Nord-Ostsee-Bahn



Die Nord-Ostsee-Bahn GmbH (Abk. NOB) ist eine Eisenbahngesellschaft mit Sitz in Kiel. Sie gehört zu 100% zur Veolia-Gruppe (ehemals Connex) und betreibt den Personennahverkehr auf einigen Strecken in Schleswig-Holstein.
Der Umsatz im Jahr 2004 betrug 37 Mio. Euro bei ca. 2,8 Mio. Fahrgästen.
Fahrzeugpark
Die Nord-Ostsee-Bahn hat eine große Anzahl von eigenen und geleasten bzw. gemieteten Fahrzeugen und Wagen verschiedenster Bauarten im Einsatz.
So sind im Besitz der NOB neun LINT 41 Triebwagen (VT 301 - VT 309) und sechs Talent Triebwagen (VT 721, VT 722, VT 724, VT 728 - VT 730). Zusätzlich sind zwei Talenttriebwagen (VT643.19 & VT643.20) von Angel Trains Europa angemietet worden. Ein NE 81 fährt seit April 2003 auf der Strecke Niebüll - Tønder und wurde von der Württembergische Eisenbahngesellschaft angemietet.
Für den Betrieb auf der so genannen Marschbahn wurden mehrere Lokomotiven und Eisenbahnwagen angeschafft, wovon einige auch schon vorher im Einsatz der NOB wahren.
So hat die NOB zwölf MAK DE 2700 (DE 2700-01 - DE 2700-12) von Vossloh gemietet und vier Lokomotiven der Baureihe 146.2 (146 519 - 146 522) gekauft. Des Weiteren ist sie im Besitz von sechs Eurorunner 20 (DE 2000-01 - DE 2000-04) wovon DE 2000-05 & DE 2000-06 noch geliefert werden. Zusätzlich hat die NOB drei ER 20 von Siemens Dispolok angemietet (ER 20-001, ER 20-008, ER 20-010) und drei weitere ER 20 von der ÖBB angemietet (2016 041 - 2016 043).
Die NOB besitzt insgesamt 110 Personenwagen, davon wurden 90 Wagen, so genannte "Married Pair Wagen" speziell für die Marschbahn angeschafft und 20 Wagen standen durch den ehemaligen Flensburg-Express noch zur Verfügung welche aus dem ehemaligen InterConnex 3 hervorgingen.
Die 90 Married Pair Wagen, gebaut durch Bombardier Transportation, bestehen aus Versorgungsmittelwagen, Ergänzungsmittelwagen, Anschlusswagen und Steuerwagen. Zur Kostensenkung muss ein Ergänzungsmittelwagen, ein Anschlusswagen oder ein Steuerwagen immer fest mit einem Versorgungsmittelwagen gekuppelt sein. Daraus resultiert, dass die kleinste Wagenanzahl 4 Wagen sind. (Steuerwagen + Versorgungsmittelwagen + Versorgungsmittelwagen + Endwagen) . Danach kann der Park immer um zwei Wagen (Versorgungsmittelwagen + Ergänzungsmittelwagen) verlängert werden. Grundsätzlich bestehen die Züge bei der NOB aus 4 und 6 Wagen.
Die Versorgungsmittelwagen sind, wie der Name schon sagt, zur Versorgung des zweiten Wagens zuständig. Sie haben ein Mehrzweckabteil mit Klappsitzen im Niederflurbereich sowie eine Toilette. Der Ergänzungsmittelwagen besitzt ebenfalls ein Mehrzweckabteil mit Klappsitzen, allerdings ohne Toilette. Der Steuerwagen besitzt kein Mehrzweckabteil. Steuerwagen, Ergänzungsmittelwagen sowie Versorgungsmittelwagen haben alle die zweite Klasse. Da die Wagen über keine normalen Kupplungen verfügen gibt es einen speziellen Anschlusswagen. Hier befindet sich das Dienstabteil des Zugführers sowie die erste Klasse. Er hat, genauso wie der Steuerwagen, eine normale Schraubenkupplung und kann somit an alle Loks gekuppelt werden. Alle Wagen sind, wie in Schleswig-Holstein üblich, Nichtraucherwagen.
Die Fahrzeuge werden im eigenen Werk in Husum gewartet.
Geschichte
Nach einer Ausschreibung durch das Land Schleswig-Holstein durfte die NOB am 5. November 2000 den Personennahverkehr auf den Strecken Kiel - Husum, Husum - Bad St. Peter Ording sowie zur Hälfte auf der Strecke Kiel – Neumünster übernehmen.
Nach dem überraschenden Konkurs ihres Konkurrenten FLEX übernahm die NOB von November 2003 bis Dezember 2005 nach einer Preisanfrage des Landes Schleswig-Holstein auch den Regionalverkehr auf der Fernstrecke Hamburg - Flensburg - Pattburg/Padborg (Dänemark), den Flensburg-Express. Dort wurden Siemens Dispoloks und Lokomotiven der Baureihe 185 eingesetzt. Hinzu kamen ehemalige InterConnex-Wagen.
Im Januar 2004 wurde die Mehrheit am Busunternehmen Niebüller Verkehrsbetriebe GmbH (NVB) übernommen.
Am 11. Dezember 2005 übernahm die NOB den bislang von der Deutschen Bahn AG betriebenen Regionalverkehr auf der Marschbahn Hamburg-Altona - Westerland/Sylt. Hierzu wurde ein eigenes Betriebswerk in Husum errichtet. Nach anfänglichen Problemen mit der Wendezugsteuerung, den neuen Waggons der Firma Bombardier und den Diesellokomotiven vom Typ MAK DE 2700 (früher Siemens ME 26), hat sich der Betrieb bis Januar 2006 auf der Marschbahn wieder normalisiert. Es wurden beispielsweise im Januar 2006 bessere Pünktlichkeitswerte erreicht. In Folge des "Fehlstarts" auf der Marschbahn wurde die Führungsetage der NOB teilweise ausgewechselt. Die Geschäftsführung wechselte im Januar 2006 von Karl-Heinz-Fischer zu Steffen Höppner, der gleichzeitig Geschäftsführer der Connex-Region Ost und weiterer Tochtergesellschaften der Connex-Gruppe ist.
Nach wie vor kommt es aber immer wieder zu Zugausfällen und Verspätungen, häufig auf Grund von Unregelmäßigkeiten bei Lokomotiven und Türverriegelungen der Waggons.
Zum Jahreswechsel 2005/06 übernahm die Nord-Ostsee-Bahn den in Husum ansässigen Bus-Betrieb Rohde-Reisen.
Die als Busbeteiligungsgesellschaft von der NOB gegründete Nord-Ostsee-Bus GmbH übernahm zum 1. Januar 2006 unter dem Markennamen Steinburger Linien den Stadtverkehr in Itzehoe und Glückstadt. Der Betriebsübername war eine europaweite Ausschreibung des Zweckverband ÖPNV Steinburg vorausgegangen, die der bisherige Betreiber der Linie nicht erneut gewinnen konnte.
Bediente Strecken
Aktuell
- Kiel - Husum
- Kiel - Neumünster (in Kooperation mit der DB Regionalbahn Schleswig-Holstein GmbH)
- Husum - Bad St. Peter Ording
- Niebüll - Tønder, Dänemark
- Hamburg-Altona - Westerland (Marschbahn)
Ehemals
- Hamburg - Pattburg/Padborg, Dänemark (Flensburg-Express, November 2003 - Dezember 2005)