Marcus Tullius Cicero
Dieser Artikel befasst sich mit dem römischen Politiker, andere Bedeutungen unter Cicero (Begriffsklärung).
Marcus Tullius Cicero (* 106 v. Chr. in Arpinum (heute Arpino) zwischen Rom und Neapel; † (ermordet) 43 v. Chr. bei Formiae (heute Formia)), römischer Politiker und Philosoph, sprichwörtlich berühmtester Redner Roms, Konsul im Jahr 63 v. Chr.
Leben
Herkunft und Ausbildung
Cicero studierte Recht, Rhetorik, Literatur und Philosophie in Rom. Nach seinem Militärdienst setzte er seine Studien in Griechenland und Kleinasien fort. Er hörte Philon von Larissa und Antiochos von Askalon, die Philosophen der Neueren Akademie waren. Er kehrte 77 v. Chr. nach Rom zurück und begann seine Karriere als Politiker und Rechtsanwalt.
Familiäres
Cicero war mit Terentia verheiratet; aus der Ehe gingen die von ihm sehr geliebte Tochter Tullia (* 77 † 45) und der Sohn Marcus (* 65) hervor.
Nach über dreißigjähriger Ehe leitete Cicero aus nicht letztlich geklärten Gründen die Scheidung ein. Wenig später heiratete er als sechzigjähriger die noch nicht zwanzigjährige Pubilia. Nach dem Tode seiner Tochter wurde jedoch auch diese Ehe bald wieder geschieden.
Cursus honorum
Alle Ämter des cursus honorum erreichte er in dem dafür vorgeschriebenen Mindestalter (suo anno).
Quaestur
So war er im Jahre 75 Quaestor in Sizilien, wo er sich durch die Redlichkeit seiner Amtsführung den bleibenden Respekt der Sizilianer erwarb.
Aedilat
69 erfolgte seine Wahl zum Aedil. Es ist nicht genau überliefert, ob er das Amt eines plebejischen oder eines curulischen Aedils bekleidete, doch spricht die Wahrscheinlichkeit dafür, dass er als plebejischer Aedil gewählt wurde. In dieser Funktion veranstaltete er die obligatorischen Spiele, zugleich eine wichtige Maßnahme, um sein weiteres politisches Fortkommen zu sichern. Ansonsten tat Cicero sich jedoch im Amt des Aedils nicht besonders hervor, sondern führte in jenen Jahren vor allem seine Geschäfte als Anwalt weiter, die ihn zum Verteidiger in zahlreichen wichtigen Strafprozessen machten.
Praetur
Praetor wurde Cicero im Jahr 66. Das Los wies ihm unter den Prätoren das Amt des Vorsitzenden des Gerichtshofs für Erpressungen zu, einer Materie, mit der er sich schon als Advokat nachdrücklich befasst hatte.
Konsulat
Im Jahre 63 v. Chr. bekleidete er das Amt des Konsuls, was für ihn als Aufsteiger (homo novus) aus dem Ritterstand (ordo equester) eine besondere Auszeichnung bedeutete. Während seines Konsulats kam es zu der Verschwörung Catilinas, die jedoch entdeckt und unter maßgeblicher Mitwirkung Ciceros im Ansatz erstickt wurde. Cicero nahm das Recht in Anspruch, wegen der Gefahren für das Staatswesen die Häupter der Verschwörung ohne weiteres Verfahren hinrichten zu lassen.
Das spätere Wirken
Ab dem Jahr 60 v. Chr. begann sein politischer Einfluß jedoch zu sinken und seine Gegner erwirkten 58 v. Chr. seine Verbannung aus Rom, aus der er 57 v. Chr. zurückkehrte, ohne jedoch jemals die frühere politische Macht wiederzuerlangen. Daran änderte nichts, dass er dennoch einige politische Ämter in dieser Zeit innehatte. Ab dieser Zeit wurde er stärker schriftstellerisch und rednerisch tätig, namentlich was seine politischen Schriften und Reden und die zu den Gesetzen im römischen Staat betraf.
Cicero war ein politischer Gegner Caesars. Nachdem Cicero als Statthalter in Kilikien nach Rom zurückkehrte 51 v. Chr., fand er sich im Bürgerkrieg zwischen Caesar und Pompeius wieder. Er schloss sich letzterem an, wurde von Caesar jedoch nach dessen endgültiger Vernichtung begnadigt.
