Verdampfungsenthalpie
Die Verdampfungswärme Qv ist die (Wärme)-Energiemenge, die benötigt wird, um eine bestimmte Menge einer Flüssigkeit am Siedepunkt vollständig zu verdampfen.
Für den Übergang vom flüssigen zum gasförmigen Zustand wird - auch wenn sich die Flüssigkeit schon am Siedepunkt befindet - zusätzliche Energie benötigt. Diese Energie dient zur Überwindung der noch vorhandenen Anziehungskräfte zwischen den Atomen oder Molekülen. Diese Energie geht natürlich nicht verloren (Energieerhaltung) sondern wird zu einem Teil der im Gas vorhandenen inneren Energie. Kondensiert das Gas wieder, so wird diese Energie wieder frei, weshalb man sich an kondensierendem Wasserdampf besonders leicht verbrühen kann. Die Verdampfungswärme ist bei Wasser wegen der großen Stärke der Wasserstoffbrückenbindung zwischen den Wassermolekülen besonders hoch.
Wird in einem System der gasförmige Anteil abgeführt, so spricht man von Verdunstungskühlung, die Grundlage von einem Kühlturm ist also die hohe Verdampfungswärme von Wasser.
Bei Edelgasen ist die Verdampfungswärme am kleinsten, da eigentlich nur van-der-Waals Kräfte überwunden werden müssen, bei anderen Flüssigkeiten kommen Dipolmoment oder Wasserstoffbrückenbindung hinzu. Noch höher ist die Verdampfungswärme bei den Metallen (starke metallische Bindung) und am höchsten bei den Salzen wegen der extrem starken ionische Bindung ).
Für Berechnungen wird die Verdampfungswärme in der Physik meist auf die Masse bezogen und heißt dann spezifische Verdampfungswärme σv(Einheit: J/kg dh.Joule pro Kilogramm) ; in der Chemie wird die Verdampfungswärme üblicherweise auf die Stoffmenge bezogen, heißt dann Verdampfungsenthalpie Hv und in Kilojoule pro Mol angegeben und jeweils bei 1013 hPa (Normaldruck) gemessen.
Bei Substanzen, die sublimieren (Änderung des Aggregatzustandes von fest nach gasförmig, Beispiel: Iod), spricht man nicht von der Verdampfungswärme, sondern von der Sublimationswärme.
Beispiel: Die Verdampfungswärme von Wasser beträgt rund 2250 J/g oder 40,6 kJ/mol.
Verdampfungswärme der reinen chemischen Elemente
Übersetzung aus der englischen Wikipedia
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