Friedrich Wilhelm III. (Preußen)
Friedrich Wilhelm III. (*3. August 1770 in Potsdam - †7. Juni 1840 in Berlin) war König von Preußen, Sohn von Friedrich Wilhelm II. und Friederike von Hessen-Darmstadt. Friedrich Wilhem gilt als schüchterner und zurückhaltender Junge, was sich besonders in seiner elliptischen und subjektlosen Sprache bemerkbar macht (z.B. "Jeder sagen soll was er denkt. Wissen will die wahre Meinung meiner Ratgeber").
Am 24. Dezember 1793 heiratet er Luise von Mecklenburg-Strelitz, mit der er später 8 Kinder hat. In seinem Kronprinzenpalais/Unter den Linden in Berlin führt Friedrich Wilhelm ein eher bürgerliches Leben mit einer problemlosen Ehe. Von seinem Lebensstil weicht er auch nach der Krönung zum preußischen König im Jahre 1797 nicht ab. Angewiedert vom moralischen Zerfall auf dem Hofe seines Vaters (Intrigen und Affären), war er zuerst bemüht die Sittlichkeit im Königshaus wiederherzustellen.
Seine Politik war wie er selbst, zurückhaltend und neutral. Reformen laufen nur sehr langsam an, und seine Neutralitätspolitik auf der internationalen Bühne gilt als Fehlschlag. Da Frankreich die linksreihnischen Gebiete beansprucht, bildet sich um Preußen eine Koalition aus Großbritannien, Russland und Österreich, die am 1. März 1799 den Krieg gegen die Franzosen beginnt. Zwar verliert Frankreich diesen Krieg, aber der Einfluss auf Preußen wächst. Deutschland wird in den darauffolgenden Jahren von Frankreich radikal umgestalltet, so verschwinden z.B. viele Kleinstaaten und freie Städte von der Landkarte. Preußen profitiert zwar dadurch mit Gebietsgewinnen, gerät aber in eine aussenpolitische Isolation. Selbst als Frankreich die Neutralität Norddeutschlands verletzt, bleibt Preußen neutral, und trägt somit zum Niedergang des Reiches bei.
1806 verpfichtet sich Preußen, Napoleon nicht mit Truppen für einen Überfall auf Russland zu unterstützen. Wenig später ordnet der König ein Ultimatum gegen Frankreich an, das alle Truppen aus Süddeutschland zurückziehen soll. Napoleon ignoriert dies, und erklärt am 9. Oktober Preußen den Krieg. Bei der darauffolgenden Doppelschlacht in Jena und Auerstedt wird das preußische Heer vernichtend geschlagen, und der König muss nach Ostpreußen fliehen. Am 9. Juli ist Friedrich Wilhelm gezwungen, den Frieden von Tilsit anzunehmen, der das Land Preußens auf Brandenburg, Ostpreußen und Schlesien reduziert.
Wenig später leitet der König zusammen mit Freiherr von Stein, Humboldt, Gneisenau und Scharnhorst die preußischen Reformen ein, welche die Lage des Landes sichtbar verbessern. 1813 nimmt Preußen an den Befreiungskriegen gegen Frankreich teil, und gewinnt 1815 seine Großmachtstellung wieder.
Die Hoffnungen, dass der König weitere Reformen vorantreiben würde, werden durch seine restaurative Politik zunichte gemacht. Besonders durch den Einfluss von Fürst Metternich, mit dem sich der König am 1. August 1819 im böhmischen Teplitz trift, wird die Pressezensur eingeführt, die Überwachung der Universitäten forciert und die Verfassungsreform beendet.
Da seine Gattin bereits 1810 verstorben ist, heiratet Friedrich Wilhelm im Jahre 1824 Auguste Gräfin von Harrach. In den folgenden Jahren gehen seine politischen Bemühungen zurück.
Sonstiges:
- Friedrich Willhelm III. führte am 10. März 1813 das eiserne Kreuz als eine sehr prestigeträchtige Kriegsauszeichnung ein.
- Ihm ist die 9. Symphonie Beethovens gewidmet.