Tsatsiki – Tintenfische und erste Küsse
Film | |
Titel | Tsatsiki – Tintenfische und erste Küsse (Tsatsiki, Mama und der Polizist) |
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Originaltitel | Tsatsiki, morsan och polisen |
Produktionsland | Schweden Dänemark Norwegen Island |
Originalsprache | Dänisch |
Erscheinungsjahr | 1999 |
Länge | 91 Minuten |
Stab | |
Regie | Ella Lemhagen |
Drehbuch | Ulf Stark |
Produktion | Anne Ingvar |
Musik | Popsicle Harilaos Papadakis |
Kamera | Anders Bohman |
Schnitt | Bernhard Winkler |
Besetzung | |
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Die skandinavische Koproduktion Tsatsiki – Tintenfische und erste Küsse ist ein Kinderfilm der schwedischen Regisseurin Ella Lemhagen aus dem Jahr 1999.
Die Literaturverfilmung entstand nach der Buchreihe Tsatsiki-Tsatsiki von Moni Nilsson-Brännström. Nach dem Erfolg der ersten Verfilmung wurde mit Tsatsiki – Freunde für immer eine weitere Geschichte der Romanreihe verfilmt.
Handlung
Thematik
Der achtjährige Tobias Johansson, wird aufgrund seines südländischen Aussehens 'Tsatsiki' genannt. Er lebt alleine mit seiner Mutter in Stockholm. Tsatsiki hätte gerne einen Vater an seiner Seite, und hofft im Untermieter seiner Mutter einen Ersatzvater zu finden. Zudem träumt er unentwegt davon, seinen leiblichen Vater in Griechenland wiederzusehen. Schließlich geht sein sehnlicher Wunsch in Erfüllung, und er trifft seinen Vater in Griechenland.
Einleitung
Der achtjährige Tsatsiki will ins Schwimmbad gehen. Zwar steht „Geschlossen“ an der Tür, doch da die Tür nicht abgeschlossen ist, geht er trotzdem hinein. Mit Hanteln beschwert taucht er hinab auf den Grund des Schwimmbeckens, um seinen Rekord im Tauchen zu brechen. In der Zwischenzeit ist eine Gruppe von Polizisten zum Schwimmtraining ins Bad gekommen. Der Polizist Göran entdeckt Tsatsiki auf dem Grund des Beckens, und denkt das dieser ertrinkt, also holt er ihn aus dem Wasser. Anschließend fährt er Tsatsiki auf seinem Polizeimotorrad nach Hause, um mit dessen Eltern zu reden. So erfährt er, dass Tsatsiki alleine mit seiner Mutter lebt. Tsatsikis Vater ist in Griechenland.
Tsatsikis Mutter ist Rockmusikerin, und probt gerade mit ihrer Band. Diese ist nicht begeistert davon, dass Tsatsiki von der Polizei nach Hause gebracht wird. Allerdings schimpft sie Göran auch gleich aus, als dieser meint, sie sollte besser auf ihren Sohn aufpassen.
Hauptteil
In der Schule gefällt es Tsatsiki eigentlich ganz gut. Die Lehrerin ist nett, und mit seinem besten Freund Pär Hammer kann er über alles reden. Und dann ist da noch das Mädchen Maria; in das sich Tsatsiki ein bisschen verliebt hat. Wäre da nur nicht der ältere Schüler Mårten, der auf dem Schulhof die kleineren Kinder wie ihn verprügelt. Mårten verlangt von allen dass sie zugeben sollen, dass ihr jeweiliger Vater "scheiße" ist. Erst dann lässt er sie in Ruhe. Doch da Tsatsiki seinen Vater den er nie kenngelernt hat, und von dem er nur ein altes Foto hat, nie schlecht machen würde, wird er ständig von Mårten verprügelt.
Da Tsatsikis Mutter als Rockmusikerin einer noch nicht bekannten Band wenig Geld hat, möchte sie ein Zimmer vermieten. Und so kommt es, dass der Polizist Göran schließlich bei Tsatsiki einzieht. Tsatsiki ist davon begeistert, und schnell sieht er in Göran einen Ersatzvater. Nur Tstsikis Mutter ist von Göran überhaupt nicht angetan. Er ist so ganz anders als sie. Während Göran ordentlich und wohlorganisiert ist, ist Tsatikis Mutter unordentlich und chaotisch. So kommt es auch sehr schnell zum Streit wegen Kleinigkeiten; zum Beispiel bei der gemeinsamen Benutzung der Küche.
