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VW Golf

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Der VW Golf ist eine Auto-Serie der Firma Volkswagen. In den USA wurde der Golf anfangs wegen seiner Wendigkeit unter der offiziellen Typenbezeichnung Rabbit (dt: Kanninchen) geführt.

Klassen-Kennzeichen

Der VW Golf ist ein Fahrzeug der Kompaktklasse. Diese wird in Deutschland auch nach ihm benannt (Golfklasse). Die Merkmale dieser Klasse sind neben dem quer eingebauten Frontmotor und dem niedrigen Fahrzeuggewicht vor allem die Heckklappe, die ein problemloses Be- und Entladen ermöglicht.

Richtungsweisende Konzepte und Antriebe

GTI

Der Golf GTI war ein Meilenstein in der Entwicklung des VW Golfs wie auch der Automobilgeschichte. Zum ersten Mal war ein leistungsstarker Motor in einem kompakten Auto für die Breite der Automobilfahrer erschwinglich. Niemand ahnte, dass die drei Buchstaben GTI einen Kult erschufen. Ausgestattet mit einem Einspritzmotor mit 1,6 Liter Hubraum und 80 kW (110 PS) Leistung bei einem Leergewicht von 800 kg beeindruckte der Golf GTI mit Fahrleistungen damaliger Sportwagen.

Golf Diesel

Waren Dieselfahrzeuge früher eher LKW (oder behäbige Mercedes-Limousinen), läutete der Golf I Diesel den Beginn des Einbaus von kräftigen, lauffreudigen und dabei sparsamen Dieselmotoren in Kleinwagen ein.

Der Dieselmotor wurde aus einem bekannten Ottorumpfmotor von Audi abgeleitet, bei dem die dieseltypischen Komponenten die einem - im Vergleich zum Ottomotor - höherem Druck standhalten müssen (Kurbelwelle, Pleuel, Kolben, Zylinderkopf) meist durch Verstärkung modifiziert wurden. So ist der Zylinderkopf mit einer neuartigen Wirbelkammer versehen, an der Stelle des nicht erforderlichen Zündverteilers wurde eine Vakuumpumpe für den Bremskraftverstärker plaziert, und die neuartige Verteiler-Einspritzpumpe (VEP) über den vorhandenen Zahnriementrieb der Nockenwelle betrieben. Damit war der Dieselmotor nicht größer als ein vergleichbarer Ottomotor mit gleichem Hubraum; bis zur Vorstellung des Dieselmotor für den Golf waren Dieselmotoren mehr in Richtung Schwermaschinenbau konzipiert.

Der Dieselmotor hatte zunächst mit 1,5 Liter Hubraum und 37 kW (50 PS), dann 1,6 Liter und 40 kW (54 PS) und ab 1982 mit Turbolader und 52 kW (70 PS) als Turbodiesel, wurde die Evolution von leistungsfähigen und sportlichen Golf Diesel gestartet.

Golf TDI

Ein weiterer Meilenstein war die Einführung des Golf TDI (Turbodiesel mit Direkteinspritzung) im Jahr 1992 mit 1,9 Litern Hubraum und einer Leistung von zunächst 66 kW (90 PS). Nach diversen Weiterentwicklungen, wie z.B. der variablen Turbinengeometrie (VTG) des Turboladers 80 kW (110 PS) und dem Pumpe-Düse-System (PD) 76 kW (100 PS) bzw. der Kombination aus beiden 85 kW (115 PS) gipfelt sie im modernen 110 kW (150 PS) TDI-PD (Turbodiesel mit PD-Direkteinspritzung und VTG).

Golf VR bzw. V

Eine weitere Neuheit in der Kompaktklasse war der Einbau eines Sechszylindermotors in Querlage in den relativ schmalen Motorraum des Golf 3. Dabei ist zu bemerken, dass es sich nicht um einen V-Motor mit einem Zylinderwinkel von 90 oder 60 Grad handelt. Der VR6 hatte einen Zylinderwinkel von 15 Grad, woraus sich, wie aus der Bezeichnung VR ersichtlich, eine Mischung aus V-Motor und Reihenmotor ergibt. Auch bei der neuen Motorbezeichnung V6 handelt es sich eigentlich um einen Motor der VR Baureihe. Weitere Vorteile des Konzepts sind ein einziger Zylinderkopf und Motorblock.

Generationswachstum

Die Abmessungen nahmen mit jedem Modell zu und die Größe der Modelle Golf I und II wird heute bereits vom VW Polo erreicht.

Erschwinglichkeit, Zeitgeist

Mit dem Golf I GTI kamen kleine, aber PS-starke Kompaktautos auf den Markt, die für jedermann erschwinglich und sportlich-agil waren, aber trotzdem einen uneingeschränkten Alltags-Nutzwert boten. Andere Automobilhersteller erkannten ebenfalls rasch den Trend und boten attraktive, PS-starke Klein- und Mittelklassewagen an. Zum Beispiel Opel Kadett GT/E, Ford Escort RS, u.a.

