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Steyr Daimler Puch

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Datei:Austria Gmuend Porsche Museum05.jpg
Steyr Logo

Die Steyr-Daimler-Puch AG war ein bedeutendes Unternehmen der eisenverarbeitenden Industrie in Österreich das in zahlreiche, heute eigenständige Teilkonzerne zersplittert ist.

Geschichte vor 1938

Keimzelle der Steyr-Daimler-Puch AG war die 1830 in Steyr von Leopold Werndl gegründete Fabrik für Gewehre. Josef, Sohn des Firmengründers, führte das Unternehmen 1869 als "Österreichische Waffenfabriksgesellschaft" weiter. Die Rüstungsproduktion wich ab 1894 dem Bau von Fahrrädern und nach 1918 der Fertigung von Automobilen. Ab 1923 lautete die Firmierung "Steyr-Werke AG".

Die "Steyr Daimler Puch AG" entstand aus einer Fusion der Austro-Daimler AG, der Steyr-Werke AG und der Puch-Werke AG. Die Fusionen fanden 1928 zwischen Austro-Daimler und den Puchwerken statt und 1934 mit den Steyr-Werken statt.

Zu den Ingenieuren, die für die PKW Produktion von Steyr-Daimler-Puch arbeiteten und als Pioniere des österreichischen Automobilbaus gelten, gehörten u.a Hans Ledwinka (Tatra), Professor Ferdinand Porsche und Karl Jenschke. Steyr Automobile wurden durch sportliche Erfolge und materialbeanspruchende Expeditionsfahrten auch weit über die Grenzen Österreichs für ihre hohe Qualität und hochwertige Verarbeitung bekannt. Die Steyr Automobile umfassten hauptsächlich exklusive Luxusmodelle, es wurden jedoch auch vereinzelt preisgünstigere Typen gebaut. Die meisten luxuriösen Cabriolets wurden bei der berühmten Firma Gläser in Dresden mit Karosserien versehen.

Geschichte von 1938 bis 1945

Steyr Feuerwehr

Nach dem Anschluss an das Deutsche Reich wurden die Steyr-Daimler-Puch-Werke rasch wieder zu einem Rüstungskonzern umgeformt. Während des Zweiten Weltkrieges dominiert die Rüstungsproduktion mit ca. 32.000 Beschäftigten das den Reichswerken Hermann Göring angeschlossene Unternehmen. Neue Fabriken wurden in Graz-Thondorf (Steiermark) und in St. Valentin (Niederösterreich) errichtet. Hervorzuheben ist auch eine umfangreiche Zusammenarbeit mit DEST in Gusen. Die Produktionspalette wurde umgehend auf die Produktion des deutschen Standardgewehres, des Karabiners K 98, ausgeweitet, und die Entwicklung und Produktion des Maschinengewehrs MG 42 und des Sturmgewehrs StG 44 wurde aufgenommen.

Der hier entwickelte Raupenschlepper Ost wurde in 2.600-facher Stückzahl hergestellt, der LKW Steyr 2000A sogar im Ausmaß von 6.400 Stück. Die Produktion von PKW - wie den Cabriolets und Limousinen der Serien Steyr 200 und Steyr 220 - lief neben den gewaltigen Rüstungsaufträgen eher nebenbei weiter.

Geschichte nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieges bestand ein großer Bedarf an Nutzfahrzeugen und Traktoren. Das Produktionssortiment umfasste zur Mitte der 1960er Jahre Pkw, Lkw, Geländewagen, Traktoren, Landmaschinen, Wälzlager, Jagdwaffen, Panzer, Motorräder, Fahrräder und Werkzeuge. Etwa ein Drittel der Produktion ging in den Export. Bekannte Fahrzeuge waren der Haflinger und der Pinzgauer, die vor allem beim österreichischen Bundesheer aber auch bei zahlreichen ausländischen Armeen jahrelang eingesetzt waren. Der Puch G ist baugleich mit dem Mercedes G, der auch in Graz gebaut wird. Nur das wesentlich kleinere Vertriebsnetz von Steyr-Daimler-Puch führte dazu, dass das Fahrzeug auch unter der Marke Mercedes-Benz vertrieben wurde.

Berühmte Steyr Panzer sind der in zahlreichen Versionen produzierte Schützenpanzer Saurer der in vielen Ländern verwendet wird (Österreich, Griechenland, Zypern, Afrika, etc.), Kürassier (Österreich, Brasilien, Marokko, Botswana, Tunesien, Argentinien, etc.) und Pandur (Österreich, Belgien, Slowenien, USA, Kuwait, etc.) und ASCOD-Ulan (Österreich, Spanien).

Ab 1980 war die Steyr-Daimler-Puch AG das drittgrößte Industrieunternehmen Österreichs mit etwa 17.000 Beschäftigten. Umstrukturierungen sowie die Auslagerung von Teilen der Produktion auf mehrere Nachfolgeunternehmen ließen diese Zahl bis auf 8.900 im Jahr 1991 sinken.

