Zum Inhalt springen

Benutzer:PaulT/Entwurf8

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 14. März 2021 um 21:46 Uhr durch PaulT (Diskussion | Beiträge) (Filne). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Kurt Kirchbach (* 23. Februar 1891 in Senftenberg; † 9. Februar 1967 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Unternehmer und Erfinder. Er war der Begründer der Produktion von Bremsbelägen und anderen Reibbelägen in Deutschland.

Leben und Wirken

Kirchbach stammt aus einer Tuchmacherfamilie in Roßwein. Der Vater Julius Hermann Kirchbach (1855–1913) war Tuchhändler und Gründer der Firma Kirchbach & Co.. Die Mutter war Alma geborene Musäus (1853–1927). Zusammen mit seinem Zwillingsbruder Ernst (1891–1920) wurde Kurt Inhaber der Firma Kirchbachsche Werke.

1920 mit Mutter Alma (Witwe): Niederlößnitz, Westraße 5 (jetzt Heinrich-Heine-Straße 5) 1921 wohl auch noch, später Weißer Hirsch?

Kurt Kirchbach heiratete 1949 in Düsseldorf Hildegard (1907–1995), die Tochter des Oberlehrers Gustav Reinhold Schmidt. Die Ehe blieb kinderlos.

1955 in Düsseldorf gewohnt Arnoldstraße 20; Kirchbachsche Werke Düsseldorf; Hohenzollernwerk, Neumannstraße 2

1960 & 1965 Freiburg, Silberbachstraße 11; Pensionär

1939 Vorstand Hans Kattwinkel, Kurt Kirchbach, ... 1941 Wechsel von Kurt in den Aufsichtsrat

Fabriken

Das Gelände an der Dresdner Straße Ecke Industriestraße war einst ein Gartenbaubetrieb. Franz Rudolph gründete hier 1885 seine Gärtnerei. Die Straßenbezeichnung war Meißner Straße (heute Dresdner Straße).Dieser Betrieb spezialisierte sich auf die Rosenzucht. Das Gärtnereigelände gelangte durch Verkauf an die Kirchbachsche Werke welche sich 1910 gründeten. In der Anfangszeit spezialisierte sich das Unternehmen auf Verpackungsmaterialien. Erst 1914 begann man im Werk mit der Produktion von Reibematerialien, die bis heute in ständiger Weiterentwicklung fortgesetzt wird. Das Werk an der Industriestraße in Coswig lieferte als erstes Unternehmen in der Welt einbaufähige Bremsbeläge für die Industrie und den Fahrzeugbau. Die Produktion wurde erheblich durch Verbesserungen gesteigert, so dass die Kirschbachschen Werke einen Marktanteil in Deutschland von 90% zu verzeichnen hatten.

Seit 1936 sind aus Kirschbachsche Werke GmbH zwei selbstständige Firmen entstanden. Die Firma Kirschbacsche Werke AG und die Firma Jurid Vertriebsgesellschaft Kirchbach & Co. Während des Zweiten Weltkrieges produzierte das Werk für die Rüstung, was 1946 die Demontage zufolge hatte. Ab 1948 lief die Produktion langsam unter der Firmenbezeichnung Jurid wieder an.

Seit 1955 lief die Produktion unter den Firmennamen Cosid, die Brems- und Kupplungsbeläge herstellte. Die Firmenbezeichnung wechselte 1970 abermals und die Produktion von Brems-und Kupplungsbelägen lief unter der Firmenbezeichnung VEB Cosid-Kautasit-Werke Coswig. Nach der Wiedervereinigung gelangte der Betrieb durch die Treuhand 1991 an die Rütgers Pagid AG Essen. Seit 2001 gehört das Unternehmen zur TMD Friction Esco GmbH Werke mit Sitz in Leverkusen. Das Coswiger Werk auf der Industriestraße ist eins von vier Werken des Unternehmens in Deutschland welches Reibebeläge herstellt. Während zu DDR-Zeiten in der Firma 1000 Mitarbeiter beschäftigt waren, sind heute ca.165 Arbeitskräfte mit der Herstellung von Reibebelägen beschäftigt.

2011 erfolgte der Zusammenschluss von TMD und der Nisshinbo Bremsensparte („NISB“).Somit gehört das Unternehmen in Coswig unter dem Dach der Nisshinbo Holdings Inc. zu den weltweit größten Herstellern von Bremsbelägen. Das ehemalige Cosid-und Kautasit-Werk beschäftigt heute ca.120 Mitarbeiter, die spezialisiert sind, Bremsbeläge für Eisenbahnwaggons anzufertigen.