Proskription und Tod
Im Jahre 43 v. Chr., ein Jahr nach Caesars Ermordung, fiel Cicero während des zweiten Triumvirates den Proskriptionen zum Opfer und wurde auf Geheiß des Marcus Antonius ermordet, da er sich stark für den Fortbestand der Republik einsetzte. Sein Bruder Quintus fiel der gleichen Proskription zum Opfer.
Werke
Reden
Cicero gilt als der bedeutendste römische Redner. Er lässt (nicht eben ohne Selbstbewusstsein) seine Darstellung der Geschichte der lateinischen Redekunst im Brutus mit sich selbst enden, und spätestens seit Quintilian ist Ciceros Ruhm als 'klassisches' Vorbild unangefochten. Cicero hat die meisten seiner Reden selbst veröffentlicht; 58 Reden sind (tlw. lückenhaft) im Originaltext erhalten, etwa 100 durch Titel oder Bruckstücke bekannt. Die Texte können grob in politische Reden vor dem Senat oder dem Volk einerseits sowie Verteidigungsreden vor Gericht andererseits eingeteilt werden, wobei auch letztere oft politischen Hintergrund haben. Als Ankläger in einem Strafprozess trat Cicero nur einmal auf, nämlich gegen Verres. Seinen Erfolg verdanke er neben seiner argumentativen und stilistischen Kunst, die sich Gegenstand und Publikum perfekt anzupassen wusste (vgl. Ciceros programmatische Äußerungen im Orator), v.a. seiner klugen Taktik, die sich ebenfalls ganz auf die jeweilige Hörerschaft einstellte und durchaus auch einmal Meinungen propagierte, die gar nicht Ciceros eigene waren, sofern es nur seinem Gesamtziel diente.
De domo sua ad pontifices Über sein eigenes Haus, an das Pontifikalkollegium |
57 v. Chr. | Plädoyer in eigener Sache: Während Ciceros Verbannung hatte sein Gegner Clodius einen Teil von Ciceros Grundstück auf dem Palatin der Göttin Libertas geweiht; Cicero erklärt diese Weihung für ungültig, um eine Rückgabe zu errreichen. |
De haruspicum responso
Über das Gutachten der Opferschauer |
56 v. Chr. | Clodius bezog einen Passus über die Profanisierung von Heiligtümern in einem Gutachten der Haruspices auf Ciceros Palatin-Grundstück (s. De domo sua) und forderte zum Abriss von Ciceros dort im Bau befindlichen Haus auf. Gegen diese und andere Vorwürfe wehrt sich Cicero mit einem Appell an den Senat, in dem er erklärt, dass vielmehr Clodius Ursache aller im Gutachten erwähnten Übel sei. |
De imperio Cn. Pompei (De lege Manilia) Über den Oberbefehl des Gnaeus Pompeius (Über das Gesetz des C. Manilius) |
66 v. Chr. | Rede vor dem Volk |
De lege agraria (Contra Rullum) I–III Über das Siedlergesetz (Gegen Rullus) |
63 v. Chr. | Reden des Konsulatsjahres, im Senat (I) und vor dem Volk (II/III) gehalten; eine vierte Rede ist verloren. |
De provinciis consularibus Über die konsularischen Provinzen |
56 v. Chr. | Rede vor dem Senat über die konsularischen Provinzen |
Divinatio in Caecilium Vorverfahrens-Rede gegen Quintus Caecilius |
70 v. Chr. | Vorverfahren um die Übernahme der Anklage gegen Verres |
In L. Calpurnium Pisonem Gegen Lucius Calpurnius Piso |
55 v. Chr. | Politische Anklagerede gegen L. Calpurnius Piso |
In Catilinam I–IV Gegen Catilina I–IV |
63 v. Chr. | Reden gegen Lucius Sergius Catilina: Reden am 7. und 8. November 63 v. Chr. vor dem Senat (I) und vor dem Volk (II); Reden für Entdeckung und Bestrafung von Catilinas Anhängern, am 3. Dezember vor dem Volk (III), am 5. Dezember vor dem Senat (IV) |
In P. Vatinium Gegen Publius Vatinius |
56 v. Chr. | Anklagerede gegen P. Vatinius bei der Zeugenbefragung im Prozess gegen P. Sestius (s. Pro P. Sestio) |
In Verrem actio prima Erste Anklagerede gegen Verres |
70 v. Chr. | Strafprozess-Anklagerede gegen Verres |
In Verrem actio secunda I–V Zweite Anklage gegen Verres I–V |
70 v. Chr. | Diese 5 Reden wurden wegen Verres' freiwilligem Gang ins Exil nicht vorgetragen, sondern schriftlich veröffentlicht |
Oratio cum populo gratias egit Danksagung an das Volk |
