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ILCA 4, 6 und 7

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Bootsklasse / Klassenzeichen
Klassenzeichen
Klassenzeichen
technische Daten
Länge üA: 4,23 m / - Fuß
Länge WL: 3,81 m
Breite üA: 1,37 m
Freibord: ca. 0,2 m
Tiefgang: 0,80 m
Masthöhe: 5,37 m
Gewicht (segelfertig): 65 kg
Gewicht (Ballast, Kiel): - kg
Segelflächen
Segelfl. am Wind: 7,06 m² Standard
5,7 m² radial
4,7 m² Laser 4.7
Großsegel: 7,06 m²
Vorsegel (Fock / Genua): - m² / - m²
Spinnaker / Gennaker: - m² / - m²
Sonstiges
Yardstickzahl: 113 (radial 5,7m²: 114; 4,7m²: 126)
Klasse: olympisch, one Design
Klassenvereinigung: ILCA International Laser Class Association
Der Laser.
Gekenterter Laser. Der Segler steht zum Aufrichten auf das Schwert (der Mast ist bereits aus dem Wasser).
Laser (Radial) auf Raumwindkurs, Segler in Ausreitstellung.

Der Laser ist die weltweit am meisten verbreitete, technisch einfach gehaltene aber nicht anspruchslose Einhand-Jolle.

Geschichte

Der Laser wurde 1970 vom Amerikaner Bruce Kirby als Einhand-Jolle entworfen. Primäre Zielsetzung war damals, ein Boot für die Freizeit zu entwerfen, deshalb auch der ursprüngliche Name „Freetime“.

Seine einfache Bauweise und früher niedrigen Anschaffungskosten (heute sehr hoch – hauptsächlich seit seiner Berufung zu den Olympischen Spielen sind die Neupreise explodiert) führten zu einer raschen Ausbreitung. Ende des Jahres 2005 gab es ca. 189.000 Boote auf der Welt!

Der Laser ist eine strikte One-Design-Bootsklasse, d. h. es sind keine Veränderungen zulässig. Eine häufig beanstandete Veränderung war z. B. ein meist von Unkundigen in die Kunststoffkappe des Mastoberteils gebohrtes Loch zur Befestigung eines Verklickers.

Gefertigt wird der Laser, wie auch die Katamaranserie Dart von der Firma Performance Sailcraft Ltd. in England. Lizenznehmer gibt es in den USA, Australien und in Chile.


Rigg, Segel

Das Rigg des Lasers I besteht aus einem zweigeteilten Mast, wobei das im Durchmesser schwächere Oberteil in das Unterteil gesteckt wird. Das Segel besitzt (am Achterliek) zwei untere Segellatten und eine verkürzte obere. Zur Befestigung am Mast ist am Vorliek eine sog. Masttasche eingenäht, mit der das Segel einfach auf den Mast gefädelt wird. Für den Baum ist ein sehr einfacher Lümmelbeschlag, auf welchen der Baum nur gesteckt wird, vorhanden. Nach der Befestigung des Segels und des Baumniederholers am Baum wird die Steckverbindung nur noch auf Druck beansprucht. Das gesamte Rigg steht unverstagt und drehbar in einer Vertiefung, dem sog. Köcher des Rumpfes, eine Befestigung erfolgt durch die Cunningham, die Schot zum Bedienen des Segels sowie gegebenenfalls einer Mastsicherung.

Bei gleichem Rumpf gibt es für den Laser drei unterschiedliche Riggs. Dabei werden nur das Mastunterteil und das Segel ausgetauscht, alle anderen Teile des Bootes sind identisch. (Die Teilung des Mastes wurde vorgenommen, da eine Entwicklungsanforderung des Lasers der Transport auf dem Autodach war.)

  • Standard-Rigg: 7,06 m² - olympische Klasse seit 1996, 1996-2004 offen, ab 2008 Männer
  • Radial-Rigg: 5,7 m² - olympische Damen-Klasse ab 2008, In Deutschland Jugendmeisterschaftsklasse (männlich/weiblich) seit 1998
  • 4.7-Rigg: 4,7 m² - seit 2006 Regattaklasse in Deutschland

Der Laser Radial löst ab 2008 die Europe als olympische Klasse bei den Frauen ab.


Regatta und Wettfahrten

Für alle drei Boote (Standard, Radial und 4.7) gibt es Welt- und Kontinentalmeisterschaften (Senioren und Junioren, Radial-Rigg auch Frauen).

Das Niveau in der Laser-Klasse gilt als eines der höchsten der olympischen Bootsklassen.

Im Gegensatz zur Europe (zweitbeliebte Einhandklasse in Deutschland) sind die Trimmmöglichkeiten beschränkter (Unterliek, Baumniederholer und Cunningham), das Segeln ist aber sportlicher.

Ergebnisse der Olympischen Sommerspiele 1996 vor Savannah/Atlanta:

  1. Robert Scheidt (Brasilien),
  2. Ben Ainslie (Großbritannien),
  3. Peer Moberg (Norwegen),
  4. Michael Blackburn (Australien),
  5. Stefan Warkalla (Deutschland).

Ergebnisse der Olympischen Sommerspiele 2000 vor Sydney:

  1. Ben Ainslie (Großbritannien),
  2. Robert Scheidt (Brasilien),
  3. Michael Blackburn (Australien),
  4. Serge Kats (Niederlande),
  5. Andreas Geritzer (Österreich) …

Kein deutscher Athlet qualifiziert.

Ergebnisse der Olympischen Sommerspiele 2004 vor Athen

  1. Robert Scheidt (Brasilien),
  2. Andreas Geritzer (Österreich),
  3. Vasilij Zbogar (Slowenien),
  4. Paul Goodison (Großbritannien),
  5. Gustavo Lima (Portugal) …

Kein deutscher Athlet qualifiziert.

Siehe auch

Literatur

  • Tim Davison: Das Laser-Buch. Grundlagen, Segeltechnik, Profitipps. Bielefeld: Delius Klasing 2006, ISBN 3-7688-1745-8