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Geographische Länge

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Ein Ort auf der Erde läßt sich durch geographische Koordinaten beschreiben. Die Geographischen Koordinaten unterstellen, dass die Erde eine Kugel sei, und jeder Ort durch ein Gradnetz aus Länge und Breite beschrieben werden könnte. Das Gradnetz der Erde baut sich auf aus 360 Längenkreisen und 180 Breitenkreisen. Jedem der Kreise ist zur genauen Lokalisierung eine Gradzahl zugeordnet, so dass man für jeden beliebigen Ort der Erde die entsprechenden Koordinaten angeben kann.

Während die Längenkreis als Halbkreise von einem Pol zum anderen verlaufen, haben die Breitenkreise kein Anfang und kein Ende, da sie als Vollkreise die Erde in Ost-West-Richtung umspannen.

Die 360 Längenkreise werden nach ihrer Lage unterteilt in östliche und westliche Länge. Als Ausgangspunkt oder Nullmeridian wurde jener Längenkreis festgelegt, auf dem sich das Observatorium von Greenwich/London befindet. Entlang dieses Nullmeridians also kann man gewissermaßen von der östlichen in die westliche Welt wechseln oder umgekehrt.

Statt die Längenkreise in eine vorgegebene Richtung von 0 Grad bis 359 Grad durchzuzählen, werden sie symetrisch in Ost-West-Richtung gezählt. Der Gradzahl folgt also stets der Hinweis "östlicher/westlicher Länge".


Der größte Zahlenwert eines Längengrades bei der Ortsangabe ist also 180 Grad, wobei der Zusatz "östlich/westlich" in diesem speziellen Fall weggelassen werden kann.

Die Längenkreise haben alle die gleiche Ausdehnung, denn der Abstand zwischen den Polen ist bei einem Rotationskörper stets konstant. Und die Erde wird in der Regel als Rotationskörper angesehen. Unterschiedlich ist jedoch der Abstand zwischen zwei Längenkreisen, da die Erde infolge der Rotation und den dabei auftretenden Fliehkräften im Querschnitt durch die beiden Pole eine Elypse darstellt.

Von einem Pol ausgehend wird der Abstand zwischen zwei Längenkreisen immer größer bis er schließlich am Äquator sein Maximum erreicht. Der Abstand etwa zwischen dem Nullmeridian und 1 Grad östlicher Länge beträgt dort 111,324 km, auf dem 50.Breitengrad - also in Mitteleuropa - dagegen nurmehr 71,556 km.

Da diese Abstände noch recht groß sind, werden die Längengrade in Bogenminuten und Bogensekunden unterteilt. 1 Längengrad entspricht 60 Bogenminuten, eine Bogenminute 60 Bogensekunden.

Durch die Angabe in Grad, Bogenminuten und -sekunden kann ein Ort in mitteleuropäischen Breiten auf eine Genauigkeit von 20 Metern Ost-West-Differenz beschrieben werden, am Äquator immerhin noch auf 31 Meter genau.

Entlang der Längenkreise richten sich die Zeitzonen aus, in die die Erde aufgeteilt ist. Da ein Tag genau 24 Stunden und damit 1440 Minuten lang ist, beträgt demzufolge der Zeitabstand zwischen zwei Längenkreisen genau 4 Minuten. Demzufolge beträgt die Differenz der Zeit zweier Orte genau eine Stunde, wenn sie im Gradnetz der Erde einen Abstand von 15 Längengraden aufweisen.

Da der Verlauf der Zeitzonen sich aber nicht nach geografischen sondern meist politischen Vorgaben orientiert, kann die Zeitdifferenz zwischen jenen beiden Orten auch größer oder aber gleich NULL sein. Aus praktischen Gründen werden meist ganze Stunden genommen, selten auch halbe.

Eine Besonderheit stellen in der Hinsicht die Pole dar, da hier alle Längengrade und damit auch alle Zeitzonen zusammenlaufen.


Beispiel

  • Dresden: 51° 02' 55" nördlicher Breite 13° 44' 29" östlicher Länge
  • http://www.calle.com/world/ ermittelt für Orte auf der ganzen Welt die exakten Geographischen Koordinaten (mit Höhe über NN) und zeigt ein Relief der umgebenden Region

Siehe auch: Breitengrad, Breitenkreis, Koordinatensystem