis zur Veddel die Linie 14 ersetzt hatte. 2001 wurde aus dem 106er die heutige Metrobuslinie 25. Diese verbindet den Bahnhof Mundsburg der U3 mit der Haltestelle Wartenau, an der eine Umsteigemöglichkeit zur U1 und zur Metrobuslinie 16 besteht, die auf der Bundesstraße 75 verkehrt. Nachts fährt die Nachtbuslinie 606 durch die Straße. An der Haltestelle Wartenau besteht eine Umsteigemöglichkeit zur Nachtbuslinie 608 auf der B75.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Statistikamt Nord: Straßen- und Gebietsverzeichnis der Freien und Hansestadt Hamburg, abgerufen am 3. Mai 2021
- ↑ a b „50 mal China in Hamburg“, in: Hamburger Abendblatt vom 22. Juli 1972, abgerufen am 4. Mai 2021.
- ↑ „Die Kirche hatte einsehen“, in Hamburger Abendblatt vom 21. Dezember 1951, abgerufen am 3. Mai 2021.
- ↑ „Gespräche zu aktuellen Themen“, in: Hamburger Abendblatt vom 16. Februar 1974, abgerufen am 4. Mai 2021.
- ↑ Seite des Wohnprojekts Wartenau auf www.neuewhg.de, abgerufen am 3. Mai 2021.
- ↑ „Hamburger Rundblick“, in: Hamburger Abendblatt vom 24. September 1966, abgerufen am 4. Mai 2021.
- ↑ „Roggenlieferungen aus Polen perfekt“, in: Hamburger Abendblatt vom 7. Februar 1956, abgerufen am 3. Mai 2021.
- ↑ „Die Praxis gibt den Ausschlag“, in: Hamburger Abendblatt vom 8. März 1969, abgerufen am 4. Mai 2021.
- ↑ HFBK: Gebäudeplan. Abgerufen am 4. Mai 2021.
- ↑ „Kirchturm aus Chromstahl“, in: Hamburger Abendblatt vom 26. Oktober 1959, abgerufen am 3. Mai 2021.
- ↑ „Alsterring wird gesprengt“, in Hamburger Abendblatt vom 27. Februar 1954.
Koordinaten: 53° 33′ 55,2″ N, 10° 1′ 59″ O