57 v. Chr. | Dankrede an alle, die für Ciceros Rückkehr aus der Verbannung eingesetzt haben, und Ankündigung seines Wiedereintritts in die Politik |
Oratio cum senatui gratias egit Danksagung an den Senat |
57 v. Chr. | Dankrede an alle, die für Ciceros Rückkehr aus der Verbannung eingesetzt haben, und Ankündigung seines Wiedereintritts in die Politik |
Philippicae orationes I–XIV Erste bis vierzehnte Philippische Rede |
44/44 v. Chr. | Reden gegen Marcus Antonius |
Pro Aemilio Scauro Für Aemilius Scaurus |
54 v. Chr. | Verteidigungsrede vor Gericht |
Pro T. Annio Milone Für Titus Annius Milo |
52 v. Chr. | Verteidigungsrede vor Gericht |
Pro Archia Für Archias |
62 v. Chr. | Verteidigungsrede vor Gericht |
Pro A. Caecina Für Aulus Caecina |
69/ca. 71 v. Chr. | Verteidigungsrede vor Gericht |
Pro M. Caelio Für Marcus Caelius |
56 v. Chr. | Rede zur Verteidigung des Marcus Caelius Rufus vor Gericht |
Pro A. Cluentio Habito Für Aulus Cluentius Habitus |
66 v. Chr. | Verteidigungsrede vor Gericht |
Pro L. Cornelio Balbo Für Lucius Cornelius Balbus |
56 v. Chr. | Verteidigungsrede vor Gericht |
Pro P. Cornelio Sulla Für Publis Cornelius Sulla |
62 v. Chr. | Verteidigungsrede vor Gericht |
Pro M. Fonteio Für Marcus Fonteius |
69 v. Chr. | Verteidigungsrede vor Gericht |
Pro Q. Ligario Für Quintus Ligarius |
46 v. Chr. | Verteidigungsrede für Q. Ligarius, gerichtet an Caesar als Diktator |
Pro M. Marcello Für Marcus Marcellus |
46 v. Chr. | Verteidigungsrede für M. Marcellus, gerichtet an Caesar als Dikator |
Pro Murena Für Murena |
63 v. Chr. | Verteidigungsrede vor Gericht |
Pro Cn. Placio Für Gnaeus Placius |
54 v. Chr. | Verteidigungsrede vor Gericht |
Pro P. Quinctio Für Publius Quinctius |
81 v. Chr. | Verteidigungsrede vor Gericht |
Pro C. Rabirio perduellionis reo Für den des Hochverrats angeklagten C. Rabirius |
63 v. Chr. | Verteidigungsrede vor Gericht |
Pro Rabirio Postumo Für Gnaeus Rabirius Postumus |
54/53 oder 53/52 v. Chr. | Verteidigungsrede vor Gericht |
Pro rege Deiotaro Für König Deiotarus |
45 v. Chr. | Verteidigungsrede für den König Deiotarus, gerichtet an Caesar |
Pro Sex. Roscio Amerino Für Sextus Roscius aus Ameria |
80 v. Chr. | Verteidigungsrede vor Gericht |
Pro Q. Roscio Comoedo Für den Schauspieler Quintus Roscius |
ca. 77 oder 66 v. Chr. | Verteidigungsrede vor Gericht |
Pro P. Sestio Für Publius Sestius |
56 v. Chr. | Verteidigungsrede vor Gericht |
Pro M. Tullio Für Marcus Tullius |
72/71 v. Chr. | Verteidigungsrede vor Gericht |
Pro L. Valerio Flacco Für Lucius Valerius Flaccus |
59 v. Chr. | Verteidigungsrede vor Gericht |
Philosophische Schriften
- Academica priora (frühere Fassung der Bücher über die Erkenntnislehre der Akademiker)
- Catulus (Dialog 'Catulus'), 1. Teil der Academica priora, verloren
- Lucullus (Dialog 'Lucullus'), 2. Teil der Academica priora, erhalten
- Academici libri bzw. Academica posteriora (spätere Fassung der Bücher über die Erkenntnislehre der Akademiker)
- Cato maior de senectute (Cato der Ältere über das Alter)
- De divinatione (Über die Weissagung)
- De finibus bonorum et malorum (Über das höchste Gut und das größte Übel)
- De legibus (Die Gesetze)
- De natura deorum (Vom Wesen der Götter)
- De officiis (Vom rechten Handeln)
- De re publica (Der Staat), nur fragmentarisch erhalten
- Somnium Scipionis (Scipios Traum), letzter Teil von De re publica, separat überliefert
- Laelius de amicitia (Laelius über die Freundschaft)
- Paradoxa Stoicorum (Begründung paradoxer ethische Lehrsätze aus der Schule der Stoiker)
- Topica (Topik, Beweislehre)
- Tusculanae disputationes (Gespräche in Tusculum)
Rhetorische Schriften
- Brutus (Brutus, Dialog über die Geschichte der römischen Redekunst)
- De inventione (Über die Auffindung [des Redestoffes])
- De optime genere oratorum (Über die beste Art von Rednern)
- De oratore (Über den Redner)
- Orator (Der Redner)
- Partitiones oratoriae (Einteilungen der Redekunst)
