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Astrid Varnay

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Astrid Varnay (* 25. April 1918 in Stockholm; † 4. September 2006 in München) war eine schwedische Opernsängerin (dramatischer Sopran, ab 1972 Mezzosopran). Ihr ungarischer Vater war ein Tenor und ihre ungarische Mutter eine Koloratursopranistin. Astrid Varnay studierte bei ihrer Mutter, dann in New York, wo sie bereits 1941 an der Metropolitan Opera debütierte, indem sie - am 6. Dezember, am Vortage des Angriffs auf Pearl Harbor - für Lotte Lehmann einsprang. Am 12. Dezember sprang sie dann gleichermaßen für Helen Traubel als Brünnhilde ein. Als erste Amerikanerin - sie hatte 1943 die US-Staatsbürgerschaft angenommen - sang Varnay 1951 bei den Bayreuther Festspielen. Bis 1968 trat sie jedes Jahr in Bayreuth auf, sie gilt als Mitgestalterin von Neu-Bayreuth.Sie sang dann bis 1991 (Paraderollen: Brünnhilde, Elektra, Ortrud). Nach dem Tod ihres Lehrers und Ehemanns Hermann Weigert, den sie 1944 geheiratet hatte, übersiedelte Varnay 1955 endgültig nach Europa und nahm in München ihren Wohnsitz. Astrid Varnay lehrte eine Zeitlang in Düsseldorf Gesang.

Astrid Varnay besaß eine ebenso kräftige Stimme wie ihre Landsfrau Birgit Nilsson, die nach ihr in Bayreuth ankam und mit der sie sich viele Rollen teilte. Ihr Klang war wärmer, ihr Gesang ausdrucksvoller, ihre Diktion jedoch nicht so klar. Vergleichsweise klingt Nilsson perfekter, Varnay jedoch menschlicher. Dass die Sängerin relativ in Vergessenheit geraten konnte, lag an ihrem kleineren Repertoire, ihren weniger zahlreichen Gastspielen und - der Hauptgrund - daran, dass es von ihr nur tontechnisch oft mittelmäßige Liveaufnahmen gibt, so z.B. die von Herbert von Karajan geleitete Elektra von 1964.

Auswahldiskografie

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