Epitaph
Das Epitaph ([älteres] Griechisch επιτάφιο[ν], „das auf dem Grab Befindliche“, Plural Epitaphe) oder (latinisiert) das Epitaphium (eingedeutschter Plural Epitaphien) ist eine Grabinschrift oder ein Denkmal zum Gedenken an einen Verstorbenen. Die ältesten Epitaphe wurden auf ägyptischen Sarkophagen gefunden. Griechische Epitaphien waren meist als Epigramm verfasst.
"Der lateinische Begriff „epitaphium“ bezeichnet eine Grabinschrift oder eine Gedenktafel für einen Verstorbenen. Isidor von Sevilla gebrauchte für das Epitaphium die Bezeichnung „supra tumulum“. Das Epitaph kann unabhängig vom tatsächlichen Begräbnis des Verstorbenen lokalisiert werden. ... Die zahlreichen Varianten des ... Epitaphs lassen sich im Typus grob untergliedern: A. die im Wortsinn gefertigte Inschriftenplatte, B. die Inschriftenplatte mit motivischen Elementen, C. das Bildepitaph D. und das ‚Mehrteilige Epitaph’, bzw. seine überlieferten Bestandteile (wozu mehrere der folgenden Elemente gehören müssen: ein Gnadenbild, eine Inschriftentafel, ein Wappenschild oder eine figürliche Darstellung des Gedächtnisinhabers als Adorant)." (Vgl. Wäß, 2006, S. 203)
Epitaphe werden seit dem 14. Jahrhundert häufig nicht am Grab selbst, sondern z. B. an Wänden oder Säulen einer Kirche angebracht. Ein Vorläufer des Epitaphs in dieser Form ist der Totenschild. Ab dem 17. Jahrhundert wurde das Verfassen von Epitaphen zu einer literarischen Mode.
Im Barock erreichen Epitaphien durch allegorische Darstellungen und architektonische Details enorme Ausmaße.
Beispiele
- Johannisfriedhof (Nürnberg)
- Thomaskirche in Leipzig - Hermann von Harras, 1451
- Stiftskirche Ebersdorf - Dietrich von Harras, 1499
- Äußeres Burgtor in Wien
- Epitaph von David Mevius in der Wismarer Nikolaikirche
Siehe auch
Literatur
"Das Epitaph: 'Die Inschriftenplatte oder das Epitaph im Wortsinn' und "Die Inschriftenplatte mit motivischen Elemanten', in: Helga Wäß, "Form und Wahrnehmung mitteldeutscher Gedächtnisskulptur im 14. Jahrhundert. Ein Beitrag zu mittelalterlichen Grabmonumenten, Epitaphen und Kuriosa in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Nord-Hessen, Ost-Westfalen und Südniedersachsen" (= Band 1), "Katalog ausgewählter Objekte vom Hohen Mittelalter bis zum Anfang des 15. Jahrhunderts" (= Band 2, erfasst zahlreiche Epitapien des 14. Jh./ teils mit Abbildung), Bristol u.a. 2006, S. 205-208. ISBN 3-86504-159-0