Weitere Schriften
Trostschrift, Geschichtsschreibung, Dichtungen, Übersetzungen
Briefe
V. a. an seinen Freund Titus Pomponius Atticus und an seinen Bruder Quintus Tullius Cicero.
Wirkung
Ciceros Prosa kennzeichnet ihn als Meister der lateinischen Sprache. Seine Werke vermittelten dem gebildeten römischen Publikum die griechische Philosophie, besonders die Lehren der Stoa und der sog. Neuen Akademie. Seine politischen Schriften liefern uns wichtige Quellen zu den politischen Unruhen, die die spätrepublikanische Zeit kennzeichnete, die uns seine Positionen nachvollziehen lassen. Berühmt wurde er auch durch seine Reden gegen Verres (70 v. Chr.), gegen Catilina (63 v. Chr.) und gegen Marcus Antonius (44 und 43 v. Chr.).
Seine Reden bilden zusammen mit Caesars Schriften die Grundlage für das heutige Schullatein. Nicht weniger wichtig sind aber auch seine theoretischen Schriften über den Staat und über die Gesetze. Auf Ciceros Begriff humanitas, der sich in seiner Reden über die Gesetze befindet, gehen später die Begriffe studia humanitatis für eine ganzheitliche Bildung überhaupt, humanista, als die sich die italienischen Humanisten des 15. Jahrhunderts selbst bezeichnen, also Humanist (im Singular) und in dem beginnenden 19. Jahrhundert Humanismus zurück, den als Erster Friedrich Immanuel Niethammer für Kritik an einer von der Aufklärung geprägten Pädagogik verwendet. Cicero meint mit humanitas die Bildung überhaupt, die seiner Meinung nach er im Verfall begriffen sah. Besonders meint Cicero mit Bildung aber die Sprache, Rhetorik und Philosophie und damit einhergehend besonders die Tugend. Während der Aufklärungszeit, also vor Niethammer spricht man von Humanität und man meint damit allgemein Menschlichkeit. Dafür gelten als Beispiele Johann Gottfried Herder und Friedrich Schiller. Auch bei Johann Wolfgang Goethe finden wir das wieder. Bei Wilhelm von Humboldt wird der Humanismusbegriff stärker zu einem sytematischen Wissenschaftsbegriff der Philosophie als es bislang der Fall war. Allerdings ist das wiederum von der allgemeinen wissenschaftsgeschichtlichen Entwicklung mit den preußischen Reformen 1810 abhängig zu sehen, die auch in die Universitätslandschaft gravierende Veränderungen bringt.
