FocusTerra
focusTerra, ETH Zürich | |
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![]() Innenansicht | |
Daten | |
Ort | Sonneggstrasse 5 8006 Zürich Schweiz ![]() |
Art | Wissenschaftsmuseum |
Architekt | Holzer Kobler Architekturen |
Eröffnung | 2009 |
Betreiber | ETH Zürich |
Leitung | Ulrike Kastrup |
Website | www.focusterra.ethz.ch |
FocusTerra (Eigenschreibweise focusTerra) ist das Earth & Science Discovery Center der ETH Zürich und erklärt in einem inspirierenden Umfeld und in allgemein verständlichen Worten die Hintergründe und komplexen Vorgänge in und auf unserem Planeten. Im Dialog mit der Erde wird dargestellt, wie Erdbeben entstehen, was Vulkane ausbrechen lässt, woher Edelsteine stammen, was Fossilien über den Ursprung des Lebens erzählen, wie die Alpen entstanden sind, ob das Klima früher auch schon einmal so warm war und vieles mehr.
Einmalige Kristallgruppen, faszinierende Pflanzen als Versteinerungen und beeindruckende Landschaftsreliefs sind ästhetische Höhepunkte von focusTerra.
Die Dauerausstellung von focusTerra ermöglicht einen Einblick in aktuelle Forschungsprojekte des Departements Erdwissenschaften der ETH Zürich. In regelmässigen Sonderausstellungen werden aktuelle naturwissenschaftlichen und gesellschaftsrelevante Themen präsentiert.
Standort
FocusTerra befindet sich im historischen Gebäude der Erdwissenschaften der ETH Zürich. Es liegt ca. 50 Meter von der Tram-Haltestelle ETH/Universitätsspital entfernt und ist somit mit den Tramlinien 6, 9 und 10 erreichbar. Der Eintritt ist frei. Die Ausstellung ist rollstuhlzugänglich.
Geschichte
Das Gebäude des Departements Erdwissenschaften
1912 bis 1916 errichtet der Zürcher Architekt Gustav Gull das Gebäude des Departements Erdwissenschaften der ETH Zürich. Das Gebäude wurde von einer grosszügigen, viergeschossigen Lichthofhalle geprägt und beherbergte bereits kurz nach seiner Eröffnung die geologisch-mineralogische Sammlung der ETH Zürich. Erhöhter Platzbedarf in den 1960er-Jahren führte zu fundamentalen Umbauten unter der Regie von Alfred Roth. Während des Umbaus wurde die Sammlung vorübergehend ausgelagert; erst 1980 fand eine Neuaufstellung statt, der Lichthof wurde für Sonderausstellungen genutzt.
Errichtung von focusTerra
Ziel der umfassenden Sanierungsmassnahmen 2005-2009 durch die Architektur- und Generalplanerunternehmung Itten-Brechbühl war eine formale Stärkung der kontrastierenden Bauphasen und Gestaltungswelten von Gustav Gull und Alfred Roth. Zugleich bot sich dem Departement Erdwissenschaften die Chance, eine neue Ausstellung zu planen und umzusetzen: Das Herzstück der Ausstellung bildet der moderne Ausstellungskörper im neu gestalteten Innenhof des Hauses. Die inhaltliche Konzeption und die Gestaltung der Ausstellung wurde von Holzer Kobler Architekturen übernommen.
Grundsanierung der Dauerausstellung
Im Jahr 2019 wurde die Dauerausstellung von focusTerra umfassend saniert. Seitdem erstrahlen die Vitrinen und Mineralien in neuem Glanz. Die Inhalte wurden überarbeitet, ergänzt und aktualisiert. Neu sind alle Texte auch auf Englisch vorhanden.
Dauerausstellung
Eingebettet in ein Forschungsinstitut schlägt focusTerra eine Brücke zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit. Der turmartige Aufbau der Dauerausstellung spiegelt eine Reise durch die Erde wider und veranschaulicht Besucherinnen und Besuchern die geologischen Prozesse vom Erdinneren bis zur Oberfläche.
Die Ausstellung besteht aus den folgenden Bereichen:
Dynamik der Erde
Die Dynamik der Erde umfasst unser gesamtes Leben. Dieser Dynamik begegnen die Besuchenden von focusTerra auf der ersten Ausstellungsebene. Hier stehen Themen wie der innere Aufbau der Erde und Prozesse wie Erdbeben, Erdmagnetismus, Vulkaneruptionen, Gebirgsbildung und Gesteinsverformung im Mittelpunkt.
Schätze der Erde
Auf der zweiten Ebene entdecken die Besuchenden die vielseitigen Schätze der Erde. Sie studieren die Entstehung von Kristallen, die Beschaffenheit von Edelsteinen und den Ursprung mineralischer Rohstoffe. Aus der mineralogischen Sammlung der ETH Zürich werden die schönsten Mineralien der Alpen gezeigt.
Archive der Erde
Auf der dritten Ebene wird anhand pflanzlicher Fossilien aus der paläontologischen Sammlung der ETH Zürich die Erdgeschichte vom Präkambrium bis heute nachgezeichnet. In dem Jahrmillionen umspannenden Archiv verfolgen die Besuchenden die Entwicklung des Lebens oder studieren die Sedimentbildung.
Auf ihrem Rundgang durch die übrigen Ausstellungsbereiche begegnen die Besuchenden ausserdem einer einzigartigen Sammlung von Bergmodellen und geologisch bemalter Landschaftsreliefs.
Auf einem zwei Meter grossen Projektionsglobus können die Erde und ihre Prozesse dreidimensional und interaktiv dargestellt werden.
Anhand von Medienstationen werden Aspekte im Wechselfeld zwischen den Erdwissenschaften und brennenden Zeitproblemen vertieft - etwa die drohende Klimaveränderung, akute und langfristigen Naturgefahren, die Nutzung von Energie und anderer Ressourcen sowie die Rolle der Erdwissenschaften bei Untergrundbauten und der Entsorgung von Schadstoffen.
Sonderausstellungen
Die Dauerausstellung wird regelmässig ergänzt mit Sonderausstellungen zu aktuellen naturwissenschaftlichen und gesellschaftsrelevanten Themen, die im attraktiven Lichthof gezeigt werden. Nachfolgend ist eine Auswahl gelistet:
- 2018/19: Expedition Sonnensystem - Mit der ETH auf Forschungsreise durchs All
- 2017: Swiss Camp – Schweizer Polarforschung
- 2015/16: BodenSchätzeWerte – Unser Umgang mit Rohstoffen
- 2013/14: Die Erde im Visier
- 2012/13: Fossil Art – Urzeitliche Lebensspuren zum Anfassen
- 2012: Quer durchs Grönlandeis – 100 Jahre Schweizer Grönlandforschung
- 2010/11: Kristallhöhlen – Faszinierende Einblicke in die Schatzkammern der Erde
Virtuelle Ausstellungen
- seit 2020: REISESTEINE
- seit 2011: Wild Rocks