Marken

Die 1921 eingetragene Wort-Bildmarke „Jurid“ wurde 1952 im Internationalen Markenregister als IR163201 registriert. Sie wurde mehrfach umgeschrieben. Aktuell (Stand 2021) ist der Inhaber der Marke die Federal-Mogul Bremsbelag GmbH in Glinde. Die Wort-Bildmarke COSID wurde 1955 eingetragen, da „Jurid“ nach dem Kriege aus Coswig abgewandert war und die Marke schon umgeschrieben wurde. Derzeitiger Markeninhaber der Wotmarke Cosid ist die in Leverkusen ansässige TMD Friction, die nach wie vor ein Werk in Coswig am alten Standort der Kirchbachschen Werke betreibt.

1952 wurden drei Dresdner Privatfirmen, die Dichtungen produzierten, zusammengeschlossen und mit den ehemaligen Kirchbachschen Werken in Coswig vereinigt. Die Wort-Bildmarke Kautasit wurde 1955 registriert und gehörte zuletzt dem VEB COSID-KAUTASIT-Werke in Coswig.[1] Die Marke ist abgelaufen und kann nicht mehr registriert werden. Derzeit nennen sich zwei selbstständige Gesellschaften in Dresden KAUTASIT: die Die KAUTASIT GmbH und die KAUTASIT - Gummitechnik GmbH.[2]

Patente

  • DRP 408 277 Elastisches Kupplungsglied, insbesondere für Gelenkkupplungen bei Kraftfahrzeugen (3. November 1923)[3]
  • DRP 409 076 Aus mehreren Gewebelagen gebildete Scheibe als nachgiebiges Verbindungsglied bei beweglichen Wellenkupplungen, insbesondere für Kraftfahrzeuge (23. November 1923)[4]
  • DRP 431 457 Verbindungsscheibe für Gelenkkupplungen (17. August 1923)[5]
  • DRP 458 075 Verfahren zum Lochen von aus imprägnierten Gewebe bestehenden Reibungskörpern für Kupplungs- und Bremszwecke (28. September 1924)[6]
  • DRP 487 238 Verfahren zur Herstellung von Reibmaterial für Brems- und Kupplungszwecke (25. November 1925)[7]
  • DRP 509 999 Nachgiebige Gelenkkupplung (12. März 1926)[8]
  • DRP 518 150 Reibkörperlamelle mit beiderseitigem Reibbelag (18. März 1926)[9]
  • DRP 537 340 Nachgiebige Kreuzgelenkkupplungen, insbesondere Kardanwellen von Kraftfahrzeugen (11. November 1930)[10]
  • DRP 543 071 Verfahren zur Herstellung von Reibkörpern für Brems- und Kupplungszwecke (10. Juni 1926)[11]
  • DRP 578 107 Kreuzgelenk, insbesondere fuer die Kardanwellen von Kraftfahrzeuge (16. Oktober 1930)[12]
  • DRP 663 670 Mehrscheibenbremse, insbesondere fuer Schienenfahrzeuge (6. April 1935)[13]
  • DRP 711 708 Vorrichtung zum Anzeigen eines in dem einen von mehreren voneinander unabhaengigen Bremssystemen, insbesondere von Kraftfahrzeugen, auftretenden Schadens (10. September 1939)[14]

Literatur

Filne

  • Jurid (Dokumentarfilm, Deutschland 1938) Dokumentarfilm (Regie: Friedrich Wollangk, Kamera: Fritz Lehmann, Musik: Walter Schütze, Produktionsfirma: Boehner-Film Fritz Boehner)[15]
Commons: PaulT/Entwurf8 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. IR196933
  2. Chronik auf kautasid.de (abgerufen am 14. März 2021)
  3. pdf DE000000408277A
  4. pdf DE000000409076A
  5. pdf DE000000431457A
  6. pdf DE000000458075A
  7. pdf DE000000487238A
  8. pdf DE000000509999A
  9. pdf DE000000518150A
  10. pdf DE000000537340A
  11. pdf DE000000543071A
  12. pdf DE000000578107A
  13. pdf DE000000663670A
  14. pdf DE000000711708A
  15. Jurid auf www.filmportal.de (abgerufen am 14. März 2021)

{{SORTIERUNG:Kirchbach, Kurt}} [[Kategorie:Unternehmer (20. Jahrhundert)]] [[Kategorie:Industrieller (Dresden)]] [[Kategorie:Deutscher]] [[Kategorie:Geboren 1891]] [[Kategorie:Gestorben 1967]] [[Kategorie:Mann]] [[Kategorie:Unternehmer (Maschinenbau)]] {{Personendaten |NAME=Kirchbach, Kurt |ALTERNATIVNAMEN= |KURZBESCHREIBUNG=sächsischer Unternehmer |GEBURTSDATUM=23. Februar 1891 |GEBURTSORT=[[Senftenberg]] |STERBEDATUM=9. Februar 1967 |STERBEORT=[[Freiburg im Breisgau]] }}