Für den italienischen Humanismus wird Cicero geradezu einem Idol und Vorbild des Menschen der Renaissance. Durch Francesco Petrarca und seine Schüler bzw. deren Nachfolger (Dazu zählen u.a. Giovanni Boccaccio, Lorenzo Valla, Giovanni Aurispa und Guarino.) kommt es zu einer Bewegung der Wiederbelebung des classischen Alterthums (Georg Voigt) (1859), wo der Renaissance-Mensch sein "Ich" im Spiegel des Altertums erkennt. Der Renaissance-Mensch begann sich als Individuum zu begreifen. Darin unterschied er sich grundlegend vom Menschen des Mittelalters, der zwar auch gelegentlich klassische Studien getrieben hatte namentlich Lektüre der Kirchenväter wie u.a. Augustinus, jedoch immer einem korporativen Verbande zugehörig blieb, während der Renaissance-Mensch daraus heraustrat. Auch der Vorgänger und Lehrer Petrarcas Dante Alighieri, obwohl er sehr versucht sich das Altertum anzueignen und gerade Cicero zu verinnerlichen weis, ruft doch noch die Autoritäten der Kirchenväter an. Er löst die Verbindung aus diesem mittelalterlichen Verband noch nicht völlig wie Petrarca und dessen Nachfolger. Nicht selten lehnen die Humanisten wegen ihres aus der römischen Antike neugeschöpften Menschenbildes die Insitution Kirche ab. (Es ist jedoch nicht so, daß es auch damals keinen christlichen Humanismus gäbe.) Diese wesentliche Unterscheidung zwischen dem Antikeverständnis und dem daraus resultierenden Menschenbild zwischen Dante und Petrarca finden wir in dieser Deutlichkeit zuerst bei Georg Voigt. Auch Petrarca beginnt eine Dichtung in lateinischer Sprache, die im Stile Cicero nachempfindet. Zu den Nachwirkungen läßt sich nicht zuletzt die Entstehung einer italienischen Hochsprache rechnen, die mit Dante beginnt. Nicht immer, wenn auch überwiegend, wird Cicero positiv gewürdigt. Als Beispiel darf hierfür die Charakteristik gelten, die Theodor Mommsen im dritten Band seiner Römischen Geschichte gibt. Trotz aller Anerkennung für sein Werk, daß ihm 1902 den Nobelpreis für Literatur einbringt, erlebt Mommsen so manche Anfeindung eben wegen der Cicero-Charakteristik. Der italienische Humanismus breitet sich in ganz Europa aus. Er hat auch auf die Deutschen tiefen Eindruck hinterlassen. Er ist sogar eine der Wurzeln der Reformation. Wichtige Vertreter sind Johannes Reuchlin,Erasmus von Rotterdam und Philipp Melanchthon.
Literatur
Ausgaben und Übersetzungen
Marcus Tullius Cicero:
- Sämtliche Reden. Eingeleitet, übers. und erl. von Manfred Fuhrmann. Zürich: Artemis 1971 ff.
- Die politischen Reden, lateinisch-deutsch. Hrsg., übers. und erl. von Manfred Fuhrmann. München: Artemis und Winkler 1993.
Anthologien:
- Marion Giebel (Hrsg.): Cicero zum Vergnügen. Stuttgart, Reclam 1997.
- Weeber, Karl-Wilhelm (Hrsg.): Cicero für Juristen. Frankfurt am Main: Insel, 1999. ISBN 3-458-34242-7
Sekundärliteratur
Zu Cicero:
- Everitt, Anthony: Cicero: ein turbulentes Leben. Köln: DuMont 2003.
- Fuhrmann, Manfred: Cicero und die römische Republik. München und Zürich: Artemis und Winkler, 1989. ISBN 3-7608-1919-2
- Giebel, Marion: Marcus Tullius Cicero. Hamburg: Rowohlt, 1991. ISBN 3-499-50261-5
- Grimal, Pierre: Cicero: Philosoph, Politiker, Rhetor. München: List-Verlag, 1988. 600 Seiten.
- Habicht, Christian: Cicero der Politiker. München: Beck 1990.
Zur Wirkung:
- Karl Dietrich Bracher, Verfall und Fortschritt im Denken der frühen römischen Kaiserzeit : Studien zum Zeitgefühl u. Geschichtsbewußtsein d. Jh. nach Augustus, Wien-Köln-Graz 1987.
- Studia humanitatis : Ernesto Grassi zum 70. Geburtstag, hrsg. von Eginhard Hora und Eckhard Kessler, 1973.
- Eckhard Kessler Das Problem des frühen Humanismus : Seine philosoph. Bedeutung bei Coluccio Salutati, München 1968.
- Eugenio Garin, Der italienische Humanismus [Nach d. Ms. ins Deutsche übertr. von Giuseppe Zamboni], Bern 1947.
- Paul Oskar Kristeller, Der italienische Humanismus und seine Bedeutung, Basel-Stuttgart 1969.
- Ders., The Classics and Renaissance thought : [Lectures], Cambridge/Mass. 1955.
- Wallace K. Ferguson, Renaissance Studies, Ontario 1963.
- Ders., The Renaissance in the Historical Thought, Five Centuries of Interpretation, Boston 1948.
- Walter Rüegg, Cicero und der Humanismus : Formale Untersuchungen über Petrarca und Erasmus / Walter Rüegg, Zürich 1946.