Design

Das Design des Golf wurde und ist nach Aussagen des Konzern eher konservativ als modisch gewählt, um den Absatz nicht zu gefährden. Der Name ergibt zusammen mit dem Modell Polo und dessen aktuellem Sondermodell Cricket, sowie dem Nutzfahrzeug Caddy eine Wortspielerei, die sich auf britische Sportarten mit kleinen Bällen bezieht.

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VW Studie EA276
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VW Studie EA266

Historie

Ursprünglich war der Nachfolger des Käfer als ein Fahrzeug mit einem Mittelmotor und dem VW-typischen Heckantrieb konzipiert, was dann aber wieder verworfen wurden. Einer der Gründe war die ungünstige Lage des Motors, der einen mehr als 1 Meter langen Ölmessstab erforderte und das Fahrzeug nicht besonders servicefreundlich machte. Innerhalb von weniger als 18 Monaten wurde dann ein Ersatz für diese Studien entwickelt, welche dem ersten Golf schon sehr nahe kam.

Der Karosserie-Stylist Giorgio Giugiaro gab dann dem Golf I sein markantes Aussehen, mit dem er eine Erfolgsgeschichte zu schreiben begann, die dem Volkswagenwerk wieder zu einem wirtschaftliche Aufschwung verhalf.

"Moneymaker"

Der VW Golf ist das umsatzstärkste Modell des Volkswagenkonzerns und trägt maßgeblich zum Erfolg von Volkswagen bei. In Europa ist der Golf das meistverkaufte Modell. Auch insgesamt gilt er als das meistverkaufte Kraftfahrzeug, sofern man die Toyota Corolla nicht mitrechnet, deren Konzept jedoch im Laufe der Jahre gravierend geändert wurde. Er ist nach dem VW Käfer die Modellserie mit den insgesamt meisten gefertigten Exemplaren weltweit. Er überholte im Juni 2002 den bis dahin mit über 21 Millionen Fahrzeugen führenden VW Käfer (externer Link). Im Jahr 2004 wurden die allerersten VW Golf I 30 Jahre alt, und sind damit von offiziell Oldtimer.

Konkurrenzprodukte

Konkurrenten des VW Golf sind u.a. der Opel Kadett/Astra.

Ladenhüter

VW scheiterte Anfang der 90er Jahre mit der Einführung des Golf Eco, der wegen des hohen Preises keinen Absatz fand. Hier wurde ein Schwungrad eingesetzt, um die beim Bremsen verlorene Energie zu Speichern, und beim Anfahren wieder abgeben zu können. Auch wurde ein Motorabschaltautomatik verwendet, die bei jedem Stop den Motor ausschaltete.


Modellgeschichte

Golf I

VW Golf I Cabriolet
  • 1974: Der neue Golf wird vorgestellt
  • 1976: GTI mit 81 kW (110 PS) und sowie Golf Diesel mit 37 kW (50 PS; serienmäßig mit Automatikgurten vorn und Kopfstützen
  • 1979: Golf Cabriolet
  • 1981: neue Ausstattungsvarianten: C und CL
  • 1982: Golf GTD
  • 1983: Pirelli GTI, Sondermodelle LX und GX
  • 1983: Ende der Produktion.


Golf II

Datei:Golf II Anthrazit auf dem Hof.jpg
Golf II
  • 1983: Der Golf II wird vorgestellt
  • 1984: GTI und der im Golf neuartige Katalysator
  • 1986: Synchro, GTI 16V, ABS für die Modelle GT, GTI und GTI 16V
  • 1988: G60 (GTI mit Spiral-Kompressoraufladung)
  • 1990: Golf Country, G- Katalysator Serienausstattung
  • 1992: Ende der Produktion.


Golf III

Golf III


Golf IV

Golf IV
  • 1997: V5
  • 1998: 4Motion
  • 1999: Pumpe-Düse TDI, ESP in allen Golf serienmäßig
  • 2000: Sondermodell 25 Jahre GTI
  • 2001: Bremsassistent serienmäßig
  • 2002: Benzin-Direkt-Einspritzung (FSI) und R32, Sondermodell Champ mit Kopfairbags (etwas später serienmäßig), BiFuel (Variant)
  • 2003: GT Sport, Sondermodell Edition, Ende der Produktion.


Golf V

Datei:Golf V Silbermetallic beim Händler auf dem Hof.png.jpg
Der Golf V
  • 2003 Neue Vierlenker-Hinterachse. 4 Scheibenbremsen, EPS (elektromechanische Servolenkung) Serie.
  • 2004 "30 Jahre Golf": kostenlose Klimaanlage (Absatzschwierigkeiten), DSG für TDI