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Afra von Augsburg

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Afra von Augsburg († 304 in Friedberg) war eine frühchristliche Märtyrerin im heutigen Bayern und gehört zu den Heiligen in der katholischen Kirche.

Ihr mutiges Zeugnis für ihren Glauben hat in der damaligen christlichen Gemeinde und später in der Bevölkerung offenkundig starken Eindruck gemacht. Nach ihrem Tod setzte eine Verehrung Afras als Heilige ein. Vor den Toren Augsburgs entstand eine Kirche zu ihren Ehren. Das Gotteshaus wurde 955 bei einem Ungarn-Einfall zerstört (siehe dazu Ulrich von Augsburg). Afra wurde heilig gesprochen im Jahr 1064.

Kirchengeschichtliche Zeitumstände

Der christliche Glaube verbreitete sich über Rom allmählich im gesamten Imperium. Weil sich Christen weigerten, am Kaiserkult teilzunehmen, und die Sklaverei aus Glaubensgründen missbilligten, kam es bald zu Konflikten mit der Staatsmacht. Mehrmals fanden Christenverfolgungen im Römischen Reich statt, zuletzt zu Beginn des 4. Jahrhunderts unter Kaiser Diokletian. Jüdische oder christliche Abweichler von der Staatsreligion wurden, wenn sie dessen überführt waren, mit dem Tode bestraft. Gleichwohl verbreitete sich die christliche Religion auch in den Provinzen. In den Städten Augusta Vindelicum (Augsburg) und Castra Regina (Regensburg) hat es Anhänger der neuen Glaubenslehre gegeben.

Leben

Es gibt fast keine gesicherten Fakten zum Leben der heiligen Afra. Vieles beruht auf mündlicher Überlieferung im Wege von Legenden. Nachdem ihr Mann, ein zyprischer König, erschlagen worden sein soll, habe sich die Mutter Hilaria mit der Tochter Afra auf den Weg außer Landes gemacht. Von ihrer zyprischen Mutter war Afra zur Dienerin der Göttin Venus bestimmt worden. Afra wird über Rom den Weg nach Augsburg gefunden haben. Hier war die Jungfrau ansässig und ging gewerbsmäßiger Prostitution nach. Bischof Narzissus soll bei einer Christenverfolgung im Hause der Dirne Schutz gesucht und sie mit dem neuen Glauben vertraut gemacht haben. Afra ist zum Christentum übergetreten und vom Bischof getauft worden. Ihr neuer Glaube blieb nicht verborgen. Sie wurde deshalb dem Richter vorgeführt. Afra stand dort zu ihrer neuen religiösen Überzeugung. Als Strafe wurde der Feuertod über sie verhängt. Die Hinrichtung soll auf einer Flussinsel im nahen Lech erfolgt sein. Nach anderer Quelle wurde Afra an einen Baumstamm gebunden und enthauptet. Diese Beschreibung hat einen solcherart historisch gesicherten Fakt des Jahres 304 auf ihrer Seite. Die Kirche St. Afra im Felde in Friedberg (Bayern) wurde der Überlieferung nach auf der Stätte ihres Todes errichtet. Venantius Fortunatus, ein bedeutender Dichter der Merowingerzeit, erwähnte um 572 St. Afra als einen Verehrungs- und Wallfahrtsort im Reich der Franken

Gedenktag

Am 7. August erinnert sich die Kirche dieser Heiligen. Die Hl. Afra ist Schutzpatronin für Stadt und Bistum Augsburg (neben St. Ulrich und St. Simpert). Sie wird angerufen von Büßerinnen, reuigen Freudenmädchen und armen Seelen sowie im Falle von Feuersnot.

Ikonografie

Afra wird in der Regel mit Märtyrerpalme und Krone an einen Baum gebunden und auf einem brennenden Holzstoß stehend dargestellt. Baum und Feuer sind ihre Attribute. In seltenen Fällen sind es auch Pinienzapfen, die ihr als Attribut dienen.

Auf dem 1607 entstandenen Afra-Altar von Hans Degler und Elias Greither, der sich in der Basilika St. Ulrich und Afra in Augsburg befindet, ist ihre Feuermarter dargestellt.

Reliquien

Eine Reliquie ist in Ebringen im Hegau in der St. Johannes Kirche im Körper einer circa ein Meter hohen Afra Statue aufbewahrt. Wie der Afra Kult nach Ebringen kam, ist nicht geklärt. Außerdem gibt es einen Afra Brunnen sowie eine abgegangene Afra Kapelle mit Bruderhaus oberhalb des Afra Brünnele auf dem Weg Richtung Gottmadingen.

Literatur


Siehe auch: Liste von Heiligen, Liste der Seligen, Heiligenkalender