Von Göran hat Tsatsiki einige Polizeigriffe gelernt, und so traut er sich am nächsten Tag mutig Mårten entgegenzutreten. Und tatsächlich kann er diesen zunächst auf den Boden zwingen, doch da dieser größer und stärker ist, schlägt er Tsatsiki k.o. So muss Tsatsiki als er wieder aus seiner Ohnmacht erwacht nach Hause gehen. Tsatsikis Mutter ist davon so aufgebracht, dass sie am darauffolgenden Tag zusammen mit Tsatsikis zum Direktor geht. Dieser will nicht mit ihr sprechen, und verlangt sie sollte einen Termin machen, doch das hält sie nicht davon ab, ihm ihre Meinung zu sagen. Anschließend trifft sie auf dem Schulhof Mårten und stellt diesen ebenfalls zur Rede. Dieser bricht schließlich weinend bei ihr zusammen, weil er selbst Schwierigkeiten mit seinem Vater hatte, und deswegen die anderen Schüler angegriffen hat. Tsatsikis Mutter hilft anschließend Mårten, indem er ihm eine sinnvollere Beschäftigung als das Verprügeln von Mitschülern gibt. Sie bringt ihm Gitarre spielen bei; auch wenn Tsatsikis davon zunächst überhaupt nicht begeistert ist, dass der Junge der ihn verprügelt hatte zu ihnen nach Hause kommt zum Unterricht.
Im Laufe der nächsten Zeit kommen sich Göran und Tsatsikis Mutter immer näher. Das geht Tsatsiki nun wiederum zu nah. Er fühlt sich von Göran weniger geliebt. Doch als Göran und Tsatsikis zusammen in die Stadt fahren, um für eine Party einen Anzug für Tsatsiki zu kaufen, können sie sich aussprechen; auch wenn Tsatsikis noch nicht so ganz alles versteht mit der Liebe. Und dann hat er selbst noch die Beziehung zu Maria. Als er sich traut, Maria ein Herz zu malen, ist diese von seinem Antrag nicht abgeneigt; und so tanzen die Beiden auf der Party miteinander.
Die Beziehung zwischen Tsatsikis Mutter und Göran entwickelt sich indes nicht so gut. Denn Tsatsikis Mutter ist verliebt in den Bassisten ihrer Band. Dies erträgt Göran schließlich nicht mehr und zieht aus. Tsatsiki versucht etwas gegen die Beziehung seiner Mutter mit dem Bassisten zu unternehmen. Wenn dieser eine andere Freundin hat, könnten Göran und seine Mutter wieder zusammenkommen; so sein Plan. Da er nicht alleine in die Stadt fahren kann, geht er zu Mårten. So kommt es zur Aussprache der Beiden. Es stellt sich heraus, dass Mårtens Vater ein Alkoholiker ist, den Tsatsiki auch schon öfters im Park gesehen hat. Mårten hilft Tsatsiki; und so sprechen sie eine Straßenkünstlerin an, und geben ihr eine Freikarte für das Konzert von der Band von Tsatsikis Mutter. Sie hoffen, dass dort diese sich in den Bassisten verlieben wird. Auf dem Rockkonzert trifft Tsatsiki Göran wieder. Und auch die Straßenkünstlerin taucht dort auf. Doch statt sich wie geplant in den Bassisten zu verlieben, kommen Göran und die Künstlerin sich näher.
Nach dem Konzert geht es mit der Band aufwärts. Und so hat Tsatsikis Mutter mehr Geld zu Verfügung. Tsatsiki überredet seine Mutter nach Griechenland in den Urlaub zu fliegen, um seinen Vater zu suchen. In einem kleinen Fischerdorf finden sie schließlich auch tatsächlich Tsatsikis Vater. Tsatsiki verrät ihm allerdings nicht, dass er sein Sohn ist.
Tsatsiki und sein Vater kommen sich näher, als dieser den Motor seines Bootes repariert. Dabei geht Tsatsiki genauso vor, wie er es von Göran bei der Reparatur seines Motorrades gelernt hat. Anschließend fahren beide hinaus, um Tintenfische zu jagen. Genauso wie Tsatsiki es sich vorgestellt hat, und wofür er so lange trainiert hat. Tsatsikis Vater meint, dass er sehr mutig ist, und dass sein Vater stolz auf ihn sein kann. In diesem Moment weiß er immer noch nicht, dass Tsatsiki sein Sohn ist.
Am letzten Abend vor der Abreise fasst sich Tsatsikis Mutter schließlich ein Herz, und spricht ihren ehemaligen Geliebten an, und teilt ihm mit, dass Tsatsiki sein Sohn ist. Dieser ist überglücklich nun ein Kind zu haben; er hat sonst keine anderen Kinder. Am Tag der Abreise verspricht Tsatsiki, dass er wieder kommen wird. (Dies geschieht im Fortsetzungsfilm Tsatsiki – Freunde für immer.)
