Liste von Fahrradwegen auf stillgelegten Bahntrassen
Die Umwandlung von stillgelegten Bahntrassen in Rad- und Wanderwege ermöglicht eine alternative Nutzung ehemaliger Bahnstrecken.
In der Regel werden Schienen und Schotter entfernt. Der Untergrund ist aufgrund der vorherigen Nutzung als Bahnstrecke stark verdichtet. Einige Strecken sind zusätzlich asphaltiert und eignen sich somit auch zur Nutzung durch Inlineskater.
Die Vorteile dieser Radwege für Radfahrer sind die geringen und stetigen Steigungen, die nur in Ausnahmefällen über 2 % und maximal 4 % erreichen, und die großen Kurvenradien. Weil Eisenbahnen oft auf Dämmen und Brücken geführt werden, bieten diese Strecken an vielen Stellen eine gute Aussicht.
In Deutschland sind ca. 300 derartiger Radwege verzeichnet. In Nordamerika hat sich die Gesellschaft Rails to Trails (englisch) die Umwandlung stillgelegter Trassen in Rad- und Wanderwege zum Ziel gesetzt. In den USA sind mehr als 1200 umgewandelte Eisenbahnstrecken erfasst. In Kanada verlaufen weite Strecken des Trans Canada Trail über ehemalige Bahntrassen. In Spanien gibt es unter der Bezeichnung Vías Verdes ca. 1300 km Radwege auf ehemaligen Bahntrassen, sie sind auch häufig Teil von Radfernwegen.
Beispiele in Deutschland
- Maare-Mosel-Radweg auf der Strecke der ehemaligen Maare-Moselbahn
- Schinderhannes-Radweg im Hunsrück
- Vogelsberger Südbahnradweg
- Vulkanradweg
- Rheinischer Esel zwischen Witten und Dortmund
- Die Erzbahn zwischen Bochum und dem Rhein-Herne-Kanal
- Die Dampflokrunde im Ostallgäu
- Die ehemalige Strecke des Isny-Bähnle im Westallgäu
- Korkenzieherbahn in Solingen
- Ehemalige Hohenstaufenbahn Göppingen-Schwäbisch Gmünd
- Radweg im Siebenmühlental zwischen Waldenbuch und Leinfelden
- Selztalradweg auf der Strecke der ehemaligen Bahnlinien Amiche und Zuckerlottche
- Minden-Petershagen als Teil des Weserradweges
- Ruwer-Hochwald-Radweg zwischen Ruwer-Eitelsbach und Hermeskeil (im Bau)
- Bothel-Brockel - Wittorf
- Gaubahnradweg Ochsenfurt - Röttingen
- Muldentalbahn-Radweg von Wurzen nach Grimma (eröffnet 2004) und weiter bis Großbothen auf der ehemaligen Trasse der Muldentalbahn
- Vennbahnradweg von Aachen Rothe Erde über Kornelimünster nach Walheim
- Adalbert Stifter - Radweg zwischen Waldkirchen und Haidmühle
- Radweg zwischen Eging und Kalteneck auf der Vorderwaldbahn
- Milseburgradweg auf der Strecke der ehemaligen Rhönbahn zwischen Petersberg/Götzenhof (Fulda) und Hilders
- Ulsterradweg zwischen hessischer und thüringischer Rhön
- Die Trasse des Odenwaldexpresses von Mosbach nach Mudau
- Kegelspiel-Radweg zwischen Hünfeld (Haunetal) und Wenigentaft (Ulstertal)
- Eisenbahnstrecke Hattingen-Wuppertal mitsamt Stichstrecke nach Silschede
- Abschnitt Witten-Höhe - Wengern der Elbschetalbahn
- Mommelstein-Radweg in Thüringen zwischen Schmalkalden und Brotterode
- Der Marschbahndamm- Radweg auf der ehemaligen Hamburger Marschbahn
- Abschnitt Leichendorf - Andorf der Bibertbahn
Beispiele in Österreich
- Ischlerbahn-Radweg auf der Strecke der ehemaligen Ischlerbahn von Salzburg nach Bad Ischl
- Der Abschnitt Grünburg–Klaus des Steyrtalradweges folgt der Steyrtalbahn.
Beispiele in Spanien
Die Radwege auf stillgelegten Bahntrassen werden in Spanien als Vias Verdes bezeichnet.
- Via Verde de la Sierra (Andalusien), 36km, 30 Tunnel, 4 Viadukte
- Via Verde del Carrilet (Katalonien), bestehend aus zwei Abschnitten: Teil 1 von Olot nach Girona (54km), Teil 2 von Girona nach St. Feliu de Guíxols (39km), auch Via Verde de Girona/Costa Brava genannt
- Via Verde de la Terra Alta (Katalonien), 23,6km lang, mit 20 Tunnel und 5 Viadukten
- Via Verde de la Val de Zafán (Aragonien), ca. 28km lang mit dem längsten Tunnel in Europa, der mit dem Fahrrad zu durchfahren ist. Der Radweg ist noch teilweise im Ausbau.