Hallwilersee
Der Hallwilersee ist ein See im Schweizer Mittelland und liegt wie der etwas weiter südlich gelegene Baldeggersee im Seetal. Er ist 8,4 km lang, an der breitesten Stelle 1,5 km breit und maximal 48 m tief. Seine Fläche beträgt 10,3 km², davon liegen 5/6 im Bezirk Lenzburg des Kantons Aargau und 1/6 im Amt Hochdorf des Kantons Luzern. Der Hauptzufluss bzw. -abfluss ist der Aabach, der bei Möriken-Wildegg in die Aare mündet. Daneben münden zahlreiche kleine Bäche in den See.
Der Hallwilersee entstand während der letzten Eiszeit durch die Aufschüttung einer Endmoräne. Bei kaltem Winterwetter kann der See zufrieren. Er war letztmals 1986 ganz zugefroren, 2003 zu etwa 80%. Das Dorf Hallwil, von dem der Name des Sees abgeleitet wurde, liegt interessanterweise nicht am See, sondern etwa 2 km von dessen nördlichem Ende entfernt.
Der Hallwilersee ist ein beliebtes Ziel für Tagesausflüge. In den Dörfern am Seeufer gibt es zahlreiche Ausflugsrestaurants und Strandbäder. Sehr beliebt ist auch eine Wanderung rund um den See, die etwa 4,5 Stunden dauert. Etwa 1 km vom nördlichen Ende des Sees entfernt liegt auf einer Insel des Aabachs das Wasserschloss Hallwyl. Seit 1888 gibt es auf dem See einen Schifffahrtsbetrieb (nur Sommersaison). Der Hallwilersee ist mit öffentlichen Verkehrsmitteln gut zu erreichen. Entlang des gesamten Westufers verläuft die Seetalbahn der SBB (Lenzburg - Luzern). Das Ostufer wird mit Buslinien erschlossen.
Durch die äusserst intensive Landwirtschaft rund um den See mit dem entsprechenden Einsatz von Düngemitteln war der Hallwilersee Anfangs der 1980er beinahe ein "toter" See. Wegen des hohen Anteils an Phosphat bildeten sich riesige Algenteppiche, vor allem rote Burgunderblutalgen. Andere Wasserpflanzen und Fische bekamen dadurch nicht genug Sauerstoff, um zu überleben. Da der Aabach relativ klein ist, wird nur wenig Wasser umgewälzt. Seit 1985 wird deshalb während des Winters mit Belüftungsschläuchen Sauerstoff zum Seegrund gepumpt, damit das Wasser in den tieferen Lagen bei wärmerem Wetter umgewälzt wird. Durch diese "künstliche Beatmung" sowie durch die Reduzierung des Düngereinsatzes konnte der Phosphatgehalt des Wassers von 250 mg/l auf etwa 50 mg/l reduziert werden.