Panoramabild
Panoramabilder zeichnen sich durch die Abdeckung eines großen Betrachtungswinkels aus. Ein Panoramabild, das 360 Grad abdeckt, wird auch als Rundbild bezeichnet. Panoramen werden oft für die Abbildung von Architektur und Landschaften herangezogen.
Rundgemälde
Die Technik des Rundbilds wurden durch den Iren Robert Baker erfunden und bereits im Jahre 1787 patentiert.
Im 19. Jahrhundert waren Rundbilder sehr populär und entwickelten sich zum ersten Massenmedium. Die Rundbilder waren meist bis 15 m hoch und der Umfang überstieg oft die 100 m-Marke. Um 1830 wurden die Bilder mit einem dreidimensionalen Vordergrund, Figuren und Requisiten versehen. Damit wurde die Illusion für den Betrachter Teil der Szener zu sein, verstärkt. Die Bilder wurden nicht selten in dafür geschaffene Museen untergebracht.
Ein sehr gut erhaltenes Panorama befindet sich im Bourbaki-Panorama in Luzern, Schweiz. Das Rundgemälde wurde 1881 von Edouard Castres gemalt und zeigt die Entwaffnung der französischen Ostarmee an der Grenze zur Schweiz während des Deutsch-Französischen Kriegs. Die Dimension des Bildes beträgt ca. 10 m in der Höhe (ursprünglich ca. 14-15 m) und der Umfang beträgt 114 Meter. Es wird heute noch im eigens für diesen Zweck gebauten Museum aus dem Jahre 1880 ausgestellt.
Technische Weiterentwicklung Die Rundgemälde verloren aufgrund des technischen und gesellschaftlichen Fortschritts an Bedeutung. Die Panoramatechnik wurde in der konventionellen Fotografie durch spezielle Panoramafotoapparate ermöglicht. Spezielles Equipment für die Herstellung von bewegten Panoramaaufnahmen wurde ebenfalls entwickelt. Während die Panoramafotographie trotz des teuren Equipment oft genutzt wurde, fristet der bewegte Panoramafilm ein Nischendasein. Fast ausschliesslich Museen griffen auf die Technologie zurück. Beispielsweise zeigte das Verkehrshaus in Luzern bewegte Bilder der Schweiz auf einer großen, 360 Grad umfassenden, Leinwand.
Die technisch aufwendigen und teuren Panorama-Fotoapparate werden inzwischen immer mehr von der Digitalen Fotografie verdrängt. Die Herstellung von Einzelbilder und die nachträgliche Montage in ein Panorama ist kostengünstig und kann heute inzwischen durch jedermann am eigenen Heimcomputer hergestellt werden.
Eine Weiterentwicklung von Panoramabilder stellen Multimediaviewer dar, die die Darstellung von virtuelle Welten auf dem Computer ermöglichen. Die Technik basiert oft auf einem oder mehreren Panoramen. Diese Programme vermitteln dem Benutzer das Gefühl, sich mitten in der dargestellten Szene zu befinden. Durch Interaktion kann der Benuzter sich durch ein oder mehrere Bilder bewegen. Das Gefühl der Bewegung durch das Bild wird durch perspektivische Verzerrungen verstärkt. Marktführer in diesem Gebiet ist das Produkt Quick Time VR von Apple. Beispiel: Virtueller Besuch eines Museums.
Noch einen Schritt weiter gehen 3D-Viewer. Diese Technik basiert nicht mehr auf Panorama-Bildern. Die Illusion für den Betrachter ist aber ähnlich. Sie wird dadurch gesteigert, dass der Betrachtungswinkel frei wählbar ist und die Darstellung perspektivisch korrekt erfolgt. Der Benutzer kann durch Interaktion je nach Anwendung den Weg durch die künstliche Welt selbst bestimmen. Elemente der Szenerie können sich ebenfalls bewegen (beispielsweise Personen). Dies ist nur möglich, wenn die virtuelle Welt auf dreidimensionalen Computermodellen und für die Betrachtung Bild für Bild neu berechnet wird. Die meisten heute verfügbaren Anwendungen wirken aufgrund der fehlenden Detailtreue noch sehr künstlich. Beispiel: Die Stadt Luzern kann auf dem Internet virtuell besucht werden.
siehe auch: Panoramafotografie, virtuelle Realität, Quick Time
externer Link
Rundgemälde Bourbaki-Panorama Luzern Multimediaviewer für Panoramen: [Quick Time von Apple] Virtuelle Städtereise (Beispiel im Text): [Luzern 3 D] Swisspanoramas bietet eine grosse Auswahl an Panoraman (Bilder und Quicktime VR)