Zum Inhalt springen

Olympische Spiele der Antike

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. August 2004 um 17:11 Uhr durch Stoeffelz (Diskussion | Beiträge) (berühmte Athlethen aus:: Leonidas von Rhodos). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Die Olympischen Spiele der Antike waren unter den Panhellenischen Spielen die bedeutendsten und fanden alle vier Jahre im Sommer im heiligen Bezirk von Olympia statt.

Ursprung

Der Ursprung der Olympischen Spiele der Antike liegt vermutlich im 2. Jahrtausend v. Chr.. Der Überlieferung nach sollen die ersten olympischen Spiele im Jahre 776 v. Chr. stattgefunden haben. Diese Zahl ist jedoch erst im 4. Jahrhundert v. Chr. aus den Siegerlisten rekonstruiert worden.

Um die Entstehung der Spiele gibt es verschiedene Meinungen. Am wahrscheinlichsten ist, dass sie auf die kultischen Feste zu Ehren Rheas, der Mutter von Zeus, zurück gehen. In Olympia befand sich ein Altar der Rhea. Es soll einen Wettlauf über die Distanz eines Stadions (192,27 Meter) gegeben haben. Der Sieger durfte das Feuer auf dem Altar entzünden. Die Spiele fanden in festen Perioden statt, in der Regel alle vier Jahre. Die Periode zwischen zwei Spielen hieß Olympiade.

Im 8. Jahrhundert v. Chr. wurden die Spiele durch die Könige Iphitos von Elis, Kleistenes von Pisa und Lykurgos von Sparta neu organisiert. Diese garantierten die heilige Waffenruhe, die während der Zeit der Spiele herrschte (Ekecheiria), die heiligen Stätten von Olympia durften ohnehin nicht in Waffen betreten werden. Seit dieser Zeit fanden die Spiele alle vier Jahre statt.

Im Laufe der Zeit wurden die Olympischen Spiele ein sportliches und kulturelles Ereignis überregionaler Bedeutung. Unter den Panhellenischen Spielen waren sie das bedeutendste.

Als Wettkämpfer waren nur freie Griechen zugelassen, die Vollbürger und ohne Blutschuld waren. Frauen und Unfreie waren weder als Wettkämpfer noch als Zuschauer zugelassen. Die Spartaner fungierten als Schutzmacht der Spiele und die Eleer waren für die Durchführung zuständig.

Durchführung der Spiele

Im griechischen Raum wurden im Altertum in festgelegten Zeiträumen religiöse Feste mit umfangreichem Beiprogramm veranstaltet. Diese hatten vielfältige Wurzeln, meist zur Feier eines Totenkults. Noch vor den Spielen von Delphi, Isthmus und Nemea waren die Spiele von Olympia die berühmtesten. Die Stadt Olympia lag in Elis auf dem Peloponnes.

Entwicklung der Disziplinen

Laufen

Laufen ist die älteste Disziplin. Bei den ersten 13 Olympiaden war der Kurzstreckenlauf der einzige Wettbewerb, erst nach 15 Olympiaden kamen andere Disziplinen zu den Laufwettbewerben hinzu. Sämtliche Läufe wurden barfuß durchgeführt und im Hochstart begonnen, der Tiefstart war noch unbekannt. Die Länge einer Stadionbahn betrug 192,27 m, was 600 olympischen Fuß entsprach. Fehlstarts sollen mit Stockschlägen geahndet worden sein.

Olympia, Stadion heute

'ab:

  • 776 v. Chr. - Kurzstreckenlauf über ein Stadion ( also 192,27 m)
  • 724 v. Chr. - diaulos Kurzstreckenlauf doppelter Länge ("Doppellauf")
  • 720 v. Chr. - dolichos Langstreckenlauf über 20 oder 24 Stadien
  • 520 v. Chr. - Waffenlauf über zwei Stadien

Schwerathletik

Zur Schwerathletik gehörten die Ring- und Faustkämpfe. Es soll weder Pausen noch Zeitlimits gegeben haben. Die Entscheidungen fielen durch K.o. oder durch Handsignal des Aufgebenden.

'ab:

  • 708 v. Chr. - Ringkampf
  • 648 v. Chr. - Pankration (Allkampf, d.h. alles war erlaubt)
  • 616 v. Chr. - Ringkampf der Knaben
  • 520 v. Chr. - Faustkampf der Knaben
  • 200 v. Chr. - Pankration der Knaben

Pferderennen

Geritten wurde ohne Sattel und Steigbügel. Die Gespanne bei den Wagenrennen wurden meist von Sklaven gelenkt. Den Siegesruhm erntete allerdings der "Herr" oder der Rennstallbesitzer.

'ab:

  • 680 v. Chr. - Viergespann über 72 Stadien
  • 648 v. Chr. - Galopprennen über 12 Stadien
  • 500 v. Chr. - Zweigespann mit Maultieren
  • 496 v. Chr. - Stutenrennen über 48 Stadien
  • 384 v. Chr. - Viergespann mit Fohlen über 48 Stadien
  • 268 v. Chr. - Zweigespann mit Fohlen über 18 Stadien
  • 256 v. Chr. - Fohlenrennen über 6 Stadien

Reglement und Zeremonien

Durch die größere Anzahl an Wettkämpfen wurden die Spiele sukzessive von einem auf fünf Tage verlängert.

10 Monate vor Beginn der Wettkämpfe wurde in Elis ein Trainingslager eingerichtet. Die Athleten mussten dieses mindestens 30 Tage vor Beginn bezogen haben. Die Spiele begannen mit einer Opferzeremonie. Die Athleten legten einen Eid ab, dass sie den Frieden der Spiele sowie ihre Regeln achten werden. Am Nachmittag fanden die Wettkämpfe für Laufen, Ringen und Faustkampf statt. Am 2. Tag fanden Wettreiten und Wagenrennen statt. Weiterhin wurde der Fünfkampf im Diskuswurf, Weitsprung, Speerwurf, Laufen und Ringkampf ausgetragen. Dies stellte die Attraktion dar. Teilweise wurden durch Gewichte die Disziplinen erschwert. Am nächsten Tag fanden nach der Opferung eines Stiers die Laufwettbewerbe statt. Zuerst der Langlauf von 24 Stadionrunden (ca. 4,5 km), Lauf über 1 Stadionrunde und der Doppellauf über 2 Stadionrunden.

Die Sieger wurden mit einem Zweig eines wilden Olivenbaums gekrönt, der in der Nähe des Zeustempels stand.

393 wurden die Spiele im Rahmen eines Verbots aller heidnischen Kulte im Reich von Kaiser Theodosius I. verboten.

berühmte Athlethen aus:

Kaiser Nero

Literatur

  • Ulrich Sinn: Das antike Olympia - Götter, Spiel und Kunst, München 2004, ISBN 3406515584