Schluss
Auf der Heimreise erklärt Tsatsikis Mutter, dass man manche Dinge erst vermisst, wenn es zu spät ist. Bereits auf dem Fluglatz hat sie der Alltag wieder. Tsatsikis Mutter ist wieder chaotisch, und so geht der schlecht gepackte Koffer auf, und alle Kleidungsstücke fliegen raus. Nachdem diese notdürftig wieder verstaut sind, will sie die Zeit wieder rausholen, und rast mit dem Auto nach Hause. Daraufhin wird sie von der Polizei angehalten.
Doch der Polizist ist Göran, und er fragt ob er wieder bei ihr einziehen kann. So erhalten die Beiden eine zweite Change sich wieder näher zu kommen. Die Beziehung zu der Künstlerin hatte nicht lange gehalten, und auch Tsatsikis Mutter hatte erkannt, dass Göran eigentlich der Richtige für sie ist.
Kritiken
„Ein von glaubhaften Darstellern getragener Familienfilm, der von Toleranz, Liebe und Respekt, aber auch von kleinen alltäglichen Nöten und Freuden erzählt, wobei er virtuos die Balance zwischen Realität und märchenhafter Überhöhung hält.“
Lexikon des internationalen Films
"Warmherzig, liebevoll, von Humor, aber auch Melancholie durchzogen, zum Ende hin ein bisschen märchenhaft ..."
Christel Strobel, KJK 2/2000
„Obgleich die Handlung oft vor Emotionalität strotzt, läuft "Tsatsiki" in keinem Moment Gefahr, kitschig zu werden. Das mag an den realen Charakteren liegen oder an der Tristesse des Alltags, der sie ausgeliefert sind. Einen großen Anteil hat sicher auch das ungekünstelte Spiel der Darsteller, insbesondere das von Samuel Haus als Tsatsiki.“
Pro7.de
„Tsatsiki - Tintenfische und erste Küsse ist das behutsame Porträt eines Kindes auf dem Weg zum Erwachsenwerden und eine anrührende Aufforderung an Eltern, diesen schwierigen und spannenden Weg gemeinsam mit ihren Kindern zu gehen.“
nordischerklang.de
„Ein Film wie das echte Leben: oft lustig, manchmal traurig und meistens spannend - denn nie weiß man, was als nächstes passiert. Tsatsikis Suche nach seinem Vater zeigt, dass es sich lohnt, an Träumen festzuhalten. Denn sie gehen in Erfüllung; machmal braucht es nur etwas Zeit ...“
Dirk Jasper, Dirk Jasper FilmLexikon
„Wunderbar und anrührend: Die Geschichte des Jungen Tsatsiki, der seinen griechischen Vater sucht und sich zum ersten Mal verliebt.“
Cinema 2000-10
„Wir fanden den Film sehr lustig, lebhaft und originell. Die Geschichte von der Suche eines kleinen Jungen nach seinem Vater hat uns bewegt, da es auch in der Wirklichkeit vorkommt. Die Schauspieler Alexandra Rapaport als Mama und Samuel Haus als Tsatsiki haben uns überzeugt. Der Film war eine gute Mischung aus Traurigkeit und Humor. Wir danken der schwedischen Regisseurin Ella Lemhagen für diesen tollen Film und freuen uns auf weitere Produktionen.“
Kinderjury Berlinale zur Verleihung des gläsernen Bären
Auszeichnungen
Der Film Tsatsiki - Tintenfische und erste Küsse erhielt 1999 und 2000 insgesamt zehn Auszeichnungen, darunter den Großen Preis des Kinderhilfswerkes und einen Gläsernen Bären auf der Berlinale. Sieben Preise gingen an die Regisseurin Ella Lemhagen. Den schwedischen Guldbagge Preis erhielten zudem Anders Bohman (Kamera), Anne Ingvar (Produktion) und Ulf Stark (Buch).
Festival | Auszeichnung | Land | Jahr | Person |
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Berlinale | Gläsener Bär Großer Preis vom Deutschen Kinderhilfswerk |
Deutschland | 2000 | Ella Lemhagen |
Nordische Filmtage Lübeck | Kinderfilmpreis vom Nordischen Filminstitut | Deutschland | 1999 | Ella Lemhagen |
Buster Internationales Kinderfilmfestival | Bester Buster Preis | Dänemark | 2000 | Ella Lemhagen |
Guldbagge | Guldbagge Preis - Beste Kamera Beste Regie Bester Film Bestes Drehbuch |
Schweden | 2000 | Anders Bohman Ella Lemhagen Anne Ingvar Ulf Stark |
Oulun kansainvälinen lastenelokuvien festivaali | Starboy Auszeichnung | Finnland | 2000 | Ella Lemhagen |
Ale Kino! - Internationales Jugendfilm Festival | Silbener Poznan Ziege - Bester Realfilm | Polen | 2000 | Ella Lemhagen |