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Hallplatte (Akustik)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Eine Hallplatte ist ein elektroakustisches System zur Erzeugung künstlichen Nachhalls.

Eine Hallplatte besteht aus einer frei schwingend aufgehängten Stahlplatte, die durch einen elektromechanischen Wandler zu Schwingungen angeregt wird. Die Schwingungen breiten sich als Welle auf der Platte aus und werden an den Rändern mehrfach reflektiert. Mit Hilfe von einem oder mehreren Mikrofonen werden die Schwingungen in elektrische Signale zurückgewandelt.

Die Hallplatte kommt in der Tonstudiotechnik zum Einsatz. Sie zeichnet sich durch eine halbwegs natürlich klingende Simulation von Nachhall aus. Nachteile der Hallplatte sind ihre großen Abmessungen (mindestens 1x1 Meter), ihr hohes Gewicht, die Erschütterungs- und Schallempfindlichkeit und ihr hoher Preis.

Zur Variation des Nachhalleffektes kann die Verzögerungszeit und die Abklingzeit des Nachhalls verändert werden. Einerseits kann der Ort des Mikrofons zur Auskopplung des Nachhalls auf der Platte verändert werden - je näher das Mikrofon an den Wandler rückt, um so kürzer die Verzögerungszeit. Andererseits kann die Schwingungsfähigkeit der Platte durch mechanische Dämpfer verändert werden. So wird die Abklingzeit verkürzt.

Eine Weiterentwicklung der Hallplatte arbeitet mit einer dünnen Goldfolie, der konstruktive Aufbau unterscheidet sich nicht von dem mit der Stahlplatte, ist jedoch kleiner und leichter.

Ein weiteres elektromechanisches System zur Erzeugung künstlichen Nachhalls ist die sog. Hallspirale, eine mechanisch erregte Schraubenfeder (Federhall), die sehr viel billiger, kleiner und leichter ist, jedoch weitaus schlechter klingt.