Althochdeutsche Sprache
Mit Althochdeutsch, Abkürzung ahd., bezeichnet man eine frühe Form der deutschen Sprache.
Sie entwickelte sich in Süddeutschland und Mitteldeutschland etwa um 500 n. Chr. aus der germanischen Sprache durch die zweite Lautverschiebung (hochdeutsche Lautverschiebung). In Norddeutschland und den Niederlanden wurde diese Lautverschiebung nicht mitgemacht, zeitparallel entstand dort die altniederdeutsche Sprache, aus der sich später die niederländische Sprache und die niedersächsische Sprache entwickelten.
Im Unterschied zum heutigen Hochdeutsch gab es damals keine geregelte Hochsprache, so dass man oft treffender von Altfränkisch, Altbairisch, Altalemannisch etc. spricht. Da jedoch aus der Zeit Karls des Großen zahlreiche Schriftstücke vorliegen, hat sich für den dort erhaltenen Sprachstand der Ausdruck althochdeutsch eingebürgert.
Charakteristisch für die althochdeutsche Sprache sind die zu dieser Zeit noch stärk ausgeprägten Endungen (vgl. Latein), z.B.-
ahd.: | hochdeutsch: |
seggun | sagen |
demu | dem |
Etwa ab dem Jahr 1100 mehren sich wieder die schriftlichen Dokumente, wie z.B. die Lieder des Minnesang. Den zu dieser Zeit erreichten Sprachstand nennt man Mittelhochdeutsch.