Rosa Anschütz
Die Schauspielerin Rosa Johanna Wilhelmine Anschütz (verh.Hellmesberger) wurde am 20.März 1830 in Wien geboren. Sie wurde bereits als Fünfzehnjährige an das Burgtheater engagiert. Ihre Mutter war Emilie Henriette Johanna geb. Butenop (* 1795; † 17. Juni 1866 in Wien), Tochter des Schauspieldirektors Karl Heinrich Butenop. Ihr Vater war der Schauspieler und Regisseur des k.k.Hofburgtheaters Johann Emanuel Heinrich Anschütz. (* 8. Februar 1785 in Luckau; † 29. Dezember 1865 in Wien) Sie hatte zwei Geschwister, den Dramatiker Roderich Anschütz und die Schauspielerin Marie Emilie Auguste Koberwein (die ua. mit dem Maler Georg Koberwein verheiratet war). Der Halbbruder Alexander Anschütz (1815-1868) war Opernsänger und stammte aus der früheren kurzen Ehe ihres Vaters mit der Sängerin Josephine Kette (* 1793, † nach 1822).
Im Taufschein der Rosa Anschütz finden sich die Spitzen der Wiener Theaterwelt: Theaterdirektor Ferdinand Raimund, k.k.Hofschauspieler Ludwig Costenoble, k.k.Hofschauspielerin und Schriftstellerin Johanna Franul von Weißenthurn und k.k.Hofschauspielerin Wilhelmine Lembert.
Am 27.November 1851 heiratete Rosa in der fürsterzbischöflichen Churkapelle zu St.Stephan den späteren Konzertmeister der Wiener Philharmoniker, Dirigenten, Vorstand und Professor des Wiener Konservatoriums und artistischen Direktor der Gesellschaft der Musikfreunde Josef Hellmesberger sen. Ihrem Mann zuliebe verzichtete Rosa nach der Heirat auf die eigene Theater Karriere. Sie wurde Mutter von fünf Kindern. Die drei Söhne, alle ebenfalls renommierte Musiker und Komponisten, va.von Walzermusik waren Georg Hellmesberger (starb wie sein Onkel Georg Hellmesberger jun.bereits im 23.Lebensjahr) Josef Hellmesberger jun. (* 9.April 1855-26.April 1907) und Ferdinand Hellmesberger (* 24.Jänner 1863-15.März 1940).
Die zwei Töchter hießen Rositta und Emilie und widmeten sich ebenfalls der Bühne (Gesang und Schauspiel).
Die Anschützgasse in Wien Rudolfsheim-Fünfhaus (15. Bezirk) wurde Im Jahr 1894 nach ihrem Vater benannt.