Ausgliederung der Produktionssparten ab 1987

Nach und nach wurden die einzelnen Produktionssparten verkauft bzw. ausgegliedert:

  • 1987 Ausgliederung der Waffenproduktion in eine eigenständige und unabhängige Gesellschaft, der Steyr Mannlicher GmbH & Co KG.
  • 1987 Verkauf der Fahrradsparte in Form der Marke Puch an den italienischen Bianchi-Konzern der später von dem Schwedischen Fahrradhersteller Cycleurope A.B. übernommen wurde.
  • Verkauf der Wälzlagersparte an SKF.
  • 1989 Verkauf der LKW-Sparte an die deutsche MAN AG.
  • 1990er Ausgliederung Traktoren Produktion an Case (später CNH).
  • 1990er Ausgliederung der Busproduktion an Volvo.
  • 1998 Verkauf der Produktion schwerer Waffen (Steyr-Daimler-Puch Spezialfahrzeug GmbH) durch ein Management Buyout an eine österreichische Investorengruppe, die sie 2003 an den US-Rüstungskonzern General Dynamics weiterverkaufte.
  • 1998 wurde der Rest des Konzerns (Fahrzeugtechnik, Antriebstechnik) an den Magna-Konzern des Austrokanadiers Frank Stronach verkauft, wobei die Sparte Antriebstechnik an die ZF Friedrichshafen AG weiterverkauft wurde.

Die verbleibende Steyr-Daimler-Puch Fahrzeugtechnik AG & Co. KG (SFT) in Graz wurde 2001 mit der Magna Europa AG zur MAGNA STEYR AG & Co KG verschmolzen und als eigenständiger Teilkonzern von Magna International positioniert.

Steyr PKW Modelle 1920-1941

Steyr 30, Type 45 Taxi (1932)
  • Typ II - (1920-1924) (12/40 PS, 6 Zylinder)
  • Typ IV - (1920-1925) (7/23 PS, 4 Zylinder)
  • Typ VI Klausen - (1920-1924, 1928) (19/145 PS, 6 Zylinder)
  • Typ VI Sport - (1920-1936) (15/90 PS, 6 Zylinder)
  • Typ V - (1924-1925) (2/40 PS, 6 Zylinder)
  • Typ VII - (1925-1929) (2/50 PS, 6 Zylinder)
  • Typ XII - (1926-1929) (6/30 PS, 6 Zylinder)
  • Typ XVI - (1926-1929) (5/70 PS, 6 Zylinder)
  • Typ XX - (1928-1929) (8/40 PS, 6 Zylinder)
  • Typ AUSTRIA - (1929) (100 PS, 8 Zylinder)
  • Typ 12 N
  • Typ 30 - (1930-1931) (8/40 PS, 6 Zylinder)
  • Typ 45 Taxameter - (1930-1933)
  • Typ Steyr Opel - genannt "Stoppel" (1932) (4,5/22 PS, 4 Zylinder)
  • Typ 130 = 30 E - (1932) (8/38 PS, 6 Zylinder)
  • Typ 230 = 30 S - (1932) (8/45 PS, 6 Zylinder)
  • Typ 330 = 30 SL - (1932-1933) (8/45 PS, 6 Zylinder)
  • Typ 430 - (1933-1935) (8/45 PS, 6 Zylinder)
  • Typ 100 - (1934-1936) (32 PS, 4 Zylinder)
  • Typ 120 - (1934-1936) (50 PS, 6 Zylinder)
  • Typ 530 - (1935-1936) (55 PS, 6 Zylinder)
  • Typ 125 = 120 S - (1936-1937) (50 PS, 6 Zylinder)
  • Typ 200 - (1936-1940) (35 PS, 4 Zylinder)
  • Typ 50/55 Baby - (1936-1940) (22 PS, 4 Zylinder)
  • Typ 220 - (1937-1941) (55 PS, 6 Zylinder)
  • Typ 630 - (1937-1939) (55 PS, 6 Zylinder)
  • Typ 2000 - (1953-1959) (65, 70, 80 PS, 4 Zylinder)
  • Typ 2300 Sport - (1956-1959) (95 PS, 4 Zylinder)

Steyr LKW Modelle

Steyr 91

Steyr Panzerfahrzeuge

Steyr Traktoren

Steyr 36PS (1957)
Steyr 26PS (1948)
Steyr Typ 180 (1951)

1 Zylinder

  • Typ 80: 13/15 PS, 1949-1964 (45068 Stück)
  • Typ 80a: 15 PS, 1950-1956 (14357 Stück)
  • Typ 84: 18 PS, 1956-1964 (19796 Stück)


2 Zylinder

  • Typ 180: 26/30 PS, 1947-1953 (25302 Stück)
  • Typ 180a: 30 PS, 1953-1959 (14420 Stück)
  • Typ N 180a: 30 PS, 1959-1963 (3715 Stück)
  • Typ 182: 36 PS, 1956-1959 (3477 Stück)
  • Typ 188: 28 PS, 1960-1966 (23223 Stück), Jubiläumsreihe


3 Zylinder

  • Typ 185: 45 PS, 1955-1958 (1006 Stück)


4 Zylinder

  • Typ 280a: 68 PS, 1958-1972 (2146 Stück)
  • Typ 8060: 56 PS, (SchnuffiDog)

Literatur

Commons: Steyr-Fahrzeuge – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Nachfolgefirmen:

Oldtimerseiten: