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Hyginus Mythographus

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Unter dem Namen Hyginus sind zwei lateinische Werke des 2. Jahrhunderts n. Chr. überliefert. In der vorliegenden Form stammen diese sicher nicht von dem gleichnamigen Bibliothekar Gaius Julius Hyginus des Kaisers Augustus; es könnte sich allenfalls um eine Exzerptsammlung aus dessen (verlorenen) Schriften handeln.

Bei den Fabulae handelt es sich um ein mythographisches Handbuch, das aus drei Teilen besteht: 1. Stammbäume der Götter und Heroen, 2. 220 Fabeln (Einzelsagen) und 3. sog. Indices (listenartige Zusammenstellungen). Die "allen bekannte Genealogie des Hyginus" wird im Jahr 207 n. Chr. ("im Konsulatsjahr des Maximus und Aper") ins Griechische zurückübersetzt, ist also im Kern noch älter. Als Quellen benutzte der Verfasser ein griechisches mythologisches Handbuch vergleichbar Apollodors Bibliotheke sowie griechische Tragödien (Aischylos, Sophokles, Euripides) und Epen (Homer, Hesiod).

Ob das astronomisch-mythologische Handbuch Astronomicon oder De astronomia (in vier Büchern) von demselben Verfasser stammt, ist umstritten. Im Mittelalter stellte diese Schrift eine erstrangige Quelle für die antiken Sternbildsagen dar und wurde daher viel kopiert; seit dem 9. Jahrhundert entstanden Abschriften mit teils aufwendigen und kunsthistorisch wichtigen Illustrationen.

Literatur

  • Hygini De Astronomia. Hg. von Ghislaine Viré. Stuttgart, Leipzig 1992 (Bibliotheca Teubneriana). ISBN 3-519-01438-6
  • Hyginus: Fabulae / Sagen der Antike. Ausgewählt und übersetzt von Franz Peter Waiblinger. München 1996 (dtv zweisprachig Band 9350).

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