Konferenz von Jalta
Die Erklärung von Jalta wurde 1945 anlässlich der Jalta-Konferenz von den USA, Großbritannien und dem Gastgeber UdSSR unterzeichnet.

Konferenz von Jalta
Die Konferenz von Jalta auf der damals sowjetischen Schwarzmeerhalbinsel Krim fand vom 4.-11.2. 1945 im Liwadija Palast bei Jalta statt und regelte die Teilung Europas nach dem bevorstehenden Ende des Zweiten Weltkrieges. Die Vertreter der Großmächte USA, Großbritannien und UdSSR trafen sich zu dieser Konferenz, der verschiedene Konferenzen andernorts vorausgegangen waren und weitere folgen sollten, nahe der bereits befreiten Badeortschaft Jalta. Stalin hatte diesen Ort bewusst gewählt, um zu zeigen wie erfolgreich seine Armee war. Die Krim war wenige Monate zuvor noch in deutscher Hand gewesen.
Beschlüsse
In den Beschlüssen fanden u.a. die sowjetischen Interessen in Asien (Mongolei und Kurilen mit Sachalin) gegenüber Japan und China ihren Niederschlag. Deutschland wurde in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Ebenso wurden die Sektorengrenzen in der Hauptstadt Berlin gezogen.
Stalin forderte für die Sowjetunion zusätzliche Sicherheiten. Die besetzten Länder von Italien über die Tschechoslowakei bis zum Baltikum und praktisch der ganze Balkan sollten einen Sicherheitsring von Satellitenstaaten um die UdSSR bilden. Darauf gingen Churchill und Roosevelt nur teilweise ein. Italien wurde der westlichen Einflusssphäre zugeschlagen, während man Polen, die Tschechoslowakei und die baltischen Staaten Stalin überließ. Die Einflusszonen in Südosteuropa wurden von Stalin und Churchill zwischendurch in informeller Weise auf einem kleinen Zettel aufgeteilt. Churchill hatte geschrieben:
- Rumänien: Rußland 90% – die anderen 10%,
- Griechenland: Großbritannien 90% – Rußland 10%
- Jugoslawien: 50% – 50%,
- Ungarn: 50% – 50%,
- Bulgarien: Rußland 75% – die anderen 25%
Der sowjetische Führer bestätigte den Vorschlag, indem er einen Haken auf das Blatt setzte. (Churchill, Second World War, VI., London 1956)
Wie die bereits frühere Konferenz von Teheran, ließ auch die Konferenz von Jalta viel Auslegungsspielraum offen. Nur über die bedingungslose Kapitulation und Entnazifizierung sowie die Entmilitarisierung Deutschlands war man sich von vornherein einig.
Die definitiven Absprachen über die Abtretung der deutschen Ostgebiete und damit auch über die Vertreibung von Millionen von Menschen sollten erst später auf der Potsdamer Konferenz folgen.
Auf der Konferenz von Jalta einigten sich schließlich Roosevelt, Churchill und Stalin auch über die letzten noch strittigen Punkte des Entwurfs zur Charta der Vereinten Nationen. Es ging insbesondere um den Abstimmungsmodus im mächtigsten Gremium der künftigen Organisation, dem Sicherheitsrat. Den ständigen Sicherheitsratsmitgliedern - der UdSSR, den USA, Großbritannien, Frankreich und China - räumte man auf Betreiben der UdSSR ein Vetorecht in allen wichtigen Fragen ein. Ohne dieses Zugeständnis wäre keine Einigung möglich gewesen.
Siehe auch
- Zweiter Weltkrieg
- Casablanca-Konferenz
- Teheran-Konferenz
- Potsdam-Konferenz
- Oder-Neiße-Linie
- Eiserner Vorhang
- Kalter Krieg
- Großmacht
- Chronik der deutschen Teilung
- Liwadija Palast