Reptilien
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Die Reptilien bilden eine Klasse der Wirbeltiere.
Der wissenschaftliche Name ist Reptilia (v. lat.: reptilis kriechend; zu repere kriechen). Reptilien sind also Kriechtiere.
Diese Tiere sind poikilotherm, besitzen einen Schwanz, eine Haut mit Hornschuppen und meist 4 Beine, die allerdings bei den Schlangen zurückgebildet wurden. Reptilien atmen durch Lungen. Sie legen Eier oder gebären lebende Junge (eierlebendgebärend, ovovivipar).
Systematik | |
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Domäne |
Eukaryonten (Eukarya) |
Ordnungen | |
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Systematik
- Krokodile (Crocodylia)
- Alligatoren (Alligatoridae)
- Echte Krokodile (Crocodylidae)
- Gaviale (Gavialidae)
- Schnabelköpfe (Rhynchocephalia) mit der Familie der Brückenechsen (Sphenodontidae)
- Krokodile (Crocodylia)
Abstammungsgeschichte
Entwicklungsgeschichtlich stammen die Reptilien (einschließlich der Vögel) sowie die Säugetiere von Amphibien ab. Wesentliches Unterscheidungsmerkmal ist, dass Amphibien kein Amnion, das den sich entwickelnden Embryo umgibt, besitzen. Die übrigen Landwirbeltiere werden danach auch als Amniota bezeichnet. Sie sind im Gegensatz zu den Amphibien zur Fortpflanzung nicht an Wasserstellen angewiesen, und auch generell besser an trockene Lebensräume angepasst.
Die Amniota spalteten sich in zwei Zweige auf, die nach der Anzahl der Schädelöffnungen (außer Auge, Nase, Ohr) als Synapsida (eine Öffnung) und Diapsida (zwei Öffnungen) bezeichnet werden; die Ur-Amnoita hatten keine Öffnungen (Anapsida). Aus den Synapsida gingen (neben diversen ausgestorbenen Seitenlinien) die Säugetiere hervor; die Diapsida wurden zu den Reptilien und Vögeln, mit so bekannten ausgestorbenen Seitenlinien wie den Dinosauriern oder Flugsauriern.
Kontrovers ist die Situation der Schildkröten: Ihr Schädel weist keine Öffnungen auf, was sie als ursprüngliche Anapsida ausweist; einige Paläontologen nehmen allerdings an, dies sei eine spätere Rückentwicklung auf Diapsiden. Die Fossiliensituation erlaubt derzeit keine Klärung.
Die ersten Reptilien treten im frühen Perm (vor etwa 300 Mill. Jahren) auf. Eine erste Aufspaltung fand sehr früh in uneigentliche Reptilien (Parareptilia) und eigentliche Reptilien (Eureptilia) statt. Vertreter der Parareptilia sind die im Trias ausgestorbenen Procolophonida, die oft als nahe Verwandte der Schildkröten angesehen werden, und die schon im Perm ausgestorbenen Pareiasauria.
Die Eureptilia spalteten sich in eine Vielzahl von Zweigen auf. Der Zweig der Archosauria umfasst die Krokodile, die Flugsaurier und die Dinosaurier (und damit nach heutigem Verständniss auch die Vögel). Der Parallele Zweig der Leptosauria enthält die nahe Verwandten Echsen, Schlangen und Doppelschleichen, sowie die etwas entferntere Brückenechsen. Daneben kennt man noch den ausgestorbenen Zweig der Sauropterygia, großer Meeresreptilien.