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Flugplatz Johannisthal

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Lage Johannisthal in Berlin

Der ehemalige Flugplatz Johannisthal wurde 1909 eröffnet, damals noch Motorflugplatz Johannisthal-Adlershof genannt wegen seiner Lage zwischen Johannisthal und Adlershof.

Der Begriff Flugplatz geht auf Otto Lilienthal zurück, der auf einem künstlichen Hügel im nahen Lichterfelde seine ersten Gleitversuche unternahm. Die deutsche Generalität wollte keine Hallen für den Motorflug am Exerzierplatz Tempelhof zulassen, an dem es schon Hallen für Luftschiffe gab. So musste man auf ein Waldstück zwischen Johannisthal und Adlershof ausweichen. Ohne die (fehlende) Unterstützung musste man sich von Anfang an auf die Einnahmen aus dem Besucherbetrieb stützen. Trotz ständiger finanzieller Schwierigkeiten wurde der Flugplatz eine internationale Attraktion. Hier machte sich ein wildes Gewühl an Flugpionieren breit, die die skurrilsten Konstruktionen von Flugzeugen durchprobierten.

Mit dem Ausbruch des Krieges 1914 machte sich eine Militarisierung der Flugwirtschaft breit. Als 1923 der Flughafen Tempelhof eröffnete, sank die zivile Bedeutung des Flugplatzes stark ab. Im dritten Reich wurde der Flugplatz als Versuchsfeld für die geheime Wiederbewaffnung genutzt, und nach dem Krieg für ein Jahr von den Sowjets genutzt, bis diese auf den Flughafen Berlin-Schönefeld zogen. Je weiter Schönefeld ausgebaut wurde, umso weniger Nutzen gab es für den Flugplatz Johannisthal. Offiziell geschlossen wurde er 1995, nachdem er schon lange verwaist war, und es wurde beschlossen, dass das mittlerweile entstandene grüne Biotop erhalten bleiben soll, und in eine Parklandschaft integriert werden soll, die auf dem Gelände des Flugplatzes neu entsteht.