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Rektaszension

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In der Astronomie ist Rektaszension (der in alten deutschen Büchern benutzte Begriff stammt aus dem Lateinischen und lautet "gerade Aufsteigung") die Entsprechung der geographischen Längenkreise auf der (imaginären) Himmelskugel. Als Nullpunkt der Rektaszension dient dabei der Frühlingspunkt. Die Rektaszension, die bei der Positionsangabe von Himmelsobjekten verwendet wird, wird von Norden aus betrachtet gegen den Uhrzeigersinn gemessen.

In der Astronomie hat es sich durchgesetzt, die Rektaszension nicht in Grad, sondern im Zeitmaß in Stunden anzugeben, wobei 24 Stunden mit 360 Grad gleichgesetzt werden. Es gilt:

Rektaszension Winkel
1 Stunde 15°
1 Minute 15' (Bogenminuten) = 1/4°
1 Sekunde 15" (Bogensekunden) = 1/240°

Als Kürzel wird RA (engl. Right Ascension) benutzt, wobei der griechische Buchstabe α den Winkel zwischen dem Längengrad des Frühlingspunktes bis zum Längengrad über dem das beobachtete Objekt steht, definiert (auf der Äquatorebene gemessen).

RA bzw. α ist die gebräuchlichste Abkürzung für Rektaszension - jene im Raum feststehende Himmelskoordinate, die der geografischen Länge auf der rotierenden Erde entspricht.

Sie zählt entlang des Himmelsäquators und ihr Nullmeridian ist durch den Frühlingspunkt definiert, den nordwärts gerichteten Schnittpunkt zwischen Ekliptik (Erdbahnebene) und Äquator. Die zweite Koordinate (δ) heißt Deklination.

RA und δ lassen sich mittels der Ekliptikschiefe ε in die ekliptikale Länge λ und Breite β umrechnen - siehe kleines Dreieck rechts auf der Skizze. Diese Koordinatentransformation ist für die Berechnung der Umlaufbahnen von Planeten und anderer Körper des Sonnensystems unerlässlich.

Der Interessierte kann bei bekannter Rektaszension eines Sternes oder anderer astronomischer Objekte leicht abschätzen, zu welcher Zeit im Jahr das Objekt am besten zu beobachten ist, indem er das Datum berechnet/abschätzt, an dem seine höchste Erhebung über dem Horizont in etwa auf Mitternacht fällt (Opposition). Der Trifidnebel z. B. hat eine Deklination von etwa -22 Grad und ist daher in unseren Breiten nur schwer zu beobachten (Höchststand nur rund 20 Grad in Süddeutschland). Wenn man die Rektaszension des Nebels von rund 18 Stunden auf die zwölf Monate des Jahres bezieht, erhält man neun Monate. Vom Frühlingspunkt ausgehend ergibt sich so ein Datum um den 21. Dezember. Das ist der Zeitpunkt, wo die höchste Erhebung auf Mittag fällt, daher liegt die optimale Sichtbarkeit sechs Monate davor bzw. danach und fällt demzufolge im genannten Beispiel in etwa auf den 21. Juni.