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Dresdner Vorortsbahn

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Die Dresdner Vorortbahn war ein schmalspurige Straßenbahnlinie in Dresden. Sie verlief von Niedersedlitz nach Leuben und Laubegast, später auch nach Kleinzschachwitz.

Bau der Bahn

Entlang der Eisenbahnstrecke entstanden ab den 1870er Jahren zahlreiche Fabriken. Unter anderem gründete hier Oskar Ludwig Kummer eine große Firma für den Elektromaschinenbau (heute Sachsenwerk). Für seine Arbeiter stand in unmittelbarer Nähe nicht genügend Wohnraum zur Verfügung, weshalb er 1899 eine elektrisch betriebene Straßenbahn bauen ließ und auch selbst finanzierte.

Am 30. Dezember 1899 fuhr die erste Bahn mit einer Spurweite von 1.000 mm. Bald wurden die Wagen wegen ihrer grün-weißen Farbgebung im Volk „Laubfrosch“ genannt. Das Depot befand sich erst auf dem Betriebsgelände Kummers, später wurde eine Fahrzeughalle in der Stephensonstraße errichtet, welche heute einen Krankenwagenstützpunkt der Johanniter beherbergt.

Betrieb bis 1924

Bereits kurz nach dem Beginn des Fahrbetriebes musste Kummer Konkurs anmelden, womit auch die Vorortbahn stark gefährdet war. Am 1. Juli 1902 übernahmen daher die Orte entlang der Strecke, vertreten durch einen eigens gegründeten Gemeindeverband, den Betrieb.

Kurze Zeit darauf schloss sich auch Kleinzschachwitz dem Verband an. Dorthin wurde 1906 eine weitere Teilstrecke von Niedersedlitz aus gebaut. Zusammen mit dem Eisenbahnbahnhof und der Lockwitztalbahn entstand in Niedersedlitz somit ein für damalige Verhältnisse sehr verkehrsreicher Knotenpunkt. Bis 1921 stieg die Zahl der Triebwagen auf insgesamt zehn an.

1921 wurden Leuben, Laubegast und Kleinzschachwitz zu Dresden eingemeindet. Die Stadt übernahm zunächst den weiteren Betrieb der Straßenbahn. Sie plante auch schnell einen Umbau der Bahn, da das übrige Netz eine andere Spurweite aufwies. Am 24. November 1924 wurde daher die alte Vorortbahn stillgelegt und am 1. Oktober 1925 als integrierter Teil des Dresdner Netzes unter weitgehender Beibehaltung des Streckenverlaufes wiedereröffnet, allerdings wurde der Abschnitt Niedersedlitz - Kleinzschachwitz von einer eigenen Gesellschaft betrieben, da sie durch die noch nicht eingemeindeten Gemeinden ZSchieren und Großzschachwitz führte. Die Gesellschaftfuhr mit angemieteten Triebwagen der Dresdner Straßenbahn. 1932 wurde auf diesem Abschnitt der Bahnverkehr eingestellt und durch eine Omnibuslinie ersetzt, welche nach dem Bau einer Straßenbahn von Leuben nach Kleinzschachwitz (durch die Königsallee, heute Berthold-Haupt-Straße) ebenfalls eingestellt wurde.